GELD-Magazin, Mai 2021

Auch im April kletterte der DAX munter weiter und erreichte bei rund 15.500 Punkten einen neuen Rekordstand. Da- mit bleibt das Chartbild weiterhin posi- tiv, auch wenn der Index seither bis auf 15.150 Punkte korrigiert hat. Solange der DAX nicht in seine Keilformation wieder zurückfällt, die er nach oben durchbrochen hatte, steht die Ampel weiter auf grün. Bei 14.850 Punkten gibt es eine gute Unterstützung. Anleger blei- ben weiter investiert. AKTIEN . Deutschland D ie deutsche Wirtschaft ist im er- sten Quartal des Jahres merklich geschrumpft. Die Wirtschaftslei- stung nahm um 1,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal ab – etwas mehr als von Beob- achtern erwartet. Der Neustart der Welt- wirtschaft verläuft ruckelig; es mangelt an Vorprodukten aller Art und insbesondere an Halbleitern. Einer Ifo-Umfrage zufolge klag- te im April fast jeder zweite Industriebetrieb über Engpässe bei Vorprodukten. Das könnte die Produktion dämpfen. Der ifo-Geschäfts­ klima-Index konnte deswegen im April auch nur minimal zulegen. Autobauern drohen Produktionsausfälle von bis zu 20 Prozent. Ob sich das in den Folgequartalen noch auf- holen lässt, muss sich erst zeigen. Infineon profitiert Der Halbleiterproduzent Infineon ist voll ausgelastet. Der Dax-Konzern war im ver- gangenen Jahr vergleichsweise glimpflich durch die Corona-Krise gekommen und pro- fitierte im ersten Geschäftsquartal von der weltweit starken Nachfrage nach Halblei- tern. CEO Reinhard Ploss verspricht sich nicht zuletzt durch die milliardenschwere Cypress-Übernahme wieder gute Wachs- tumsperspektiven. Außerdem verlief die Er- holung der globalen Automärkte schneller als erwartet. Mit der Autoindustrie macht Infineon den Löwenanteil seines Geschäfts und hat seine Prognose für das laufende Ge- schäftsjahr 2020/2021 leicht angehoben – nun wird ein höherer Umsatz und eine bes- sere Profitabilität erwartet. Zudem konnte der Chip-Konzern etwa im PSS-Segment, in dem das Geschäft mit Halbleitern für die Stromversorgung sowie für mobile Endge- räte wie Smartphones und Tablets gebün- delt ist, ebenfalls zulegen. Auch der Bereich Industriehalbleiter wuchs. Weil die Nachfra- ge hoch ist, will Ploss die Fertigungskapazi- täten erhöhen und den Start der neuen Halbleiterfabrik im österreichischen Villach vorziehen. Mit Cypress erhofft sich Infineon, neue Chancen im Bereich des Internets der Dinge (IoT, Internet of Things) nutzen zu können. Vorerst aber könnten sich Kapazi- tätsbeschränkungen in diesem Jahr als limi- tierender Faktor erweisen. BASF hebt Ziele an Der weltgrößte Chemiekonzern BASF ist mit einem Gewinn- und Umsatzsprung ins neue Jahr gestartet und blickt zuversichtlicher auf 2021. Aufgrund der Umsatz- und Ergebnis- entwicklung, der unerwartet starken Bele- bung der Weltwirtschaft sowie deutlich ge- stiegener Rohstoffpreise habe man die Jah- resziele angehoben, so das Unternehmen. Der Konzern erwartet für 2021 nun einen um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 5,0 bis 5,8 Milliarden Euro bei einem Umsatz von 68 bis 71 Milliarden Euro. Zuvor hatte BASF beim EBIT 4,1 bis 5,0 Milliarden angepeilt nach knapp 3,6 Milliarden Euro im Vorjahr und bei den Erlösen hatte das Unternehmen 61 bis 64 Milliarden auf dem Zettel nach rund 59 Milliarden Euro. Im ersten Quartal kletterte der Umsatz im Jahresvergleich be- reits um 16 Prozent auf 19,4 Milliarden Euro. Experten hatten mit deutlich weniger gerechnet. Vor allem im Tagesgeschäft lief es besser. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern (EBIT) und Sondereinflüssen legte um 42 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro zu. BASF engagiert sich weiter stark in China. Das Land bestimmt den Weltmarkt für Che- mie. Heute sind es mehr als 40 Prozent, bis 2030 wird der Marktanteil auf mehr als 50 Wachstum überrascht negativ Nach dem Anstieg auf Rekordniveaus setzte eine Konsolidierung ein. Die schlechter als erwartetenWachstumszahlen erwischte Anleger auf dem falschen Fuß. Die Marke von 15.000 Punkten konnte aber verteidigt werden. WOLFGANG REGNER Prozent anwachsen. Bis dahin werden knapp 70 Prozent des globalen Chemiemarktwachs- tums aus China kommen. Immoaktien: Der Mietendeckel ist gescheitert Wie schon im März angedeutet, hat das Bun- desverfassungsgericht den Berliner Mieten- deckel für nichtig erklärt – Mietrecht ist Bundesrecht. Berlin hatte also keine Befug- nis, den Mietendeckel im Alleingang zu be- schließen. In Berlin wird es nun für so man- chen Mieter teuer: Vermieter, die einen Schattenmietvertrag abgeschlossen haben, dürfen nun höhere Miete fordern – auch rückwirkend für die Zeit seit dem Erlass des DAX . Neues Rekordhoch 9.000 10.000 11.000 12.000 13.000 14.000 16.000 15.000 2021 2020 46 . GELD-MAGAZIN – Mai 2021

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