GELD-Magazin, November 2021

AKTIEN . Anlagetipps D as Inflationsrisiko wird derzeit als hoch bewertet. Bei genauerer Be- trachtung einiger zentraler Inflati- onstreiber lässt sich jedoch erkennen, dass diese sich in naher Zukunft wieder ab- schwächen könnten. So hat die Wiederer- öffnung der großen Volkswirtschaften ge- meinsam mit einem Anstieg der Ersparnisse der privaten Haushalte eine vorüberge- hende Welle angestauter Nachfrage ausge- löst. Es ist nicht davon auszugehen, dass sich dieser Vorgang 2022 wiederholt. Auch die Unterbrechungen der Lieferketten dürf- ten sich nur als vorübergehend erweisen. Zudem sind Basiseffekte zu beachten. Die Inflation wird in der Regel auf Jahresbasis gemessen und letztes Jahr waren die Nach- frage und die Preise aufgrund der Pandemie rückläufig. Es sollte nicht überraschen, dass die Preissteigerungen im Vergleich zu einer so niedrigen Basis hoch sind. Ein dauer- hafter Anstieg der Wohnkosten und Löhne könnte zu einer nachhaltigeren Inflation führen. Darüber hinaus könnten sich auch die Logistik- und Versorgungsengpässe als hartnäckig erweisen, da die Impfquoten in den einzelnen Ländern niedrig sind. Anle- ger sollten daher in ihren Portfolios einen Aktien als Inflations-Hedge Die aktuell erhöhte Inflation versetzt viele Anleger in Sorge. Egal, ob diese vorübergehend ist oder nicht: Investoren können die steigenden Preise nicht ignorieren.Vor allem zyklische Aktien bieten einen guten Inflationsschutz. WOLFGANG REGNER Schutz gegen anhaltende Inflation einbau- en. Bei inflationsgeschützten Anleihen stei- gen die Kapital- und Zinszahlungen mit der Inflationsrate mit. Die Breakeven-Inflati- onsraten (erwartete Preissteigerung) sind allerdings recht hoch, was eine Outperfor- mance erschwert. Alternativ kommen Inve- stitionen in zyklische Aktienwerte, die sich in einem Umfeld steigender Preise voraus- sichtlich gut entwickeln werden, in Be- tracht. Nicht zu vergessen: Ein Schuss Gold im Depot kann nicht schaden. Dafür bietet sich etwa Xetra-Gold an, ein ETC (Exchange Traded Commodity). ROCHE . Gesundheit Swiss made Der Chart der Roche Aktie zeigt einen mittel- fristigen Aufwärtstrend, im August wurde ein Rekordhoch erreicht. Kauf bei 340 Franken über die Börse Zürich bzw. kostengünstig au- ßerbörslich bei 315 Euro bei Lang & Schwarz. Arzneimittel-Verkäufe erholen sich. Mit der Lockerung der Pandemie-Einschrän- kungen fasst der Schweizer Pharmariese Roche zunehmend Tritt. Der weltgrößte Hersteller von Krebsmedikamenten steiger- te den Umsatz in den ersten neun Monaten währungsbereinigt um acht Prozent auf 46,7 Milliarden Franken. Die Umsatzpro- gnose für 2021 wurde angehoben, nun sol- len die Erlöse um einen mittleren einstelli- gen Prozentbetrag steigen. Aufgrund der Delta-Variante war die Nachfrage nach Co- rona-Tests auch im dritten Quartal hoch und trug mit den neu eingeführten Medika- menten und Diagnostika-Plattformen we- sentlich zum guten Verkaufswachstum bei. Roche ist auch der weltgrößte Anbieter von Geräten, Verfahren und Verbrauchsgütern zur Bestimmung von Krankheiten. Im Dia- gnostik-Geschäft kletterte der Umsatz bis Ende September um 39 Prozent auf 13,3 Milliarden Franken. Die Pharmasparte, die 33,4 Milliarden umsetzte, erholte sich im Verlauf des Jahres und beschleunigte im dritten Quartal das Wachstum. Wegen der Maßnahmen zur Eindämmung der Pande- mie hatten zuvor viele Patienten ihre Arzt- besuche und Krankenhausaufenthalte auf- geschoben, so dass der Bedarf an den in Kli- niken verabreichten Medikamenten von Ro- che zurückging. Umsatzrenner war das Multiple-Sklerose-Mittel Ocrevus. Credits: pixabay; recticel ISIN CH0012032048 Kurs (12.11.2021) 370,40 CHF KGV 2021e 13,4 Marktkap. 313,5 Mrd.CHF KGV 2022e 13,1 Umsatz 2021e 62,8 Mrd.CHF KGV 2023e 12,2 BW/Aktie 2021e 51,74 CHF DIV. 2021e 3,52% CHF (SIX) 2019 2018 2017 2016 2020 2021 260 280 300 320 220 240 200 340 380 360 48 . GELD-MAGAZIN – November 2021

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