GELD-Magazin, April 2021
Leichte Schwächezeichen. In China hat sich die Stimmung in den Industriebetrieben vor dem Hintergrund neuer lokaler Corona-Ausbrüche zu Beginn des Jahres abgekühlt. Ein von „Caixin“ veröffentlichter Einkaufsmanagerindex (PMI) lag im Januar bei 51,5 Punkten und damit 1,5 Punkte niedriger als im Dezember. Analysten hatten im Schnitt nur einen Rück- gang auf 52,6 Punkte erwartet. Bereits zuvor hatte der offizielle Einkaufsmanagerindex des chinesischen Statistikamtes eine etwas weniger optimistische Stimmung offenbart. Er bildet eher die Stimmung in den großen und staatlichen Betrieben ab. Doch gerade diese Staats- unternehmen könnten zum Hauptwachstumshindernis in China werden. Längerfristig kon- zentriert sich Chinas Fünfjahresplan auf Qualitäts- und Produktivitätsverbesserungen bei einem anhaltenden Rückgang des Produktivi- tätswachstums der Bevölkerung im erwerbsfä- higen Alter. Eines der Hauptprobleme, das die Produktivität hemmt, ist das Modell der staatli- chen Unternehmen (SOEs), das einige der größten Unternehmen des Landes umfasst und unter ungleichen Bedingungen funktioniert, was folglich die Gesamtproduktivität hemmt, insbesondere bei den IT-Dienstleistungen, der Automobilindustrie und den elektronischen Komponenten. Auch der Konsum war zuletzt etwas leichter, die Exporte bleiben kurzfristig noch ein wichtiger Faktor. (wr) AKTIEN . Börsen international USA . Notenbank bleibt bei lockerem Zinskurs CHINA . Probleme im Staatssektor Weitere Rekordhochs Nach dem Rücksetzer bis fast auf 3700 Punkte nahm der Aufwär tstrend wieder an Fahrt auf. Der S&P 500 kletterte auf ein Rekordhoch von fast 4000 Punkten. Damit könnte der Aufwärtsschwung erst einmal nachlassen. Das Stopp Loss bleibt bei 3640 Punkten. Scharfe Korrektur Nach dem starken Anstieg des A-Share- Index auf ein Hoch von fast 3900 Punkten, gab es einen starken Rückfall bis fast auf 3500 Zähler. Dort könnte sich nun ein Dop- peltief ausbilden. Die Gefahr ist aber erst bereinigt, wenn der Index wieder die Mar- ke von 3700 Punkten erklimmt. Credit: pixabay 44 . GELD-MAGAZIN – April 2021 Frühlingserwachen. Der US-Arbeitsmarktbe- richt übertraf selbst die optimistischsten Pro- gnosen. Im Februar wurden 379.000 Stellen ge- schaffen, in der Privatwirtschaft ohne staatliche Beschäftigung sogar 465.000. Der stark gebeu- telte Dienstleistungssektor könnte in diesem Jahr einen frühen Frühling erleben: 513.000 neue Stellen gab es, vor allem im Freizeit- und Gastgewerbe. Schwache Zahlen kamen einzig aus dem verarbeitenden Gewerbe. Die Arbeits- losenquote sank erneut, von 6,3 auf nun 6,2 Prozent. Inklusive jener Joblosen, die aktuell nicht aktiv nach Arbeit suchen, liegt diese Quo- te jedoch bei fast zehn Prozent. Trotzdem will die US-Notenbank FED ihre Zinspolitik nur langsam nach oben anpassen. Noch so kleine Signale eines Endes der ultraexpansiven Geld- politik würden die Anleiherenditen weiter nach oben treiben, was den Aufschwung zumin- dest dämpfen könnte. Gleichzeitig darf sich FED-Chef Jerome Powell auch nicht zu pessimi- stisch geben, obwohl die Auftragseingänge für langlebige Konsumgüter erstmals seit zehn Monaten im Februar um 1,1 Prozent fielen – ein Mangel an Halbleitern und schlechtes Wet- ter waren ein Mitgrund dafür. Automobilorders fielen deshalb um fast neun Prozent. Damit gleichlaufend legten die Konsumenten im Februar eine Pause ein, die Einzelhandelsumsätze gingen im Februar um 3,0 Prozent gegenüber dem Vormonat zurück. (wr) Indexpunkte in USD 2020 2017 2018 2019 3.000 2.800 2.600 2.200 2.400 3.200 3.400 3.600 4.000 3.800 S&P 500 SHANGHAI A INDEX 2.400 3.400 3.600 3.800 3.000 3.200 2.600 2.800 4.000 2020 2017 2018 2019 Indexpunkte in CNY
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