GELD-Magazin, Dezember 2020 / Jänner 2021

5 Die Feuerprobe erfolgreich bestanden Trotz schwieriger äußerer Rahmenbedingungen ist es der PALFINGER AG gelungen, in diesem Jahr die Produktion stabil zu halten und Akquisi­ tionen voran zu treiben. Gute Voraussetzungen für das kommende Jahr. Das zu Ende gehende Jahr war auch für die PALFINGER AG herausfordernd. Der Umsatz ging in den ersten drei Quartalen um 15 Prozent zu­ rück, der Gewinn halbierte sich auf 31,8 Millionen Euro. Hat sich die Lage inzwischen stabilisiert? Die PALFINGER AG hat die COVID-Krise im heurigen Jahr trotz eines Rückgangs beim Umsatz und Ge- winn bis dato souverän gemeistert und ein Höchst- maß an Stabilität bewiesen. Es ist uns gelungen, die internen und externen Lieferketten zu sichern und die Auslastung wieder auf ein gutes Niveau zu brin- gen. Der Auftragsstand unseres Unternehmens liegt aktuell auf dem Niveau Ende 2019 und wir haben eine gute Visibilität bis über das Ende des ersten Quartals 2021 hinaus. Der Kapitalmarkt vertraut uns und unserer Guidance ebenso. Diese liegt bei einem Gesamtumsatz für das Jahr 2020 von über 1,5 Milli- arden Euro und einem EBIT von 100 Millionen Euro damit etwas über dem Analysten-Konsens. Dies spie- gelt sich auch in unserem Aktienkurs wider, der sich Anfang Dezember bei 25 Euro einpendelte. Wie hat sich Ihre Investitionspolitik 2020 entwi­ ckelt? Welche Projekte wurden umgesetzt, wel­ che verschoben? Wir haben alle Projekte auf den Prüfstand gestellt, die Liquidität des Unternehmens optimiert und Strukturkosten gesenkt. Gleichzeitig haben wir we- sentliche Zukunftsinvestitionen weitergeführt. Dazu zählt die Ausrollung von SAP 4/Hana ebenso wie In- vestitionen in die digitale Transformation. Und: Wir haben ein großes Investitionspaket rund um Aus- und Weiterbildung, neue Infrastrukturen und neue Technologien geschnürt. Wir bleiben damit bei un- serem Plan und glauben an unsere Zukunft! Daher gehen wir heute davon aus, dass unser CAPEX- Niveau 2021 wieder höher sein wird als im aktu- ellen Geschäftsjahr. Zum Ende des dritten Quartals 2020 waren es 46,9 Millionen Euro. Wir brauchen Kapazitätserweiterungen und wir brauchen weitere Investitionen, um die Digitalisierung voranzutrei- ben! Dennoch werden wir unsere Investitionen im kommenden Jahr auch von unserem Auftragsbuch abhängig machen. Kürzlich gaben Sie die Übernahme des schwe­ dischen Vertriebspartner Hinz Försäljnings AB bekannt. Wo sehen sie primär die Vorteile von diesem Schritt? Wir erwarten dadurch eine noch stärkere Präsenz in einem unserer wichtigsten Kernmärkte. Die Hinz Försäljnings AB ist mit fünf Servicestützpunkten, 45 Servicepartnern, 71 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 44 Millionen Euro der wichtigste PALFIN- GER-Vertriebspartner in Schweden und vertreibt seit über 45 Jahren den Großteil der PALFINGER- Produktpalette inklusive Marinekrane und Services. Durch den Eintritt sichert sich PALFINGER die exzel- lente Vertriebs- und Servicestruktur, die Nähe zu den Kunden vor Ort und essenzielle Kontakte zu den schwedischen LKW-Produzenten und Originalausrü- stungsherstellern. Dies ist ein wesentlicher Bestand- teil der weiteren Stärkung des PALFINGER-Vertriebs- netzwerks. Trotz des schwierigen Umfelds ist die Entwick­ lung der PALFINGERAktie aktuell positiv. Ent­ sprechend geben internationale Banken Kauf­ empfehlungen. Welche Potenziale sehen Sie für 2021? Wie sieht Ihre Dividendenpolitik aus? Wie schwer die zweite Welle die gesamte Weltwirt- schaft treffen wird, kann ich – wie niemand derzeit – konkret sagen. Ich sehe im weiteren Verlauf der COVID-Pandemie jedoch erhebliche Unsicherheits- faktoren. Unabhängig von möglichen Impfungen werden die wirtschaftlichen Folgen der Krise das Jahr 2021 und die Börsen dominieren. Die Bauwirt- schaft, von deren Entwicklung PALFINGER stark be- einflusst wird und die rund 40 Prozent unseres Ge- samtumsatzes ausmacht, steht derzeit wirtschaftlich noch gut da. Das könnte uns auch einen weiteren Aufwind an den Börsen bringen. Die Dividendenpo- litik von PALFINGER sieht vor, jährlich rund ein Drittel des Konzerngewinns auszuschütten und da- ran halten wir auch zukünftig fest. Ausnahme war das heurige COVID-Jahr 2020. Hier wurde nur 1/6 ausgeschüttet, aber dennoch 0,35 Euro je Aktie. www.palfinger.ag Andreas Klauser, CEO PALFINGER AG Jänner 2021 – GELD-MAGAZIN . 19 EXPERTSTALK . Andreas Klauser, CEO PALFINGER AG EINSCHALTUNG – FOTO: beigestellt

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