GELD-Magazin, Februar 2021

Gewinnrückgang. Der Softwareriese SAP zollt heuer der Corona-Krise und dem Wan- del zum Cloud-Anbieter Tribut. Das Betriebs- ergebnis könnte um bis zu sechs Prozent zu- rückgehen. Das Jahresergebnis 2020 lag al- lerdings über den Markterwartungen. Positiv sticht der freie Cashflow von 5,9 Milliarden Euro heraus. CEO Christian Klein will die Krise nun nutzen, um SAP als reinen Cloud- Anbieter zu etablieren. Das traditionelle Ge- schäft mit Softwarelizenzen, das für zwei Gewinnwarnungen sorgte, wird weiter redu- ziert. Für Schwung könnte der Börsengang der US-Tochter Qualtrics sorgen. Paketboom. Die Deutsche Post könnte die Jahresprognose 2021 neuerlich anheben. Für 2020 wurde überraschend ein Rekorder- gebnis gemeldet. Das EBIT (operativer Ge- winn) stieg um 17 Prozent auf 4,84 Milliar- den Euro und übertraf damit die Prognose deutlich. Ohne Sonderbelastungen hätte das Ergebnis sogar bei 5,4 Milliarden Euro gele- gen. CEO Frank Appel erwartet Rückenwind in allen fünf Geschäftsbereichen, vor allem im Paket- und im Express-Segment. Auch die Frachtraten haben sich erholt, was dem Kon- zern im weltweiten Speditionsgeschäft (Lie- ferkettenlogistik) zugutekommen soll. Expansion. Bayer erhofft sich einen Wachs- tumsschub durch die jüngsten Übernahmen auf dem Gebiet der Zell- und Gentherapien. Noch verdient der Bayer-Konzern mit Kas- senschlagern wie dem Gerinnungshemmer Xarelto und dem Augenmedikament Eylea prächtig, doch wegen wegfallender Patente dürften die Umsätze mit diesen Mitteln in den kommenden Jahren sinken. Zellthera- pien werden aktuell intensiv erforscht. Sie sollen bei seltenen Erkrankungen Heilung bringen, statt nur Symptome zu lindern, und bei verbreiteten Leiden wie etwa Herzinsuffi- zienz neue Therapieansätze ermöglichen. SAP . Lässt Corona hinter sich DEUTSCHE POST . Profiteur von Corona BAYER . Hoffen auf neueWachstumsdynamik das Geschäft mit Industrie-Automatisierung, Infrastruktur-Technik und Zügen. Getrieben wurde Siemens von der Nachfrage aus Chi- na, wo das Geschäft signifikant gewachsen ist. Am besten lief es bei Digital Industries: Das EBITA des Aushängeschildes schnellte um 57 Prozent auf 848 Millionen Euro, nachdem sich das lukrative Software-Ge- schäft schnell wieder erholt hatte. Das trieb die Marge auf 22,5 Prozent. In der Sparte Smart Infrastructure (Bau- und Infrastruk- tur-Technik) stieg das EBITA um 39 Prozent. Beide Kernsparten legten währungsberein- igt auch beim Umsatz zu. Wasserstoff-Offensive Nach dem gelungenen Jahresstart könnte Siemens die Prognosen für 2021 nach oben schrauben. Expandiert wird z.B. im Wasser- stoffgeschäft. Offshore-Windturbinen sollen bereits vor Ort mit dem erzeugten Strom di- rekt grünen Wasserstoff herstellen und über Pipelines zu den Kunden weiterleiten. Auch BASF überraschte zum Jahresende mit einem kräftigem Ergebnisplus. Im vierten Quartal stieg das bereinigte Betriebsergeb- nis (EBIT) um fast ein Drittel auf 1,11 Milli- arden Euro. Analysten hatten nur mit 845 Millionen Euro gerechnet. Der Umsatz er- höhte sich dank eines höheren Absatzes und gestiegener Preise um mehr als acht Prozent auf 15,9 Milliarden Euro. Auch die Auftrags- eingänge haben sich wieder erholt. Im Ge- samtjahr fuhr BASF einen Umsatz von 59,2 (2019: 59,3) Milliarden Euro ein. Das berei- nigte Ergebnis sank auf 3,56 (nach 4,60) Milliarden Euro. Damit übertraf der Kon- zern seine Prognose deutlich. Für 2021 ist man bei BASF vorsichtig optimistisch ge- stimmt. Vor allem der operative Gewinn könnte um über zehn Prozent zulegen. ISIN DE0007164600 Kurs (29.01.2021) 104,80 € KGV 2020 e 24,6 Marktkap. 124,8 Mrd.€ KGV 2021 e 27,2 Umsatz 2020 e 27,34 Mrd.€ KGV 2022 e 25,7 Buchw./Aktie 2020 e 25,10 € DIV. 2020 e 1,58% ISIN DE0005552004 Kurs (29.01.2021) 40,81 € KGV 2020 e 18,1 Marktkap. 50,57 Mrd.€ KGV 2021 e 15,0 Umsatz 2020 e 66,19 Mrd.€ KGV 2022 e 14,1 Buchw./Aktie 2020 e 12,40 € DIV. 2020 e 3,04% ISIN DE000BAY0017 Kurs (29.01.2021) 49,92 € KGV 2020 e neg. Marktkap. 49,04 Mrd.€ KGV 2021 e 14,5 Umsatz 2020 e 41,99 Mrd.€ KGV 2022 e 11,5 Buchw./Aktie 2020 e 38,70 € DIV. 2020 e 4,42% 2016 2017 2018 2019 2020 140 70 90 80 100 110 120 130 EUR 2016 2017 2018 2019 2020 45 20 25 30 35 40 EUR 2016 2017 2018 2019 2020 120 40 60 70 50 80 90 100 110 EUR Februar 2021 – GELD-MAGAZIN . 55

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