GELD-Magazin, September 2021

Tourismus: 3-G funktioniert ENORME STAATSAUSGABEN Notbremsung gefordert Impferfolg. „Hotels sind und bleiben sichere Orte. Unsere aktuelle Umfrage bestätigt das zum wiederholten Mal“, so Michaela Reitterer, Präsi- dentin der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV). Ergebnis der Befragung in der Top-Hotellerie: Knapp zwei Drittel der Gäste sowie 72 Prozent der Mitarbeite- rinnen und Mitarbeiter sind geimpft, was deutlich über dem Österreich-Schnitt liegt. „Wäre Österreich ein Hotel, wären wir der Her- denimmunität einen großen Schritt näher“, so Reit- terer. Die Umfrage bestätigt zudem, dass die 3-G-Re- gelung in der Praxis sehr gut funktioniert und von den Gästen angenommen wird: Neun von zehn fin- den diese sehr gut oder gut, lediglich ein Prozent rei- sen an, ohne eine der drei Zutrittsvoraussetzungen zu erfüllen. Österreichs Industrie: Weiter im Aufwind Hohes Tempo. Die heimische Industrie zeigt sich im laufenden Sommer weiter- hin in ausgezeichneter Verfassung, nach dem überschießenden Aufschwung in der ersten Jahreshälfte beginnt sich das Tempo der Erholung jedoch etwas zu reduzieren. Der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex hat sich im August den zweiten Monat in Folge leicht verringert: Mit aktuell 61,8 Punkten zeigt der Indikator aber weiterhin ein sehr hohes Wachstumstempo an, das noch immer deutlich über jenem bisheriger Erholungsphasen der österreichi- schen Industrie liegt. Seit sechs Monaten übertrifft der Indikator die Marke von 60 Punkten, die seit der erstmaligen Ermittlung des Indikators vor über 23 Jah- ren bisher nur 2010 im Aufholprozess nach der Finanzkrise sowie in der Hoch- konjunktur 2017 erreicht wurde. Weiters positiv: Der Aufschwung sorgt für ei- nen Anstieg der Beschäftigung in der Industrie. Mit 62,6 Punkten erreichte der Beschäftigtenindex den zweithöchsten Wert der laufenden Erholung. UniCredit Bank Austria Einkaufs-Manager-Index Quelle: IHS Markit, UniCredit Research Credit: beigestellt Hoher Schuldenturm. Im Jahr 2020 riss die Corona-Pandemie ein riesiges Milliardenloch in den Staatshaushalt, die Kosten der Krise wer- den das Budget auch in den kommenden Jah- ren dominieren. Der wirtschaftsliberale Think- Tank Agenda Austria fordert daher: „Das Ziel der Regierung sollte sein, rasch zu einem aus- geglichenen öffentlichen Haushalt zurückzu- finden, ohne dabei das Wachstum abzuwür- gen. Die richtige Strategie wäre, mit Hilfe von Fiskalregeln und Reformen aus den Schulden herauszuwachsen.“ Das Timing spielt dabei eine entscheidende Rolle. Werden Hilfspro- gramme und Ausgaben zu schnell zurückge- fahren, könnten unnötige Mehrkosten anfal- len. Ein zu später Ausstieg belastet hingegen den Haushalt der Folgejahre. „Je länger die Hilfen gezahlt werden, desto eher verlieren sie ihre Wirkung“, so Agenda Austria. Michaela Reitterer, Präsidentin der Österreichischen Hoteliervereinigung WIRTSCHAFT . Kurzmeldungen DIE ZAHL DES MONATS 15 Milliarden Corona-Hilfen verlängert. Die Bundesregierung hat im Kampf gegen die Pan- demie einen Hilfs-Fonds in Höhe von 15 Milliarden Euro in Form des Fixkosten- zuschusses I, des „Fixkostenzuschusses 800.000“, des Verlustersatzes und des Ausfallsbonus zur Verfügung gestellt. Mit dem Fixkostenzuschuss I und dem „Fixkostenzuschuss 800.000“ können Unternehmen je nach Umsatzeinbruch ihre Fixkosten anteilig decken. Der Verlustersatz für ungedeckte Fixkosten bis zehn Millionen Euro stellt eine Verlustabdeckung für Betriebe ab einem Um- satzminus von 30 Prozent dar. Der Ausfallsbonus ist eine Liquiditätshilfe bis zu 60.000 Euro pro Monat für jedes Unternehmen, das durch die Ausbreitung von Covid-19 mehr als 40 Prozent Umsatzausfall im Vergleich mit dem jeweiligen Monatsumsatz aus 2019 hat – auch, wenn es im Lock Down nicht geschlossen war. Im August wurden sowohl der Verlustersatz als auch der Ausfallsbonus ver- längert (Ausfallsbonus II). Anspruchsberechtigt sind Unternehmen, die Umsatz- ausfälle von mindestens 50 Prozent haben. 20 . GELD-MAGAZIN – September 2021

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