GELD-Magazin, Juni 2021

Kernrate über drei Prozent. Die von der US- Notenbank besonders beäugte Teuerungsrate PCE (Personal Consumption Expenditures In- dex) legte binnen Jahresfrist um 3,1 Prozent zu. Experten hatten nur mit 2,9 Prozent gerechnet. Das ist das höchste Inflationslevel seit 13 Jah- ren. Die Konsumfreude der US-Amerikaner ließ angesichts dieser rasant steigenden Preise er- wartungsgemäß nach. Die Einzelhandelsumsät- ze stiegen um nur 0,5 Prozent. Die private Spar- quote fiel auf 14,9 Prozent von zuvor 27,7 Pro- zent, lag damit aber mit einem Gesamtvolumen von 2000 Milliarden Dollar immer noch doppelt so hoch als vor Beginn der Pandemie. Die Auftragseingänge für langlebige Konsumgüter gin- gen zuletzt um 1,3 Prozent zurück. Mitverantwortlich für den Rückgang waren die Engpässe im Halbleiterbereich. Allerdings deutet das anziehende Volumen der Unternehmensinvestiti- onen auf eine weitere Expansion der US-Industrie hin. Das Ungleichgewicht zwischen Ange- bot und Nachfrage hat somit noch weiter zugenommen. Der Sammelindex der Einkaufsma- nager in Industrie und Dienstleistungssektoren (IHS Markit PMI) legte zuletzt von 63,5 auf 68,1 Punkte zu und erreichte damit ein Rekordhoch. Das lässt für die kommenden Monate ein weiterhin starkes Konjunkturwachstum erwarten. Ohne die Probleme in Zulieferketten und bei der Besetzung neuer Jobs wäre der Zuwachs noch stärker ausgefallen. (wr) Verschnaufpause. Das Wachstum der Industrie in China hat sich verlangsamt. Im April lag der Anstieg der Industrieproduktion bei 9,8 Prozent – im März waren es noch 14,1 Prozent. Bei den Investitionen in Sachanlagen lag der Anstieg von Januar bis Ende April bei knapp 20 Prozent. Auch der Konsum-Boom stockte etwas. So steigerten Chinas Einzelhändler ihren Umsatz nur noch um 17,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Damit fiel der Anstieg nur noch gut halb so hoch aus wie im März. In den ersten vier Monaten des Jahres legte der Umsatz im Einzelhandel damit dennoch um fast 30 Prozent zu. Zudem beschleunigte sich der Anstieg der Erzeugerpreise stärker als erwartet. Die Herstellerpreise zogen im April im Vergleich zum Vorjahr um 6,8 Prozent an. Das ist der deutlichste Zuwachs seit Oktober 2017. Die Auslieferung von Autos und leichten Nutz- fahrzeugen stieg im Vergleich zum Vorjahres- monat um rund 12 Prozent auf 1,64 Millionen. 2020 war das dritte Jahr in Folge gewesen, in dem der Automarkt Chinas geschrumpft war. Chinas Außenhandel hat mit der weltweiten Er- holung von der Corona-Pandemie kräftig zuge- legt. Im April stiegen die Exporte in US-Dollar berechnet unerwartet stark um 32,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Einkaufsmanager- index des Wirtschaftsmagazins „Caixin“ stieg im April auf 56,3 Punkte und erreichte damit den höchsten Stand seit fünf Monaten. (wr) AKTIEN . Börsen international USA . Inflation auf demVormarsch CHINA . Boom gerät leicht ins Stocken Konsolidierung Nach dem Erreichen eines neuen Rekord- hochs von 4230 Punkten gab es für den US- Aktienindex einen leichten Rücksetzer, der Ende Mai schon wieder ausgebügelt wur- de. Zwischen 4100 und 4000 Punkten liegt eine erste Unterstützung. Das Stop Loss bleibt bei 3750 Punkten. Leichte Erholung Nach dem Rückfall bis fast auf 3500 Punkte konnte sich der China-Aktienindex zuletzt bis auf fast 3800 Punkte erholen. Damit ist der kurzfristige Abwär tstrend beendet. Allerdings dürften die nahen starken Wi- derstände weitere Kursgewinne vorerst stoppen. Credit: Andrey/stock.adobe.com S&P 500 SHANGHAI A INDEX Indexpunkte in USD ´21 2020 2017 2018 2019 3.000 2.800 2.600 2.200 2.400 3.200 3.400 3.600 4.000 4.200 4.400 3.800 2.400 3.400 3.600 3.800 3.000 3.200 2.600 2.800 4.000 ´21 2020 2017 2018 2019 Indexpunkte in CNY 56 . GELD-MAGAZIN – Juni 2021

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