GELD-Magazin, Juli/August 2021

Ausblick: GlobalerWirtschaftsboom 20 Billionen Dollar. „Im Grunde genommen werden wir in diesem Jahr einen synchronisierten globalen Wirtschaftsboom haben, der die Wachstumszahlen auf Rekordniveau ansteigen lassen wird“, heißt es in einem Kommentar von Aegon Asset Management. In seinem jüngsten Ausblick erwartet auch der IWF, dass die Weltwirtschaft in diesem Jahr kräftig anziehen und real um sechs Prozent wachsen wird, gefolgt von weiteren 4,5 Prozent im nächsten Jahr. Die Zahl für das globale nomi- nale BIP-Wachstum dürfte in diesem Jahr bei sogar fast zehn Prozent und im Jahr 2022 bei weiteren sieben bis acht Prozent liegen. Das sind fast 20 Billionen Dollar an zusätzlichem glo- balem BIP in nur zwei Jahren, eine Zahl, die das jährliche BIP der gesamten Eurozone übersteigt. Ein weltweit synchronisier- ter Wachstumsboom bringt laut den Experten von Aegon aller- dings auch potenzielle Probleme mit sich: „Wir haben bereits einen starken Anstieg der Rohstoffpreise erlebt und sehen uns auch zu Beginn dieses Aufschwungs einer Fülle von angebots- bedingten Engpässen gegenüber.“ BRENNPUNKT . Kurzmeldungen Jetzt anmelden: ARS Akademie, 1010 Wien [email protected] | +43 (1) 713 80 24-0 JETZT DURCHSTARTEN MIT DER ARS AKADEMIE Gesamtprogramm unter ars.at 11097 05.–07.10.21, Saalfelden Tagung Insolvenzrecht 2021 inkl. Restrukturierungsordnung (ReO) Hon.-Prof. Dr. Mohr u. a. 10330 10.11.21, Wien Konzernfinanzierung RA MMag. Dr. Petritz-Klar WISSEN MACHT ERFOLG Euro: Drei Gründe für einen Anstieg Weiter stark. In den vergangenen zwölf Monaten hat der Euro unter dem Strich gegenüber dem US-Dollar gewonnen. Ob- wohl es Phasen des Rückgangs gab, insbesondere seit Januar dieses Jahres, ist der Euro noch immer deutlich im Plus. Bei Spectrum Markets sieht man drei Gründe für eine weiterhin starke Performance. Erstens: Aufgrund der Pandemie gingen die Handelsströme zurück. Da ein Großteil des internationa- len Handels in Dollar abgewickelt wird – insbesondere bei Rohstoffen – verringerte sich die Nachfrage nach der Wäh- rung. Zweitens: Die Fed hat in zwei Notzinssenkungen die Zin- sen auf null gesetzt. Die Europäische Zentralbank hingegen hatte die Zinsen bereits 2016 auf null reduziert und seitdem auf diesem Niveau gehalten. Das bedeutet, dass die Kreditauf- nahme in der US-Währung relativ billiger wurde. Drittens: Den USA ist ein schwacher Dollar seit fast zwei Jahrzehnten nicht unwillkommen. Washington hat auch erklärt, dass ein schwächerer Dollar gut für die US-Handelsbilanz wäre. „Aufgeheizt“. Peter De Coensel von DPAM rät Anlegern, den Erholungsprozess am Ar- beitsmarkt gegenüber dem „medial ange- heizten“ Inflationsgeschehen in den Vorder- grund zu stellen. Die Erholung an den Ar- beitsmärkten werde sich als langwierig er- weisen, wie es nach 2009 der Fall war. „Die Debatte um die Diskrepanz zwischen Anfor- derungen und Qualifikationen an den Ar- beitsmärkten sowie deren gesellschaftlichen Auswirkungen verdienen mehr Aufmerksam- keit. Spannungen, die aus Ungleichheiten resultieren, könnten zu- nehmen“, so der Spezialist. Eine wachsende Zahl von Marktteilneh- mern sei sich überdies allmählich einig, dass der Inflationsschub in den USA nur vorübergehend ist. „Stetiges Wachstum wird durch die Zusammenarbeit mit dem US-Schatzamt erreicht, das ein noch zu beschließendes Fiskalpaket ausrollen wird. Die US-Notenbank be- handelt die Inflation als residuales und die Arbeitsmarktlage als ihr eigentliches Hauptziel. Inflation wird zur Restgröße“, so De Coensel. Peter De Coensel, CIO Fixed Income bei DPAM DPAM: Inflation als „Restgröße“

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