GELD-Magazin, April 2021
Solarenergie: Die Sonne scheint noch 5 Milliarden Jahre Die Sonne ist ein gigantischer Kernfu- sionsreaktor, sie besteht hauptsächlich aus Wasserstoff. In ihrem Inneren sind Druck und Temperatur so hoch, dass Wasserstoffatome miteinander zu He- liumatomen verschmelzen, wobei un- geheure Mengen Energie freiwerden. Der Wasserstoffvorrat ist zwar nicht unendlich, hält aber doch noch „ein paar Jährchen“ an. Seit etwa 4,5 Milliar- den Jahren scheint die Sonne, und sie wird das noch weitere rund fünf Milli- arden Jahre tun. Insgesamt hat die Son- ne für 10 bis 13 Milliarden Jahre Brenn- stoff (Quelle: www.planet-wissen.de ). Effiziente Stromerzeugung Mit den steigenden Wirkungsgraden ist Solar aktuell die kostengünstigste Variante, Strom zu erzeugen und er- freut sich zunehmender Beliebtheit. Die Zeiten von Überkapazitäten und har ten Prei skämpfen, die wi r aus der Vergangenhei t nur zu gut ken- nen, scheinen vorerst vorbei. Mit glo- balen Produkt ionszent ren werden die Kosten in Zukunft weiter sinken. Breit streuen Wie immer gilt: Diversifikation hilft da- bei, unliebsame Überraschungen zu vermeiden. Beispiel Solarworld: Nach einem Kursanstieg von 20.000 Prozent verkam die Aktie zum Penny Stock. „Auch die USA nehmen den Klimaschutz jetzt wieder von oberster Stelle aus ernst.“ Gerhard Wagner, Nachhaltigkeitsexperte Swisscanto Invest Credit: beigestellt 34 . GELD-MAGAZIN – April 2021 nige Titel, zum Beispiel im Bereich Wasser- stoff, deutlich von ihren fundamentalen Da- ten gelöst haben: „Hier wird aktuell viel ,Hoffnung‘ eingepreist, dass die Technolo- gie in Zukunft auch in der Breite funktio- niert und angewendet wird. Gerade in frü- hen Phasen sind Unternehmen hier recht kapitalintensiv, weshalb gerade zu Beginn immer wieder frisches Kapital eingesam- melt werden muss. Auf dem aktuellen Zins- niveau ist das sicher noch recht einfach. Steigende Refinanzierungszinsen werden sicherlich dem einen oder anderen Unter- nehmen Probleme bereiten“, so Dreide. Genau Prüfen Prinzipiell ist auch laut Deml bei Einzelak- tien „enorme Informationsarbeit notwen- dig, bevor man sich zu einem Kauf ent- schließt. So konnte zwar in den letzten Jah- ren etwa bei Investments im Solarbereich nicht viel falsch gemacht werden, aber das war nicht immer so.“ Der Experte erinnert an die Pleiten von ehemaligen Stars wie So- larworld, die neben der zunehmenden Kon- kurrenz aus Asien auch Probleme bei der Rohstoffbeschaffung bekommen haben: „Solarzellenproduzenten sicherten sich den Siliziumnachschub mit langfristigen Liefer- bzw. Abnahmeverpflichtungen. Als der Sili- ziumpreis dann durch die Errichtung von neuen Fabriken enorm zurückgegangen ist, musste entsprechend den alten Verträgen zu sehr hohen Preisen Silizium gekauft oder Pönale bezahlt werden. Das hat bei einigen westlichen Unternehmen zu dreistelligen Millionenverlusten geführt und letztlich, nachdem fällige Anleihen nicht getilgt wer- den konnten, zur Zahlungsunfähigkeit. Wer z.B. die Solarworld-Aktie, die von 2002 bis 2007 um fast 20.000 Prozent gestiegen ist, nicht rechtzeitig verkauft hat, sitzt heute auf einem Penny Stock mit über 99 Prozent Verlust.“ Nachhaltiger Ansatz Deshalb ist Anlegern eine breite Streuung ans Herz zu legen. Interessante Fonds dazu finden sich auf Seite 32. Wer Spannung liebt, kann zur Abrundung an Einzeltitel denken. Im spezialisierten Fonds TBF Smart Power finden sich etwa Vestas Wind oder der Versorger Algonquin Power & Utilities. Prognose zur Verteilung des weltweiten Energiebedarfs nach Energieträgern bis 2040 MÄRKTE & FONDS . Nachhaltigkeit Ein harter Verdrängungswettbewerb, ausgehend von China, hatte in der Vergangenheit die Solarbranche massiv unter Druck gesetzt. Nach einem Konsolidierungsprozess ist der Sektor jetzt wieder aussichtsreich, auch technologisch wurde für mehr Effizienz gesorgt. Quelle: Statista Anteil am Energiebedarf 40% 30% 20% 10% 0% Öl Gas Kohle Biomasse/Abfall Wasserkraft Andere Erneuerbare 2040* 2017 23% 26% 32% 5% 2% 2% 9% 30% 26% 20% 7% 8% 3% 6% Kernenergie *Prognose
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