GELD-Magazin, Februar 2021

40% 30% 20% 10% -10% 0% -20% 2016 2017 2018 2019 2020 Februar 2021 – GELD-MAGAZIN . 37 DEKA (LUX) PHARMATECH Dieser diversifizierte Fonds investiert neben der Medizintechnologie auch in Pharmaproduktehersteller. In me- dizinische Produkte/Instrumente und Gesundheitsdienste sind gegenwär- tig 32 Prozent des Fondsvermögens investiert. In der Corona-Pandemie hat der Fokus auf die Gesundheit der Bevölkerung zugenommen. Innova- tive Medizintechnik wird von diesem Trend profitieren. „Es ist zu erwar- ten, dass Teile der neuen Gesund- heitspraxis wie z.B. Telemedizin und Fernüberwachung von Patienten auch nach der Pandemie fortbestehen wer- den“, so Fondsmanager Mario Adorf. Mario Adorf, Fondsmanager ISIN LU0348413229 Volumen 244 Mio.€ Rendite 1 Jahr 3,6% Ausgabeaufschlag 5,26% Rendite 3 J. p.a. 10,3% Total Expense Ratio 1,53% Rendite 5 J. p.a. 8,2% Beinen. Das funktioniert mittlerweile auch bei komplexeren, längeren OPs. Wie zum Beispiel bei dem Ersatz fehlerhafter Herz- klappen. Statt einer über drei Stunden an- dauernden Operation kann ein geübter Arzt den Eingriff in nur 20 bis 30 Minuten vor- nehmen. Die Vorteile liegen auf der Hand: weniger Infektions- und Sterberisiken bei der OP, bessere und schnellere Erholungs- zeiten und weniger Kosten für das Gesamt- system. Auch Ältere und Schwache können noch operiert werden“, erläutert Mario Ad- orf, Fondsmanager des DEKA Lux-Pharma- tech. Ein weiteres spannendes Thema ist der Einsatz von Operationsrobotern, die bei im- mer mehr Indikationen zum Tragen kom- men. „Hauptvorteil ist die Präzision des Ein- griffs und der Ausschluss menschlicher Ope- rationsfehler. So wird beispielsweise bei ei- ner Prostata-OP, die eine extrem hohe Präzi- sion verlangt, das Navigieren in Bereiche au- ßerhalb des festgelegten OP-Gewebes ausge- schlossen“, erklärt Adorf. Digitale Medizintechnologie Der generelle Trend zur Digitalisierung macht sich auch im Medtech-Sektor bemerk- bar. Zum einen mit einer deutlich besseren Diagnostik mithilfe von CTs oder MRTs. „Durch den Einsatz von Künstlicher Intelli- genz und dem Vergleich von Millionen an Bildern ist es nunmehr möglich, eine breite- re und bessere Diagnostik sowie auch Be- handlungsoptionen zu erhalten. Auch die Si- mulation und Prognose eines möglichen Krankheitsverlaufes ist ein wichtiger Meilen- stein. Bleibt beispielsweise ein Hämodialyse- Patient einer Behandlung fern, ist durch den Einsatz von Big Data eine Prognose möglich, wann mit welcher Art von Komplikationen zu rechnen ist. Auf dieser Basis kann zeitnah gegengesteuert und eine geeignete Behand- lung eingeleitet werden“, erläutert Adorf. Im Bereich Diabetes birgt das Zusammenspiel zwischen der Insulinpumpe und der Conti- nuing Glukose Measuring-Einheit ein riesi­ ges Potential. „Die bedarfsgenaue Ermitt- lung des benötigten Insulins anhand der Messung des Blutzuckerspiegels vermeidet im Idealfall Blutzuckerspitzen bzw. Abfälle im Körper“, weiß Adorf. Medizintechnik-Megatrends Marcel Fritsch, Senior Portfolio Manager des BB Adamant Medtech & Services Fonds, er- läutert weitere wichtige Faktoren. „Die hohe Innovationskraft des Medtech & Services- Sektors lässt diesen im Vergleich zur Ge- samtwirtschaft schneller wachsen und die Gewinne überproportional ansteigen. Dieses bezieht sich vor allem auf neue Produkte in den Bereichen Diabetes-Therapie, minimal- invasiver Herzklappenersatz und -reparatur sowie Operationsrobotik. In allen Bereichen wurden riesige Fortschritte bei der Pro- duktentwicklung gemacht, welche die kli- nischen Ergebnisse verbessern und das Ge- sundheitswesen effizienter machen. So er- warten wir z.B., dass sich der Markt für mi- nimalinvasiven Herzklappenersatz und -re- paratur von heute 5,2 auf mehr als zehn Mil- liarden Dollar in 2024 verdoppeln wird. Der Medtech & Services-Sektor dürfte sich auch aufgrund der nichtzyklischen Nachfrage besser entwickeln als der Gesamtmarkt. Dies auch dank dem Wachstumsschub, der durch die während der Coronakrise aufgescho- benen Behandlungen ermöglicht wird“, er- klärt Fritsch. Ausblick: Positiv trotz Corona „Ich bleibe positiv gestimmt“, so Fritsch, „durch die Digitalisierung im Gesundheits- wesen erhalten Medizintechnikunterneh- men einen weiteren Wachstums- und Er- tragsschub. Wir schätzen, dass alleine im US-Gesundheitssystem rund 300 Milliarden Dollar ‚verschwendet‘ werden – durch Über- behandlungen, intransparente Preisgestal- tungen und Verwaltungsaufwand. Technolo- gien wie z.B. Sensoren, Cloud-Computing und Robotik ermöglichen neue disruptive Geschäftsmodelle und Produkte und sorgen für klinischen Mehrwert und dringend benö- tigte Effizienzsteigerungen. Das Technolo- gierisiko bei ‚Digital Health‘ ist sehr über- schaubar, weil dieselben Technologien in anderen Industrien bereits genutzt werden. Gute Beispiele für den Durchbruch von ‚Di- gital Health‘ finden wir in den Bereichen Te- lemedizin, robotergestützte Chirurgie und in der Behandlung von chronischen Krankhei­ ten wie z.B. Diabetes und Bluthochdruck.“

RkJQdWJsaXNoZXIy MzgxOTU=