GELD-Magazin, April 2021

Credits: beigestellt; pixabay „Ungeordneter Ausverkauf“. Bonds-Investoren befinden sich defi- nitiv in einem Dilemma, darauf ver- weist Peter De Coensel von DPAM. Warum? Übermäßige Reflationsbe- mühungen könnten die Inflation nach oben treiben und zu einem un- geordneten Ausverkauf bei den lang- fristigen Renditen führen. Das würde Anleihenportfolios mit durchschnitt- lichen Durations-Exposures noch mehr belasten. Die meisten Portfolios von Staatsanleihen der Industrieländer weisen ein Durationsprofil zwischen 7,5 und 9 Jahren auf, sowie Portfolios von Unternehmensanleihen mit Investment Grade zwischen 4,5 und 6 Jahren. Manager von Staatsanleihenportfolios der Schwellenländer sehen sich potenziellen Sorgen über steigende Kreditrisiken gegenüber, wenn die US-Renditen weiter anziehen. Managern von Hoch- zinsanleihen droht ein ähnliches Schicksal, sie könnten je- doch aufgrund der positiven Wachstumsdynamik länger standhalten. Die vernünftige Antwort auf die aufkommende Durationsfrage lautet dem Experten zufolge: „Nehmen Sie eine neutrale Durationshaltung ein.“ Peter De Coensel, CIO Fixed Income bei DPAM Anleihen: In der Zwickmühle MÄRKTE & FONDS . Kurzmeldungen 24 . GELD-MAGAZIN – April 2021 Institutionelle Investoren: Neuer BTG-Fonds VEREINIGTE STAATEN Nachhaltigkeit auf Vormarsch Kooperation. Ab sofort steht institutio- nellen Investoren in Deutschland und Ös- terreich der BTG Bridge to Growth Fund zur Zeichnung offen, der in Senior Loans stark wachsender Unternehmen in Europa veranlagt. Das Produkt entspringt einer Kooperation von Dr. Hengster, Loesch & Kollegen (HLK) mit dem Private Capital- Spezialisten Redstone im stark wachsen- den europäischen Venture Capital-Markt. Der Fonds investiert nach einem Top- Down-Ansatz ausschließlich in Wachs- tums-Unternehmen, die bereits über ein erprobtes Geschäftsmodell mit Min- destumsatz, Kunden und positivem Cash- Flow verfügen. „Der europäische Markt für Senior Debt ist verglichen mit den USA zwar nach wie vor relativ klein, hat in den vergangenen Jahren aber deutlich an Grö- ße und Reife gewonnen“, so Götz Gleich- mann, Managing Director des BTG Fund. 100 Tage Brexit: Schwerer Schaden 40 Milliarden minus. Schon innerhalb der ersten 100 Tage hat der Brexit die britische Wirtschaft tiefgreifend verändert. Und diese nega- tive Entwicklung ist längst nicht abgeschlossen, so Tobias Burggraf, Portfolio Manager bei Ethenea: „Laut Berechnungen der Europä- ischen Kommission wird der Schaden für die britische Wirtschaft bis Ende 2022 auf mehr als 40 Milliarden Pfund beziffert.“ Das entspricht bei einem BIP von rund 2,85 Billionen etwa 2,25 Prozent. Zum Ver- gleich: Für die EU-Staaten ist ein durchschnittlicher Verlust von rund 0,5 Prozent zu erwarten. Insbesondere die durch den Brexit entstan- denen erschwerten Handelsbedingungen belasten die Wirtschaft. Zwar einigten sich Großbritannien und die EU auf ein Freihandelsab- kommen, der bürokratische Aufwand hat sich aber signifikant erhöht. Hinzu kommen Gesundheits- und Sicherheitskontrollen. Bidens Weg. Die neue US-Regierung könnte nachhal- tiges Investieren grundlegend verändern: „Von gro- ßer Bedeutung ist, dass die Bekämpfung des Klima- wandels in den Machtkorridoren Washingtons wie- der ernsthaft diskutiert wird. Das allein stellt eine fundamentale Veränderung mit möglicherweise weit- reichenden Auswirkungen weit über die Grenzen der USA dar“, so Petra Pflaum, Nachhaltigkeits-Exper- tin bei DWS. Der Kern der Botschaft aus dem Weißen Haus lautet: Die US-Regierung ist offenbar zu mas- siven staatlichen Eingriffen bereit, wie sie in den letz- ten Jahrzehnten schwer vorstellbar gewesen wären. Zum ersten Mal seit langem werden außerdem die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Kli- mawandel in politische Entscheidungsprozesse zu- mindest einfließen. Von den Wachstumsimpulsen durch US-Konjunkturpakete dürften ebenfalls viele Schwellenländer profitieren, da sie von Exportwachs- tum und steigenden Rohstoffpreisen profitieren. Götz Gleichmann, Managing Director des BTG Fund

RkJQdWJsaXNoZXIy MzgxOTU=