GELD-Magazin, Mai 2021

Kampf dem Klimawandel: China zieht mit AKTIEN Warnsignale BRENNPUNKT . Kurzmeldungen Mammutaufgabe. Netto- Null-Verpflichtungen bei den Treibhausgas-Emissi- onen (THG) machen der- zeit rund um den Globus Schlagzeilen. Vor allem nachdem Präsident Biden kürzlich zusagte, die THG-Emissionen der USA bis 2030 zu halbieren. Insgesamt haben nun 58 Länder, die 54 Prozent der globalen THG-Emissionen verursachen, ein Netto- Null-Ziel festgelegt. Experten erwarten weitere positive Ankündigungen vor dem Weltklimagipfel im November. Das weltweite Engagement für Klimaneu- tralität bis 2050 ist jedenfalls zu begrüßen; die Umsetzung sei allerdings laut den Anlagespezialisten von JP Morgan eine „Mammutaufgabe“, die bedeutende Durchbrüche in der Klimatechnologie erfordern wird. Da 73 Prozent der welt- weiten Emissionen aus dem Energiesektor stammen, wird die Neuausrichtung des globalen Energiemixes eine entscheidende Rolle spielen, um das Netto- Null-Ziel zu erreichen. Übrigens ist auch China bereits auf eine „grüne Linie“ eingeschwenkt und will bis 2060 Kohlenstoffneutralität erreichen. Gegenwärtig ist das Land für 28 Prozent des weltweiten CO 2 -Ausstoßes verantwortlich. Das ist mehr als die Anteile der Vereinigten Staaten und der Europäischen Union zu- sammen. Interessantes Detail: In den Vereinigten Staaten gab es 2013 fünfmal mehr Elektrofahrzeuge als in China, doch inzwischen finden sich im Reich der Mitte doppelt so viele E-Autos wie in den USA. Auch bei der Wind- und Solar­ energie hat sich das Verhältnis zwischen den USA und China umgekehrt – 2019 hat China die Führung übernommen und doppelt so viel Wind- und dreimal so viel Solarenergie wie die USA produziert. Beschränktes Potenzial. Laut der Berenberg Privatbank gibt es vermehrt Warnsignale, die für ein begrenztes Aufwärtspotenzial bei Ak- tien in den nächsten Wochen sprechen: Steuer­ debatten, eine zu optimistische Anlegerstim- mung, Insider-Verkäufe, ambitionierte Bewer- tungen, eine sich eintrübende Saisonalität so- wie eine verhaltene Reaktion der Aktien auf positive Überraschungen. Die geringe Aktien- Exponierung systematischer Strategien, hö- here Kassenbestände der Fondsmanager und Privatanleger sowie die (noch) andauernde Zentralbank-Unterstützung sollten aber auch das Abwärtspotenzial einschränken. Die Ex- perten: „Wir gehen von volatileren Märkten in den Sommer hinein aus und reduzieren ent- sprechend unsere Aktienquote von einem mo- deraten auf ein kleines Aktienübergewicht. Credits: Gage Skidmore; Chuttersnap & Latrach Med Jamil/Unsplash; JeanLuc & Aditya /stock.adobe.com Ökologisierung. Die von Präsident Joe Biden jüngst vorgestellte Arbeitsmarkt-In- itiative ist das größte Infra- strukturvorhaben seit über 50 Jahren. Neben Straßen und Brücken sind umfang- reiche Investitionen in die menschliche Infrastruktur, in Bildung und Forschung vor- gesehen. Mit seiner Ausrich- tung auf die Umwelt steht der Plan mit Infrastruktu- rinvestitionen wie dem zwei Billionen Dollar schwe- ren „Green Deal“ Europas und der chinesischen „Belt and Road“-Initiative mit einem Umfang von 900 Mil- liarden Dollar im Einklang. Grant Bowers, Portfolio Manager Franklin Templeton, kommentiert: „Zudem konzentriert sich der Plan stark auf die ökologische Infrastruktur. Wenn das Vorhaben verabschiedet wird, sollte er erhebliche Auswirkungen auf die Weltwirt- schaft und die Geldanlage in den Vereinigten Staa- ten haben. Wir denken deshalb, dass sich Investoren intensiv mit dortigen Anlagemöglichkeiten ausein- andersetzen sollten.“ Grant Bowers, Portfoliomanager bei Franklin Templeton USA: Historische Investments 01234567 DIE ZAHL DES MONATS - O,6 % Dürftiger Konsum belastet. Die Corona-Pandemie bestimmte auch zum Jahres­ start 2021 die konjunkturelle Entwicklung. Laut einer vorläufigen Schnellschät- zung von Eurostat ist das BIP in Euroland nach einem Rückgang im Vorquartal um 0,7 Prozent nun im ersten Quartal 2021 um 0,6 Prozent im Vergleich zum Vorquartal weiter geschrumpft. Aus den Länderdaten deutet sich laut Deka Bank an, dass der private Konsum ein dämpfender Faktor für die schwache gesamtwirtschaftliche Entwicklung im ersten Quartal 2021 in der Eurozone war. Das zweite Corona-Jahr startete also mit einem leichten Rückgang der ge- samtwirtschaftlichen Aktivität. Ein Absturz wie vor einem Jahr ist aber glückli- cherweise (sowie nicht ganz unerwartet) ausgeblieben. Dafür ist der Rücken- wind vom Welthandel zu stark, und die Lock Down-Maßnahmen erreichen nicht die Intensität wie vor einem Jahr. 6 . GELD-MAGAZIN – Mai 2021

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