GELD-Magazin, Juni 2021

VERSICHERUNG . Kurzmeldungen Credits: pixabay; Thaut_Images/stock.adobe.com COVID-KONSEQUENZEN Umstrittene Klausel Sicherheits-Check. Die Ent- wicklungen der letzten Monate haben gezeigt, wie schnell Un- ternehmen Opfer von Cyberan- griffen und -kriminellen wer- den können. Sowohl große als auch kleine Firmen kann es treffen und dann ist guter Rat meist teuer. Wichtig ist daher, rechtzeitig vorzusorgen, damit Hilfe im Ernstfall rasch zur Stel- le ist. Um die Cyberrisiken eines Unternehmens umfassend abschätzen zu können, muss die IT-Sicherheit jedoch genau unter die Lupe genommen werden. Das braucht seine Zeit. Die Wiener Städtische kooperiert deshalb ab sofort mit Cyber Trust Austria und beschleunigt dadurch den Sicherheits- Check. Das Cyber Trust Austria-Label ist wiederum eine neue Auszeichnung für Cybersicherheit in Organisationen und Firmen. Um in den Genuss dieses Gütesiegels zu kommen, muss jedes Unternehmen, ob groß oder klein, dafür sorgen, dass die eigenen Systeme nach Stand der Technik abgesichert, die Mitarbeiter entsprechend geschult sind und für den Fall der Fälle auch ge- eignete Notfallkonzepte vorliegen. Diese Basissicherheit dient nicht nur dem eigenen Schutz, um gegen eine Vielzahl „einfacherer“ Angriffe gewappnet zu sein, sondern wird auch von Cyberversicherungen erwartet, um ein Un- ternehmen versicherbar zu machen. Nachholbedarf. Der Verein für Konsumenten- information (VKI) hatte im Auftrag des Sozial- ministeriums Uniqa Österreich wegen der soge- nannten „Ausnahmesituationsklausel“ geklagt. Auf diese stützen sich Rechtsschutzversicherer, um Deckungen bei Covid-19-bedingten Rechts- streitigkeiten abzulehnen. Das Oberlandesge- richt Wien erklärte die Klausel jetzt aber für ge- setzwidrig, das Urteil ist nun rechtskräftig. Uni- qa darf sich bei der Ablehnung von Rechts- schutzdeckungen nicht mehr auf diese Klausel berufen. Die Entscheidung hat auch Signalwir- kung für die anderen Versicherer. „Wir raten betroffenen Verbraucherinnen und Verbrau- chern, erneut eine Deckungsanfrage an die Uniqa zu richten“, so der VKI. Cyber-Crime: Schnelles Handeln nötig 76 . GELD-MAGAZIN – Juni 2021 Gefährliche Geräte? Smartphone, Bohrmaschine, Elektrofahrrad oder ferngesteuertes Spielzeugauto – sie alle haben etwas gemeinsam: Die Energie, von der sie angetrieben werden, kommt aus Lithium-Ionen- Akkus. Grundsätzlich gilt diese Technologie als lei- stungsfähig und durchaus sicher, gleichzeitig aber als sehr empfindlich. Hubert Schultes, Generaldirektor der Niederösterreichischen Versicherung, erklärt: „Das Risiko für einen Akkubrand ist relativ gering. Aber die Schäden, die dabei entstehen, sind unserer Erfahrung nach meist enorm.“ Die gute Nachricht lautet aber: Explosions- und Brandschäden, in be- grenzter Form auch Sengschäden, sind im Rahmen der Feuerdeckung der Haushaltsversicherung mitein- geschlossen. Wer über eine private Unfallversiche- rung verfügt, darf darauf vertrauen, dass dauerhafte Verletzungen, die durch die Explosion eines schad- haften Akkus hervorgerufen wurden, gedeckt sind. Explosive Akkus: Wer zahlt? Nachhaltigkeit hält Einzug. Viele Versicherer in Europa lagern die Umsetzung ihrer ESG-Ziele auf externe Asset-Manager aus, die zunehmend gut positioniert sind, um dieser Aufgabe gerecht zu werden. Die Fähigkeiten und Ressourcen bezüglich Nachhaltigkeit werden damit zunehmend zu einem wichtigen Kriteri- um bei der Managerauswahl, so eine Studie von Aberdeen Standard Invest- ments und der Strategieberatung INDEFI. Die Umfrage wurde in den fünf wich- tigsten Versicherungsmärkten Europas – Deutschland, Schweiz, Frankreich, Ita- lien und Großbritannien – zur Frage, wie Versicherer bei ihren Investments mit Nachhaltigkeitsfragen umgehen, durchgeführt. Aus der Analyse geht überdies hervor, dass die meisten Versicherer immer höhere Erwartungen an Vermögens- verwalter richten. Ein Großteil der Umfrageteilnehmer, 81 Prozent der europä- ischen Versicherer, gab an, die nachhaltige Anlagepolitik auch auf ausgelagerte Investments anzuwenden, und ESG-Kriterien zunehmend zum Bestandteil von Ausschreibungen zu machen (35 Prozent der Befragten). Grundsätzlich haben sich europaweit viele Assekuranzen auf den Weg gemacht, ESG-Kriterien in ihre Anlagepolitik stärker zu integrieren, wobei die größeren Versicherer tendenziell weiter sind als die kleineren Gesellschaften. DIE ZAHL DES MONATS 81 %

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