GELD-Magazin, Mai 2021
Einkommenssprung. Dank des Helikopter- geldes von 1400 Dollar für jeden Amerikaner bis zu einem Jahresgehalt von 75.000 Dollar stieg das private Haushaltseinkommen im März um satte 21 Prozent. Diese sind zwar erst zum Teil in Konsumausgaben geflossen, dennoch stiegen die Ausgaben privater Haushalte um 4,2 Prozent. Der Konsum war auch hauptverant- wortlich für den gewaltigen Satz des Bruttoin- landsproduktes (BIP) um 6,4 Prozent im ersten Quartal. 1,5 Millionen neue Jobs wurden ge- schaffen, im April waren es 620.000. Der Kon- sumausgabenindex PCE legte mit einer Kern- rate von 2,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu. Doch das ist erst der Anfang, bei ei- ner aktuellen Sparquote von 27,5 Prozent verfügen die Haushalte über überschüssiges Geld im Volumen von zwei Billionen Dollar auf ihren Konten. Das sind fast zehn Prozent des BIP. Wenn dieses Geld in den Wirtschaftskreislauf fließt, könnte das BIP-Plus kurzfristig sogar nahe an die zehn-Prozent-Marke heranrücken. Das hat einen starken Einfluss auf die Zinsen in den USA. Per Ende 2023 hat der Markt drei FED-Leitzinserhöhungen zwischen 0,75 und 1,00 Prozent eingepreist. Konsens besteht darüber, dass die US-Notenbank Anfang 2022 mit der Drosselung ihres Asset-Kaufprogramms beginnt. Eine Reduzierung um zehn Milliarden Dollar pro Monat würde das aktuelle Programm in zwölf Monaten auslaufen lassen. (wr) Neuer Schlag gegen Alibaba. Das chinesische Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte im ersten Quartal um 18,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zu. Es ist damit der höchste Zu- wachs seit Beginn der BIP-Aufzeichnungen vor 30 Jahren. Dennoch kühlt sich die wirt- schaftliche Erholung ab. Im direkten Quartalsvergleich stieg das BIP lediglich um 0,6 Pro- zent. Das ist der schwächste Zuwachs seit dem zweiten Quartal 2020. Auffällig ist die re- striktivere Kreditvergabe, das Geldmengenwachstum war im ersten Quartal deutlich gerin- ger als in den Vorquartalen. Haupttreiber des Wachstums waren die Exporte, denn China war ein Krisengewinner. Gehen die USA und Europa zur Normalität über, gehören die re- kordhohen Exportzuwächse der Vergangenheit an. Positiv ist dabei, dass der stärker als er- wartete Zuwachs der Einzelhandelsumsätze um 34,2 Prozent im März zeigt, dass nun der inländische Konsum zur treibenden Kraft wird. In einem neuen Schlag gegen den Milliardär Jack Ma haben die Aufsichtsbehörden eine Um- strukturierung seiner Finanzfirma Ant Group angeordnet. Diese muss sich in eine Finanzhol- ding umwandeln, die dann den Aufsichtsbehör- den untersteht. Damit muss sie strengere Aufla- gen erfüllen und mehr Liquidität bereithalten, was zu sinkenden Gewinnmargen führt. Dazu kommt eine Rekordstrafe in Höhe von 18 Milli- arden Yuan (2,3 Mrd. Euro). (wr) AKTIEN . Börsen international USA . Konsum rettet die Bilanz im ersten Quartal CHINA . Rekordwachstum im ersten Quartal Neues Rekordhoch Nach dem Rücksetzer bis fast auf 3700 Punkte nahm der Aufwär tstrend wieder an Fahrt auf. Der S&P 500 kletterte auf ein Rekordhoch von fast 4200 Punkten. Damit könnte der Aufwärtsschwung erst einmal nachlassen. Das Stopp Loss wird auf 3800 Punkte angehoben. Volatil seitwärts Nach dem Rückfall bis fast auf 3500 Punkte läuft der China-Aktienindex nun seitwärts. Die Hoffnung auf ein Doppeltief hat sich bis- her nicht erfüllt. Die Gefahr ist daher erst bereinigt, wenn der Index wieder die Mar- ke von 3700 Punkten erklimmt. S&P 500 SHANGHAI A INDEX Credit: Andrey/stock.adobe.com Indexpunkte in USD 2020 ´21 2017 2018 2019 3.000 2.800 2.600 2.200 2.400 3.200 3.400 3.600 4.000 4.200 4.400 3.800 2.400 3.400 3.600 3.800 3.000 3.200 2.600 2.800 4.000 2020 ´21 2017 2018 2019 Indexpunkte in CNY 42 . GELD-MAGAZIN – Mai 2021
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