GELD-Magazin, Juli/August 2021
Ein bunter Mix. Die jüngsten Konjunkturdaten deuten auf eine weiterhin starke Erholung der US-Wirtschaft vom Corona-Einbruch hin. Man- che zahlen fielen jedoch nicht sonderlich ein- drucksvoll aus. So haben etwa die Ausgaben der Privatkonsumenten im Mai als Folge des Aus- laufens einiger Corona-Hilfsprogramme und der dadurch um zwei Prozent sinkenden Haus- haltseinkommen nur stagniert. Der Zuwachs im April wurde jedoch von 0,5 auf 0,9 Prozent nach oben revidiert. Zudem haben die Konsum- ausgaben das Vor-Corona-Niveau bereits über- schritten. Da diese zwei Drittel der Wirtschafts- aktivität ausmachen, erwarten US-Volkswirte ein Wachstum des US-Bruttoinlandsproduktes (BIP) im zweiten Quartal von epochalen 8,2 Prozent. Vor allem für Dienstleistungen wie Re- staurantbesuche, Urlaubsflüge, Hotels und Freizeitaktivitäten wurde mehr ausgegeben. Stei- gende Löhne, sinkende Arbeitslosigkeit und die hohe Sparquote sollten die Konsumausgaben weiter hochhalten. Allerdings erreichte die Kernrate des Konsumentenpreisindex mit 3,4 Prozent das höchste Niveau seit 2008. Damals aber lagen die Ölpreise bei 150 Dollar pro Barrel. Die Auftragseingänge für langlebige Konsumgüter legten um kräftige 2,3 Prozent zu. Auch die Input-Kosten für Unternehmen steigen deutlich, und offenbar können sie diese an die Konsumenten weiterreichen, was die Inflation weiter anheizt. (wr) Bitcoin-Crash. China verschärft seinen Kurs gegen Kryptowährungen. Heimische Banken und das riesige Fintech-Unternehmen Ant Group sind aufgefordert worden, keine Dienstlei- stungen für den Krypto-Handel mehr anzubieten. Vor allem die energiefressenden Server- farmen, in denen neue Bitcoins geschürft werden, sind Peking ein Dorn im Auge. Die Ein- zelhandelsumsätze haben im Vergleich zum Vorjahresmonat um 12,4 Prozent zugelegt. Analysten hatten im Schnitt mit einem Zuwachs um 14,0 Prozent gerechnet. Im April waren die Umsätze noch deutlich stärker um 17,7 Prozent gestiegen. Schwächer als erwartet fie- len auch die Zuwächse der Industrieproduktion und der Investitionen in Sachanlagen aus. Diese verzeichneten einen Anstieg zum Vorjahresmonat um 8,8 Prozent. Hier hatte die Pro- gnose bei 9,2 Prozent gelegen. Bei Investiti- onen in Sachanlagen betrug der Zuwachs 15,4 Prozent, während Analysten einen Anstieg um 17 Prozent erwartet hatten. Die Erzeugerpreise in China sind im Mai so stark angestiegen wie seit 13 Jahren nicht mehr. Die Preise auf Groß- handelsebene legten um neun Prozent im Ver- gleich zum Vorjahresmonat zu – noch stärker als im April, als die Preise um 6,8 Prozent ge- stiegen waren. Bei den Konsumenten sind die höheren Kosten der Produzenten kaum ange- kommen. Die Verbraucherpreise stiegen im Mai um 1,3 Prozent. (wr) AKTIEN . Börsen international USA . Inflation bremst die Konsumausgaben CHINA . Aktion scharf gegen Kryptowährungen Neues Rekordhoch Nach dem leichten Rücksetzer, der Ende Mai schon wieder ausgebügelt wurde, stieg der US-Aktienindex Ende Juni auf ein neues Rekordhoch bei 4285 Punkten. Zwischen 4100 und 4000 Punkten liegt eine erste Un- terstützung. Das Stop Loss bleibt bei 3750 Punkten. Leichte Erholung Nach dem Rückfall bis auf fast 3500 Punkte konnte sich der China-Aktienindex zuletzt bis knapp unter 3800 Punkte erholen. Dort war jedoch Endstation, bei 3700 Punkten drehte der Index aber schon wieder nach oben. Bei 3870 Punkten liegt ein harter Wi- derstand. Credit: pixabay S&P 500 Indexpunkte in USD ´21 2020 2017 2018 2019 3.000 2.800 2.600 2.400 2.200 3.200 3.400 3.600 4.000 4.200 4.400 3.800 SHANGHAI A INDEX 2.400 3.400 3.600 3.800 3.000 3.200 2.600 2.800 4.000 ´21 2020 2017 2018 2019 Indexpunkte in CNY 62 . GELD-MAGAZIN – Juli/August 2021
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