GELD-Magazin, März 2021

Erholung vorerst abgebremst. Trotz einer ver- gleichsweise starken Entwicklung der Industrie wird wegen der anhaltenden Lock Downs mit einer Rezession im ersten Quartal gerechnet. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeiten- de Gewerbe in der Eurozone stieg im Februar überraschend deutlich von 54,8 auf 57,7 Punkte. Der Index für den Dienstleistungssektor fiel hingegen von 45,4 auf 44,7. Der aus beiden zusammengefasste Composite-Einkaufsmanager­ index legte zwar von 47,8 auf 48,1 Punkte zu, verharrte damit aber in der Kontraktionszone. Der Optimismus der Industrie auch als Folge steigender Auftragseingänge aus Übersee wird von einer schwachen Stimmung im Dienstlei- stungssektor überschattet. Die schleppend laufende Impfkampagne innerhalb der EU ist da- bei auch ein Belastungsfaktor. Aber auch die Warenproduzenten leiden unter Sondereffek- ten, wie etwa dem mangelnden Nachschub an Halbleitern. Lieferzeiten zeigen, dass die just- in-time-Produktion aufgrund von Grenzschließungen, Lieferengpässen in der Zulieferindu- strie und Beschränkungen in den Herkunftsländern unter Druck gerät. Die Betroffenheit der von der Krise besonders gebeutelten kleinen und mittleren Unternehmen lässt sich allerdings besser am deutschen ifo-Geschäftsklimaindex ablesen. Dieser stieg im Februar überraschend kräftig von 90,3 auf 92,4 Punkte. Auch die Lageeinschätzung hat sich verbessert. (wr) Besser als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) Japans ist gegenüber dem Vorjahr um nur 1,0 Prozent gesunken. Im ersten Quartal dürfte es gegenüber dem vierten Quartal 2020 in ähnlicher Größenordnung gefallen sein, da der private Konsum aufgrund der zuneh- menden Restriktionen ins Stocken geraten dürfte. Demnach hat das BIP reichlich Luft nach oben, vor allem weil der private Konsum immer noch vier Prozent unter Vor-Pandemie-Ni- veau liegt und die Nachfrage nach japanischen Exporten stark bleibt – insbesondere im High- tech-Bereich. Die Umstellung auf alternative Energien ist ein weiterer wichtiger Impuls in den kommenden Quartalen und Jahren. Japan dürfte bei diesen Technologien führend blei- ben. Die Investitionen im privaten Sektor fielen sehr stark aus, da die Unternehmen in den Ausbau von Fernarbeitskapazitäten und in die Hightech-Produktion investierten. Der private Konsum stieg dank der Aufhebung von Mobili- tätsbeschränkungen sowie dank fiskalischer Im- pulse kräftig an. Der Netto-Außenhandel machte ein Drittel des BIP-Wachstums aus, wo- bei die Exporte nach China und in die USA be- sonders stark ausfielen. Schmälernd auf das BIP-Wachstum wirkten sich die Lagerbestände aus, die im Vergleich zum dritten Quartal schrumpften. Das allerdings bedeutet eine ge- wisse Unterstützung für das BIP-Wachstum im ersten Quartal. (wr) EUROPA . Industrie bleibt auf Wachstumskurs Volatil seitwärts Der Euro Stoxx 50 konnte nach dem Aus- bruch über die 3600-Punkte-Marke hinweg sein hohes Niveau annähernd halten und schwankte um die 3700-Punkte-Marke. Das Jahreshoch bei 3735 Punkten liegt in Griff- weite. Unterstützend wirkt die 200-Tages- Linie bei 3400 Punkten. Widerstände geknackt Nach dem Knacken der Widerstandsmar- ke bei 29.000 Punkten blieb eine Korrektur weitgehend aus. Vielmehr übersprang der Nikkei die Marke von 30.000 Punkten, und das erstmals seit 1990! Nach einer Konsoli- dierung dürfte es weiter nach oben gehen. EURO STOXX 50 NIKKEI 225 JAPAN . Konjunktur mit Luft nach oben Indexpunkte Indexpunkte 2020 2017 2018 2019 2.200 3.400 3.200 3.000 2.800 2.600 2.400 3.600 3.800 4.000 2020 2017 2018 2019 22.000 20.000 18.000 24.000 26.000 28.000 32.000 30.000 16.000 März 2021 – GELD-MAGAZIN . 51

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