GELD-Magazin, Dezember 2020 / Jänner 2021
DIE BESTEN ANLEIHENFONDS EM/ASIEN ISIN FONDSNAME VOLUMEN PERF. 1 J. 3 JAHRE 5 JAHRE TER LU1480985222 LO Funds - Asia Value Bond 2.580 Mio.€ -2,4% 18,7% 29,0% 1,29% AT0000A05HR3 ERSTE BOND EM CORPORATE 441 Mio.€ 8,8% 12,7% 28,2% 1,24% LU0358729142 Schroder ISF Asian Local Currency Bond 323 Mio.€ 2,1% 17,1% 16,3% 1,22% IE00B6QGFW01 iShares Em. Asia Local Govt. Bond UCITS ETF 150 Mio.€ 0,5% 15,8% 14,3% 0,50% LU0605512275 Fidelity Funds - Asian Bond 2.523 Mio.€ 0,3% 19,6% 13,9% 1,18% Quelle: Morningstar, alle Angaben auf Euro-Basis, Auswahl der Fonds nach bester Sharpe Ratio, TER=Total Expense Ratio, Stichzeitpunkt: 30. November 2020 Sonderchance Green Bonds Laut Prognose der niederländischen NN Investment Partners soll der globale Markt für grüne Anleihen von derzeit 672 Mrd. Euro bis Ende 2023 auf zwei Billionen wachsen. Emissionserlöse von grünen An- leihen, sogenannte „Greenbonds“, fließen ausschließlich in die an- teilige oder vollständige (Re-) Finanzierung geeigneter grüner Projekte über die dann auch trans- parent berichtet werden sollte. Beispiele grüner Projekte von Unter- nehmen wären Investitionen in Ver- schmutzungsprävention (z.B. Einbau von Filteranlagen), in erneuerbare Energien und umweltschonendere Pro- duktionsverfahren, oder die Wieder- aufforstung von Wäldern. 2018 waren ca. zwei Drittel der Greenbond-Emit- tenten Unternehmen. Der Löwenanteil aller grünen Anleihen ist im Invest- mentgrade-Spektrum angesiedelt. Vor allem institutionelle Anleger wie Lebensversicherer und Pensionskas- sen sind angehalten, verstärkt CO2- frei in Greenbonds zu investieren. was niemanden erschrecken sollte, denn eu- ropäische High Yields werfen im Schnitt noch fünf Prozentpunkte mehr Rendite ab als laufzeitkongruente Staatsanleihen. Be- sonders attraktiv sind ausgewählte Bonds des BB-Spektrums, das gegenüber BBB ei- nen Spread von 2,5 Prozentpunkten auf- weist. Chancen und Risiken in Hochzins- währungen und Emerging-Markets Nach einem kurzen Schock im März gab es bis September wieder durchaus regelmäßi- ge Portfoliozuflüsse in EM-Bonds. Die Risi- kofreude der Investoren aus den entwi- ckelten Ländern stimmt. Doch höhere Doll- arzinsen im Falle eines Konjunkturauf- schwungs in Kombination mit Ängsten vor einer Rücknahme der expansiven Geldpoli- tik der Fed und der EZB können zwischen- zeitliche Turbulenzen mit weiteren Kapital- abflüssen, Währungsabwertungen zu Dollar und Euro sowie Zinsanstiegen in den Schwellenländern auslösen. Doch nach Ab- wertungen von Südafrikanischem Rand, Russischem Rubel und Türkischer Lira zum Euro um je 13,6; 23,3 bzw. 28,6 Prozent im laufenden Jahr (per 27.11.) könnte schon so einiges eingepreist sein. Ebenfalls massiv unter Druck stand der Brasilianische Real. Dazu Claudia Calich, Managerin des M&G (Lux) Emerging Markets Bond Fund: „Nach- dem nun viele dieser Währungen wohl un- terbewertet sind, könnten daraus mittelfri- stige Gelegenheiten resultieren, da sich das Risiko-Sentiment in 2021 und danach ver- bessern sollte. Des Weiteren könnte eine Be- lebung von Welthandel und Wirtschafts- wachstum im kommenden Jahr in Kombina- tion mit dem Beginn der Präsidentschaft Bi- dens in den USA der Auslöser eines schwä- cheren Dollars und einer Aufwertung von EM-Währungen sein.“ In der Türkei gab es kürzlich eine wirtschaftspolitische Wende inklusive der Bestellung eines neuen Noten- bank-Chefs. „Beim jüngsten Meeting der Zentralbank wurde der einwöchige Repo- satz erwartungsgemäß um 475 Basispunkte auf 15 Prozent angehoben. Der Schritt konnte wieder etwas Glaubwürdigkeit in die Institution zurückbringen und war ein Ein- geständnis einer vorangegangenen zu leich- ten Geldpolitik. Unter der Annahme keines weiteren Umbruchs gebietet dies dem Risiko einer Hyperinflation in der Türkei Einhalt“, erklärt Calich. Die Risikoseite wird kurzfri- stig noch vom Corona-Thema dominiert. Dann kommt trotz Bidens Wahlsieg in den USA wieder die US-Außenpolitik ins Spiel: „Obwohl Bidens Sieg wegen einer struktu- rierteren und vorhersehbareren Außenpoli- tik als marginal positiv angepriesen wurde, bleiben wahrscheinlich Spannungen zwi- schen den USA und mehr autoritär ge- führten Staaten wie China, Russland und der Türkei“, so Calichs Einschätzung. 2021 könnte es wirtschaftlich wieder steil bergauf gehen. „Citi´s Emerging Markets Economic Surprise Index, ein Maß, das zeigt, wie sich die Wirtschaftsdaten im Ver- gleich zum Prognosekonsens entwickelten, stieg auf ein Dekadenhoch – mehr befügelt von verarbeitenden und Rohstoff-exportie- renden Sektoren als von serviceorientierten Branchen – eine Dynamik, die bis ins Jahr 2021 hinein viele EM-Volkswirtschaften be- günstigen sollte. In diesem Zusammenhang könnte das High Yield Segment des Marktes, vor allem Frontier-Märkte, profi- tieren, zumal diese Bereiche, unserer Mei- nung zufolge, weiterhin günstige Bewer- tungen aufweisen“, so Calich. „Da derzeit viele EM-Währungen unterbewertet sind, könnten sich aus der Verbesserung des Risiko-Sentiments nun Gelegenheiten ergeben.“ Claudia Calich, M&G Investments Credit: Archiv MÄRKTE & FONDS . Ausblick 2021 – Anleihen 52 . GELD-MAGAZIN – Jänner 2021
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