GELD-Magazin, Februar 2021
0123456789012 Palfinger: Ziel einer Cyber-Attacke Österreichische Post: Weniger Briefe undWerbung, aber mehr Pakete DIE ZAHL DES MONATS 3.000.000.000 Tagelange Angriffe. Der börsennotierte Kranarmhersteller Palfinger mit Sitz in Salzburg kämpfte Ende Jänner gegen eine massive Cyber-Attacke. Der Angriff lief über mehrere Tage und betraf einen Großteil der weltweiten Standorte. Die IT-Infrastruktur (u.a. Emailversand und -empfang, ERP-Systeme) war stark ge- stört. Zahlreiche IT-Mitarbeiter und Forensik-Experten waren mit der Analyse und Behebung der Störungen beschäftigt, auch die Behörden wurden einge- schaltet. Fragen zu Art und Ausmaß des Angriffs und den möglichen Folgen für das Unternehmen blieben zunächst offen. Short-Squeeze. Der Albtraum jedes Hedgefonds-Managers sind stark stei- gende Kurse, wenn er in diesem Wert Leerverkäufe getätigt hat (d.h. short gegangen ist). Denn seine Position gleitet mit zunehmenden Kursen im- mer weiter in den Verlust. Ein beson- ders krasser Fall war das Short-Enga- gement des Hedgefonds Melvin Capi- tal bei der maroden GameStop, die in- ternational mit mehr als 5.000 Shops und knapp 50.000 Angestellten auf den An- und Verkauf von gebrauchten Videospielen, Konsolen und Gaming- Zubehör spezialisiert ist. Der zuneh- mende Onlinehandel machte Game- Stop immer stärker zu schaffen, Mel- vin Capital ging in der Aktie massiv short und spekulierte auf einen Nie- dergang der Firma – machte aber die Rechnung ohne das Internetforum namens r/WallStreetBets, das seine Mitglieder zum Kauf der Aktie aufrief. Der Kurs begann von 18 US-Dollar aus zu steigen und explodierte förmlich auf 360 US-Dollar, als Shortseller zu- nehmend ihre Positionen wieder de- cken mussten. Melvin Capital ist da- raus kolportiert ein Verlust von rund drei Milliarden US-Dollar entstanden. Credits: Österreichische Post, Flughafen Wien FLUGHAFENWIEN Rückkehr in die Gewinnzone Langsame Erholung. Die Zahl der Passagiere 2020 am Standort Wien fiel um rund 75 Prozent auf 7,8 Millionen. Für 2021 werden rund 12,5 Millionen Fluggäste erwartet, was einem Passa- gierniveau von 40 Prozent von 2019 entspricht. 70 Prozent des Passagieraufkommens wird je- doch erst in der zweiten Jahreshälfte 2021 er- wartet. Voraussetzung dafür ist eine schrittweise Normalisierung des Flugverkehrs durch großflä- chige Corona-Impfungen und international ein- heitliche Reisebestimmungen. Eine Rückkehr zum Vor-Corona-Niveau wird noch einige Jahre dauern. So werden im Jahr 2023 erst rund 80 Prozent des Fluggastaufkommens von- vor der Krise erwartet. Ergebnisseitig will das Manage- ment 2021 wieder in die Gewinnzone zurückzu- kehren. Bei einem Umsatz von rund 430 Millio- nen Euro und einem EBITDA von rund 150 Milli- onen Euro wird ein Nettogewinn vor Minder- heiten von rund vier Millionen Euro erwartet. AKTIEN . Kurzmeldungen EBIT-Rückgang. Im Corona-Jahr 2020 musste die Österreichische Post einen Rückgang beim opera- tiven Ergebnis sowie bei den Brief- und Werbesen- dungen hinnehmen. Das Paketvolumen stieg dage- gen kräftig. Der Umsatz legte nach vorläufigen Anga- ben um acht Prozent auf 2,189 Milliarden Euro zu. Beim Briefvolumen gab es ein Minus von sieben Pro- zent, bei den Werbesendungen von 12 Prozent. Das Paketvolumen in Österreich kletterte durch den stark gewachsenen Online-Handel um 30 Prozent. Die Division Brief & Werbepost verzeichnete einen Erlösrückgang von 7,4 Prozent auf 1,222 Milliarden Euro, die Division Paket & Logistik einen Anstieg um 44,4 Prozent auf 914 Millionen Euro. Ohne die türkische Aras Kargo legte der Gesamtumsatz um 3,3 Prozent und die Division Paket/Logistik um 28,4 Prozent zu. Das Betriebsergebnis (EBIT) erwar- tet das börsennotierte Unternehmen für 2020 bei 160 Millionen Euro, nach 201 Millionen Euro im Jahr davor. „Rückläufigen Ergebnissen in den Divisi- onen Brief & Werbepost und Filiale & Bank steht eine signifikante Ergebnisverbesserung in der Division Pa- ket & Logistik gegenüber“, heißt es dazu. Endgültige Jahreszahlen will die Österreichische Post am 12. März vorlegen. Das EBIT von 160 Millionen Euro übertraf die Erwartung der Analysten von Raiffeisen Research um rund 20 Prozent, woraufhin sie ihr An- lagevotum für die Aktien der Post von „Hold“ auf „Buy“ nach oben revidierten und das Kursziel von bisher 33,00 auf nunmehr 38,00 Euro anhoben. 48 . GELD-MAGAZIN – Februar 2021
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