GELD-Magazin, Oktober 2021

48 . GELD-MAGAZIN – Oktober 2021 0123456789012 Strabag & Porr: Empfindliche Strafen Frequentis: Erfolgreicher "Dogfight" am Hamburger Flughafen DIE ZAHL DES MONATS 5,4 Millionen Baukartell. Die Bundeswettbewerbsbehörde beantragte im Juli beim Kartell­ gericht für die Strabag eine Strafe von 45,37 Millionen Euro. Jetzt folgte ein An­ trag gegenüber der Porr: Sie soll eine Strafe von 62,35 Millionen Euro ausfassen. Eingeleitet worden waren die Baukartell-Ermittlungen gegen mehrere Baufirmen bereits im Frühjahr 2017 zu wettbewerbsbeschränkenden Absprachen bei Bau­ projekten in Österreich. Während Strabag die Strafe praktisch aus der Portokasse bezahlen kann (liquide Mittel von rund einer Milliarde Euro), sieht es für Porr wesentlich prekärer aus: Sie machte im Jahr 2020 einen Verlust von 65,8 Millio­ nen Euro und wies zum Halbjahr eine Nettoverschuldung von 310 Millionen Euro aus. Nun wird überlegt, via Kapitalerhöhung das Eigenkapital wieder zu stärken. Marinomed. Das Biotechunterneh­ men sicherte sich die Finanzierung von bis zu 5,4 Millionen Euro durch ein Wandelanleihenprogramm. Damit kann Marinomed in den kommenden 23 Monaten bis zu 18 Tranchen á 300.000 Euro des als Nullkuponanlei­ he definierten Wandlers an den Exklu­ sivpartner Nice & Green S.A. verkau­ fen. Nice & Green wandelt dann die Anleihen in Aktien um, wobei der Be­ zugspreis bei rund 95 Prozent des je­ weils aktuellen Börsenkurses liegen wird. Die Lieferung der Aktien erfolgt aus einer bedingten Kapitalerhöhung, wobei die Bezugsrechte ausgeschlos­ sen wurden. Mit dem Wandelanleihe­ programm sichert sich Marinomed die Finanzierung des F&E-Aufwandes, wobei je nach Bedarf Geld in die Kasse geholt werden kann. Das hat gegen­ über einer reinen Kapitalerhöhung den Vorteil, dass kein hoher Cashbe­ stand mit Negativzinsen entsteht. So etwas ähnliches gibt es auch als Finan­ zierungszusage beim Private Equity. Credits: Beigestellt: Palfinger/Lift2Work, Frequentis PALFINGER Ausgleich von Wellen Hydraulik. Die Marine-Sparte des Salzburger Kranherstellers Palfinger übernahm eine neuar­ tige Technologie samt Patenten und Markenna­ men: "Lift2Work" ist ein "Offshore-Passagier- Transfer-System", bei dem eine auf Schiffen montierte hydraulische Hebebühne die Bewe­ gungen der Wellen bis zu einer Wellenhöhe von 2,5 Metern ausgleichen kann. Personen oder Waren können so sicherer und effizienter von Schiffen auf Offshore-Windräder oder Ölplatt­ formen transportiert werden. Die Hebebühne des 15 Tonnen schweren Prototyps erreicht eine Höhe von bis zu 20 Metern und hat eine Reich­ weite von 24 Metern. Die Bühne selbst kann bis zu sechs Personen auf einmal und Güter mit einem Gewicht von bis zu zwei Tonnen heben. AKTIEN . Kurzmeldungen FALKE-Projekt. Am 22. September wurde erstmals das Abfangen einer nicht-kooperativen Drohne am Hamburger Flughafen, im Rahmen des vom Bundes­ ministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) geförderten Projekts FALKE, erfolgreich de­ monstriert. Unter Beachtung aller Verantwortungs­ bereiche stellt FALKE eine automatisierte Lösung be­ reit, die auch an anderen deutschen Flughäfen ange­ wendet werden kann. Neben der Frequentis-Gruppe sind die Bundespolizei, die Deutsche Flugsicherung, die Deutsche Lufthansa, der Hamburg Airport, die Hensoldt-Gruppe und die Professur für Elektrische Messtechnik der Helmut-Schmidt-Universität (HSU) Hamburg am Projekt beteiligt. FALKE nutzt mo­ dernste Detektionstechnologien und verknüpft deren Daten mit denen der bestehenden Infrastruktur. So­ mit wird ein innovatives luftgestütztes Abwehrsy­ stem zur Verfügung gestellt, das es erlaubt, unver­ züglich auf unerlaubte Drohneneinflüge zu reagieren und die Ursache der Störung zu beseitigen.

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