GELD-Magazin, Mai 2021
Mai 2021 – GELD-MAGAZIN . 29 tel des globalen Wachstums. Wenn Sie sich die positive Entwicklung dieser Region vor Augen führen, können Sie verstehen, wa- rum Anleger im aktuellen Niedrigzinsum- feld zunehmend daran interessiert sind, sich in diesem Bereich zu engagieren.“ Blick ins Portfolio Der Emerging Market Unconstrained Fund verwendet in der Regel eine Kombination aus Long- und Short-Positionen (über den Einsatz von Derivativen) in einem Portfolio festverzinslicher Wertpapiere, die überwie- gend von Emittenten aus Schwellenländern ausgegeben werden. Kettle: „Im Hartwäh- rungsuniversum der Schwellenländer be- vorzugen wir derzeit High-Yield gegenüber Investment-Grade. Zu unserer Länderaus- wahl gehört Ecuador, das im vergangenen Jahr die Umschuldung abgeschlossen und gerade Wahlen durchlaufen hat, die die Be- reitschaft des Landes bekräftigt haben, ei- nen marktfreundlichen Ansatz zu verfolgen. Wir sehen auch Chancen in Argentinien, wo die Märkte aktuell ein hohes Risiko für er- neute Distressed-Debt-Szenarien (notlei- dende Schulden, Anm.) einpreisen und die Preise nun nahe an unseren erwarteten Er- holungswerten liegen.“ Das Risiko optimieren Paul McNamara von GAM nimmt ebenfalls gerne Schwellenländer unter die Lupe: „Die GAM Emerging Market Rates Strategie ver- wendet einen unconstrained, makrogetrie- benen, taktisch agilen und ,high convinc- tion‘ Ansatz für Schwellenländeranleihen. Er zielt darauf ab, an mindestens 70 Prozent des Marktaufschwungs und 20 Prozent des Abschwungs zu partizipieren, mit weniger als der Hälfte des zugrundeliegenden Marktrisikos. Long- oder Short-Positionen werden in allen Renditedimensionen der Anlageklassen - Zinsen, Währungen oder Krediten - eingesetzt und decken in der Re- gel 15 bis 20 Märkte ab.“ Dabei sind eben gerade Emerging Markets besonders inte- ressant: „Divergierende Einzelländerzyklen und eine breite sowie tiefe Palette von Al- pha-Treibern machen Schwellenländeran- leihen zu einer nahezu perfekten Anlage- klasse für alternative, risikooptimierte Long-/Short-Strategien - abseits der ty- pischen Beschränkungen von Marktbench- marks. Bei geschickter Kombination können solche Long-/Short-Portfolios ein niedriges Beta, wesentlich weniger volatile, und letzt- lich qualitativ hochwertigere und nachhal- tigere Renditen aus Schwellenländeranlei- hen bieten“, so McNamara. Spezialfall Convertible Bonds Abschließend noch ein Blick auf das interes- sante Feld der Wandelanleihen (Convertible Bonds, siehe rechts). Brendan Ryan, Portfo- lio Manager Global Convertibles bei Aviva Investors, erklärt: „Wandelanleihen sind eine diffizile Anlageklasse, die auf dem Ver- ständnis der Aktien- sowie Kreditbewer- tung, der Volatilität und der Komplexität der Convertible Bonds-Struktur selbst be- ruht.“ Hier kann es immer wieder zu Unter- bewertungen einzelner Titel kommen, die vom breiten Markt möglicherweise überse- hen werden. Was durch geschicktes Ma- nagement von Spezialisten zum Vorteil ge- nützt werden kann. Anleger sollten wegen der Komplexität auf Fonds zurückgreifen. Globale Wandelanleihen Einen Spezialfall im Anleihenuniver- sum stellen Convertible Bonds dar. Sie räumen dem Investor das Recht ein, sie während einer Wandlungsfrist zu einem vorher festgelegten Verhältnis in Aktien einzutauschen. Andernfalls wird der Bonds zum Ende der Laufzeit zur Rückzahlung fällig. Ein Beispiel, wie diese Instrumente gehandhabt werden, bietet der Aviva Investors Glo- bal Convertible Absolute Return Fonds. Brendan Ryan, Portfolio Manager bei Aviva, erklärt: „Die Assets des Fonds er- geben sich entsprechend der beiden angewendeten Strategien. Im Rahmen der Rendite-Wandelanleihen-Strategie halten wir Convertibles mit hoher Boni- tät und einer Laufzeit von weniger als drei Jahren bis zum Put oder zur Fällig- keit. In der Convertible-Arbitrage-Stra- tegie konzentrieren wir uns auf unter- und falsch bewertete Wandelanleihen. Ein kleiner Teil des Fondskapitals fällt auf Makro-Tail-Hedge-Positions.“ (Ab- sicherung von Makro-Risiken, Anm.) „Schwellenländer sind nahezu perfekt für alternative Long-/ Short-Strategien.“ Paul McNamara, Investment Director der GAM Star Emerging Market Rates Strategie
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