GELD-Magazin, Oktober 2021

56 . GELD-MAGAZIN – Oktober 2021 AKTIEN . Österreich DIE GÜNSTIGSTEN UNTERNEHMEN UNTERNEHMEN G/EV ‘21e G/EV ‘22e DIV. ‘21e Semperit 43,8% 16,3% 6,71% Strabag 17,1% 17,4% 4,85% Porr 17,0% 24,2% 2,78% VIG 15,7% 17,0% 4,40% OMV 13,9% 11,8% 3,92% Erste Bank 12,4% 9,9% 4,99% RBI 12,4% 13,5% 3,21% voestalpine 10,8% 8,1% 3,42% Immofinanz 10,3% 9,3% 3,76% BAWAG 9,0% 9,8% 4,67% UBM Development 9,0% 10,3% 5,24% S IMMO 8,9% 6,0% 2,91% G/EV=Gewinnrendite/Enterprise Value, DIV.=erwartete Dividendenrendite Quelle: marketscreener.com , Stichzeitpunkt: 4. Oktober 2021 V iele Unternehmen sind gefordert: Steigende Rohstoffkosten und Pro- bleme in den Lieferketten machen ihnen das Leben schwer. Zuletzt musste bei- spielsweise Polytec eine Gewinnwarnung he- rausgeben, da sich die abgerufenen Mengen aus den Rahmenverträgen mit der Autoin- dustrie verringert haben. Es ist ja bekannt, dass Autohersteller zeitweise die Produktion stilllegen mussten, da Teile nicht ausrei- chend geliefert wurden – vor allem elektro- nische Komponenten. Seit Mitte Juni ging es daher mit dem Aktienkurs der Polytec berg- ab – von 12,74 auf derzeit 8,30 Euro. „Trotz des aktuellen Gegenwindes gibt es die Aus- sicht auf eine substanzielle Margenverbesse- rung in den kommenden Jahren“, heißt es dazu in einer Analyse von Warburg. Bis 2023 sollte es Polytec gelingen, wieder einen Jah- resgewinn von rund 35 Millionen Euro zu er- zielen, was ein KGV von extrem günstigen 5,1 ergebe. Warburg behielt folglich das Kursziel von 15 Euro bei. Warum der Wiener Börsenindex aber trotz des vielfältigen Ge- genwindes insgesamt noch in Hochstim- mung ist, lässt sich damit erklären, dass vor allem Banken (Erste Group Bank, Raiffeisen Bank International und Bawag) sowie roh- stoffassoziierte Unternehmen (OMV, Ver- bund, EVN) von diesem Umfeld profitieren und im Index stark gewichtet sind. BAWAG: Insider kauften Aktien Die Vorstände und Aufsichtsräte der Bawag haben zuletzt wieder ordentlich zugelangt. Insgesamt kauften sie Ende September gut 110.000 Aktien um etwa 6,2 Millionen Euro. Und dahinter steckt Kalkül: Neben dem jüngst vorgestellten Zukunftsplan 2025 hat die Bawag Group am 8. Oktober eine Divi- dende von 4,71 Euro pro Aktie ausbezahlt. Das entsprach einer Rendite von 8,46 Pro- zent. Wir wiesen im GELD-Magazin bereits in der Ausgabe Juli/August auf diese Gele- genheit hin. Damals lag die Rendite auf- grund des niedrigeren Aktienkurses bei 10,25 Prozent. Also, wer damals die Aktien kaufte, erhielt nun auf das eingesetzte Kapi- tal 10,25 Prozent. Bei der Erste Group Bank und der Raiffeisen Bank International ist es längst nicht so viel. Hier werden je ein Euro pro Aktie erwartet, was einer Rendite von Bankaktien treiben an Steigende Energiepreise und mangelhafte Lieferketten rütteln die Börse durch. So manches Unternehmen leidet unter den Auswirkungen, andere profitieren hingegen – wie Banken und Unternehmen aus dem Energiebereich. MARIO FRANZIN Neues Hoch. Anfang Oktober konnte der ATX trotz des flauen internationalen Umfel­ des den Widerstand bei 3.700 Punkte über- winden und mit 3.750 Punkten ein neues 13-Jahres-Hoch markieren. Damit bestätigte sich gleichzeitig der seit Jahresanfang gültige Aufwärtstrend, in dem der ATX seit Ultimo 2020 mittlerweile einen Höhenflug von rund 35 Prozent zurücklegte. ATX-INDEX . Aufwärtstrend noch intakt 2,67 Prozent (Erste) bzw. 4,4 Prozent (RBI) entspricht. EVN ausWalsum 10 ausgestiegen Ende September stieg die EVN mit dem Ver- kauf des deutschen Kraftwerks Walsum 10 komplett aus der Kohleverstromung aus, nachdem das Kraftwerk Dürnrohr bereits im Sommer 2019 stillgelegt wurde. Damit senk­ te die EVN ihre CO 2 -Emissionen aus der En- ergieproduktion um insgesamt drei Viertel. Damit nähert sich die EVN den ESG-Krite- rien an, was zu einer erhöhten Nachfrage nach den Papieren seitens nachhaltig ausge- richteter Aktienfonds führen sollte. Das me- diane Kursziel liegt derzeit bei etwa 26,50 Euro, sollte aber eher als das untere Ende der Fahnenstange gesehen werden. AT&S und ams unter Druck Die Aktien mit den aktuell größten Kurs­ potenzialen sind jene des Leiterplattenher- stellers AT&S und des Sensorherstellers ams. Analysten haben für AT&S ihre Kursziele unisono bei 45 Euro angesetzt, womit sich vom aktuellen Kurs von 31 Euro aus gesehen ein Potenzial von knapp 40 Prozent ergibt. Warum der Aktienkurs nach dem Hoch bei 3.100 3.000 2.900 3.200 3.300 3.400 3.500 3.700 3.800 3.600 Jän. Feb. Mär. Apr. Mai Jun. Jul. Aug. Sep. 2.800

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