GELD-Magazin, Juni 2021

„Der Wald der Zukunft ist ein ,klima-fitter‘ Mischwald.“ Peter Mayer, Leiter des Bundesforschungszentrums für Wald Credit: beigestellt 18 . GELD-MAGAZIN – Juni 2021 pflanzt, um eine gesunde Mischung und ei- nen ,klima-fitten‘ Wald zu erreichen. In Ös- terreich hat der Mischwald bereits zuge- nommen. Überhaupt sehen wir in Österrei- ch und Europa seit vielen Jahren eine Zu- nahme der Waldfläche.“ Lobend erwähnt der Experte auch den von der österreichi- schen Bundesregierung ins Leben geru- fenen Waldfonds: Das Maßnahmenpaket umfasst die stattliche Summe von 350 Milli- onen Euro. Unterstützt wird unter anderem eine Holzbau-Initiative, denn Holz spei- chert Co 2 und bindet somit das Treibhaus- gas langfristig in Holz-Konstruktionen. Wenn derWald brennt Aber natürlich ist deshalb noch nicht alles „eitel Wonne“. Seitens Global 2000 heißt es: „Neben dem Schädlingsbefall warnt die Kli- mawissenschaft vor dem zusätzlichen Wald- brandrisiko. Während die Bilder von Wald- bränden in Nordeuropa (Schweden, 2018), Australien (2019/2020), dem Amazonas oder Kalifornien in Erinnerung bleiben, gab es auch in Österreich ungewöhnlich starke Waldbrände.“ Dass Waldbrände auch in mittleren Breiten zunehmen, führt das We- gener Center wiederum auf den Klimawan- del zurück. Die Experten gehen davon aus, dass in Kombination mit natürlichen Ursa- chen, wie Blitzschlag und menschlichem Fehlverhalten, ein massiv erhöhtes Wald- brandrisiko auch in Österreich durch die Klimakrise entsteht. Auch bei Greenpeace zeigt man sich besorgt: „ Absinkende Grund- wasserspiegel, die Einwanderung fremder und die Verdrängung heimischer Arten so- wie die Abnahme der Bodenqualität bedro- hen unsere Ökosysteme. Auch die Glet- scherschmelze, das bundesweite Fichten- sterben, Waldbrände und Trockenheit sind Sinnbild der Klimakrise und schon heute Teil unseres Alltags in Österreich.“ Weltweites Handeln Der Klimawandel kennt bekanntlich keine Grenzen, warum globales Engagement ge- fragt ist. Im internationalen Kontext arbei- tet Greenpeace Österreich vor allem zum EU-Gesetz für den globalen Waldschutz. Durch transparente Lieferketten soll sicher- gestellt werden, dass in Europa keine Pro- dukte aus illegaler Abholzung, etwa aus Re- genwäldern, auf den Markt kommen. Apro- pos: Der Amazonas-Regenwald gibt mittler- weile mehr CO 2 ab, als er aufnehmen kann; in den letzten 50 Jahren ist seine Fläche um rund 15 Prozent geschrumpft. Abholzung und Brandrodungen ziehen eine Schneide der Verwüstung durch die grüne Lunge des Planeten. Überhaupt schrumpft der globale Waldbestand. Das Thema Waldsterben kann offensichtlich auch im 21. Jahrhundert nicht ad acta gelegt werden. BRENNPUNKT . Ökologie Wald im Rückzugsgefecht Global gesehen schrumpft die Waldfläche: Rund fünf Millionen Hektar jährlich gingen in der letzten Dekade verloren. Quelle: FAO Waldsterben: Regional große Unterschiede In Europa und Asien konnte die Waldfläche zulegen. Ein dramatisches Bild zeichnet sich aber in Afrika sowie Südamerika. Klimawandel, illegale Abholzung und Brandrodungen setzen der grünen Lunge zu. Besonders das Amazonas-Gebiet ist stark betroffen. Quelle: FAO nach Dekaden und Regionen, 1990-2020 1990-2000 2000-2010 2010-2020 0 Afrika 2 4 -2 -4 -6 Asien Ozeanien Europa Nord- & Zentralamerika Südamerika 0,2 2,4 1,2 -0,2 0,4 -0,2 0,8 1,2 0,3 -0,3 0,2 -0,1 -5,1 -5,2 -2,6 -3,3 3,4 -3,9 Millionen Hektar pro Jahr nach Dekaden, 1990-2020 1990-2000 2000-2010 2010-2020 Millionen Hektar pro Jahr 0 -2 -4 -6 -8 -7,8 -5,2 -4,7

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