GELD-Magazin, März 2021
Zinsen bleiben dennoch unten. Die Experten von PGIM erwarten, dass unter anderem Fak- toren wie steigende Energiekosten und höhere Materialeinsatzpreise im verarbeitenden Gewer- be die Inflation in Richtung des EZB-Ziels von „unter, aber nahe zwei Prozent“ treiben werden. Das könnte man schon als kleines, zumindest kurzfristiges Inflationswunder bezeichnen – selbst wenn die längerfristigen Erwartungen ge- dämpft bleiben. Denn dem Zwei-Prozent-Ziel läuft man schon sehr lange nach. Bisher vergeb- lich. Das könnte sich eben jetzt ändern, auch in den USA, wo ebenfalls eine Steigerung der Teue- rungsrate festzustellen ist. Wie werden die Notenbanken auf diese Entwicklung reagieren? Offensichtlich mit Gelassenheit. Auf der Presse- konferenz im Anschluss an die FOMC-Sitzung sprach die Fed nämlich auch das Konzept der In- flations-Fata Morgana an. In seinen Kommen- taren deutete der Fed-Vorsitzende Powell an, dass die Zentralbank die Zinsen erst dann anhe- ben wird, wenn die Teuerungsrate glaubhaft ihr durchschnittliches Ziel von zwei Prozent er- reicht oder überschreitet, und dass sie ihre QE- Käufe erst dann zurückfahren wird, wenn sich die Bedingungen am Arbeitsmarkt verbessern. Zentralbanken: „Inflationswunder“ erwartet Credit: beigestellt Jerome Powell, Vorsitzender der Federal Reserve UMFRAGE Covid-Kredithilfen wirken Verdeckte Probleme. Das Kommerzkreditgeschäft der Banken war 2020 stark von Covid-19-beding ten Stützungsmaßnahmen geprägt. Wie sie sich ausgewirkt haben, erfasst nun eine Euroraum- weite Umfrage der Oesterreichischen National- bank (OeNB): Laut Aussagen der Banken haben die Corona-Pakete gut gewirkt, verdecken derzeit aber auch viele Schwierigkeiten. Die wahren wirt- schaftlichen Auswirkungen der Krise werden sich erst zeigen. Das gilt vor allem für Unternehmen, die schon vor Krisenbeginn Probleme hatten; und für kleine Firmen. Die Lage großer Unternehmen wird hingegen gut bewertet. Die Banken betonen auch die unterschiedliche Betroffenheit von Bran- chen. Die Risikosituation führte weiters zu einer vorsichtigeren Angebotspolitik der Banken im Kreditgeschäft mit Unternehmen. Die Richtlinien für Firmenkredite wurden von den befragten Ban- ken im zweiten Halbjahr 2020 verschärft. Credits: beigestellt/Archiv; Erste Bank / Wolfgang Zac Spitzen-Managerin. Tina Pogacic wurde vom Aufsichtsrat in den Bank Austria-Vorstand berufen. Pogacic, 34, leitet seit Jänner 2019 den COO-Bereich (Chief Operating Officer) im Executive Committee, dem erweiterten Leitungsgremium der UniCredit Bank Austria. Bereits seit 2016 hat sie die Position des Chief Information Officer inne. Zuvor war sie ab 2010 in der Zagrebacka Banka, der UniCre- dit-Tochterbank in Kroatien, in verschiedenen Füh- rungspositionen tätig. Pogacic hat einen Master-Ab- schluss in Finance der Universität Zagreb. „Um unseren Fokus auf Digitalisierung und Betriebssteuerung zu un- terstreichen, hat der Aufsichtsrat für die bereits existie- rende COO-Funktion einen eigenen Vorstandsbereich geschaffen“, erläutert Gianfranco Bisagni, Vorsitzender des Aufsichtsrats der UniCredit Bank Austria, die Hin- tergründe der Benennung. Die Top-Managerin hat mit 1. März 2021 ihre neue Funktion im UniCredit Bank Austria-Vorstand übernommen. Tina Pogacic, Chief Operating Officer, Bank Austria Bank Austria: Neu imVorstand 0123456 DIE ZAHL DES MONATS -18,9% Enormer Verlust des „Brand Value“. Die zehn größten internationalen Banken haben im Jahr 2020 kumulativ knapp über 23 Milliarden Dollar an Markenwert verloren. Das zeigen von Trading Platforms UK recherchierte Daten. Die Banken verzeichneten einen gesamten „Brand Value“ von 98,1 Milliarden Dollar, was einem Rückgang von 18,9 Prozent gegenüber dem Wert von 121,1 Milliarden Dollar im Jahr 2019 entspricht. Weitere interes- sante Ergebnisse der Untersuchung: Die HSBC hatte 2020 mit 18,7 Milliar- den Dollar den höchsten Markenwert und verzeichnete ein Rückgang von 19 Prozent gegenüber dem Jahr 2019. JP Morgan liegt mit 17,6 Milliarden Dollar an zweiter Stelle, was einem Rückgang von elf Prozent gegenüber dem vorhergehenden Jahr entspricht. Citi belegt mit 15,6 Milliarden Dollar den dritten Platz, ein Rückgang von 17 Prozent gegenüber dem Wert von 2019. Der Bericht führt die prinzipiell recht deutlichen Rückgänge der Mar- kenwerte teilweise auf die Digitalisierung von Bankdienstleistungen zurück. Einige der traditionellen Banken haben stark in digitale Dienste investiert, um mit Fintechs und anderen Häusern konkurrieren zu können. BANKING . Kurzmeldungen 22 . GELD-MAGAZIN – März 2021
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