GELD-Magazin, Oktober 2021
ROHSTOFFE . Aktuelle Trends SILBER . Hoffen auf Comeback Der Trendkanal des Edelmetalls ist abwärts gerichtet. Silber-Investoren hoffen, dass die anziehende Konjunktur und die steigende In- flation Auftrieb verleihen könnten. Im Chart- bild zeichnet sich das aber noch nicht ab. Vom Konjunkturmotor profitieren. Ähn lich wie der „große Bruder“ Gold liegt Silber im heurigen Jahresverlauf im Minus. Fair nesshalber muss man allerdings hinzufügen, dass das Edelmetall in den vergangenen drei Jahren um rund 55 Prozent zugelegt hat. Was nichts daran ändert, dass der mittelfri stige Chartverlauf nicht gerade zu Jubel sprüngen animiert. Der volatile Trendkanal ist seit Juni des Jahres abwärts gerichtet. Der technische Analyst Henry Philippson be schreibt die Situation wie folgt: „In der Re gel tendieren die Kurse der verschiedenen Rohstoffe mehr oder weniger in eine Rich tung, seit Anfang September ist dies nun al lerdings nicht mehr der Fall. Energieroh stoffe gehen auf Grund der Engpässe durch die Decke, während die Edelmetalle deut lich fallen.“ Als Grund werden hier die an ziehenden Zinsen genannt. Der Experte führt allerdings ins Treffen, dass die gestie genen Inflationserwartungen bislang kaum in den Kursen der Edelmetalle eingepreist worden seien. Früher oder später sollte sich die Teuerung auch bei den Edelmetallen wi derspiegeln und somit einen gewissen Auf trieb unterstützen. Wobei Silber nicht als klassischer Inflations-Hedge wie Gold gilt, allerdings wird es stark im industriellen Be reich eingesetzt. Deshalb sollte das Edelme tall von der allgemeinen globalen Konjunk turerholung profitieren. (hk) Credits: Nikolay Zaburdaev, Destina, peterschreiber.media/stock.adobe.com; pixabay ERDÖL . Auf zu neuen Höhen Der Ölpreis tendiert weiter aufwärts, dafür sind eine steigende Nachfrage bei gleichzeitig begrenztem Angebot verantwortlich. An die- ser grundlegenden Situation dürfte sich so schnell nichts Wesentliches ändern. Fundamentale Unterstützung. Der Aus blick für Rohstoffe sieht generell nicht schlecht aus, Stichworte: Konjunkturerho lung, ein sich lösender Nachfragestau und Corona-Nachzieheffekte. Das spiegelt sich nicht zuletzt im stark gestiegenen Ölpreis wider: Rund 95 Prozent hat die Sorte Brent in den letzten zwölf Monaten zugelegt. Be trachtet man das Chartbild etwas langfri stiger, etwa auf Basis von drei und fünf Jah ren, so konnten die beiden horizontalen Wi derstandsbereiche aus dem Jahr 2019 – knapp unter der Marke von 70 Dollar und bei 75 Dollar – nach oben durchbrochen wer den. Das spricht laut den Regeln der Chart technik für weitere Zugewinne, obwohl auf so hohem Niveau natürlich immer wieder mit kurzfristigen Rückschlägen gerechnet werden muss. Die Fundamentaldaten stim men jedenfalls zuversichtlich: Laut Kevin Solomon, Energieanalyst beim Brokerhaus StoneX, könne der Ölpreis noch weiter stei gen. Dies hänge damit zusammen, dass Ben zin und Diesel in vielen Fällen als Ersatz für Gas dienten und somit vom Substitutionsef fekt profitieren. Zusätzlich stünde die Heiz saison, der Höhepunkt der Nachfrage, im Winter noch bevor. Hinzu kommen außer dem Probleme bei der Förderung von Erdöl in den USA, ausgelöst durch die Schäden des Hurrikans in Louisiana, so Carsten Fritsch, Analyst bei der Commerzbank. (hk) 2018 2019 2020 2021 USD/Unze 12 28 26 24 22 20 18 14 16 30 USD/Barrell 2018 2019 2020 2021 20 60 50 40 30 70 80 90 46 . GELD-MAGAZIN – Oktober 2021
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