GELD-Magazin, November 2020
Corona sensibilisiert Investoren für hohes Wachstumspotenzial imHealthcare-Sektor Die Pandemie unterstreicht auf eindrucksvolle Weise, wie wichtig eine funktionierende Gesundheitsversorgung ist. Der MEDICAL BioHealth setzt bereits seit 20 Jahren auf den Healthcare-Sektor. Herr Dr. Fischer, wie sind Sie seinerzeit auf die Idee gekommen, den Fonds in der Form zu initiieren? Zum Ende der 90er Jahre war für mich erkennbar, dass innovative Entwicklungen zunehmend mehr von der Biotechnologie, und nicht mehr von der Pharmaindustrie ausgehen. Deshalb erschien es loh- nenswert, insbesondere auf mittelgroße und kleine- re Unternehmen zu setzen, die in der Breite eine bessere Medikamentenpipeline aufweisen. Was hat sich in den 20 Jahren seit der Lancierung des MEDICAL BioHealth im Segment Healthcare und im Fonds selbst wesentlich verändert? Grundsätzlich haben wir unsere Strategie auf Bio- Pharmaunternehmen zu setzen, die mit neuen Sub- stanzen eine bessere Behandlung ermöglichen und dadurch hohes Wachstum generieren können, nicht verändert. Sie ist auch nach 20 Jahren unverändert gültig. Verändert hat sich jedoch die Anzahl der Un- ternehmen. Durch das stark gestiegene Know-how bezüglich der Entstehungsursachen von Erkran- kungen befinden wir uns in einem breiten und lang- anhaltenden Innovationszyklus. Vor allem in den USA wird dieser Wissenszuwachs durch die Bereit- schaft, viel Kapital bereitzustellen, optimal gefördert. Das bedeutet: Mehr Innovation in mehr Unterneh- men, die Auswahl ist stark gestiegen: Das ist sehr gut für die Investoren. Ein Blick in das aktuelle Fonds-Portfolio zeigt, dass Sie vor allem die Subsektoren Biotech und Emerging Pharma hoch gewichten. Richtig. Vor 20 Jahren gab es noch relativ wenige Bio- tech-Unternehmen und diese standen oftmals noch am Beginn ihrer Produktentwicklungen. Heute lie- fern sie das Gros der neuen und innovativen Wirk- stoffe. Auch viele kleine, sich entwickelnde (emerging) Pharmafirmen sind mit einer Fokussie- rung auf spezielle Therapiebereiche erfolgreich. Das honorieren wir mit entsprechenden Gewichtungen. Außerdem mischen Sie in einem kleineren Um- fang Pharmakonzerne bei. Auch im Pharmasegment gibt es immer wieder Son- dersituationen, die Potenzial bieten. Diese nutzen wir gerne, da es uns dabei hilft, den Fonds zu jedem Zeitpunkt liquide aufzustellen. Sie sind somit quasi eine Unterstützung der Cashposition, die aber auch einen Renditebeitrag leisten kann. Was bedeutet die Corona-Pandemie für den Healthcare-Sektor aus Sicht der Investoren? Zum einen hebt es noch einmal die Bedeutung des Sektors hervor. Zum anderen erkennen die Inve- storen zunehmend, dass es sich hier um einen abso- luten Wachstumsmarkt handelt. In der jüngsten Zeit haben sich die Anleger ja sehr stark auf „klassische“ Tech-Titel fokussiert, wie die FAANG-Aktien. Es gibt jedoch auch andere Bereiche, die über strukturell sehr hohe Wachstumspotenziale verfügen. Dazu zäh- len ganz klar auch Biotech und Emerging Pharma. Ihre Team-Mitglieder sind zu einem großen Teil Naturwissenschaftler, Sie selbst sind Mediziner. Das ist ungewöhnlich für die Finanzbranche. Beim MEDICAL BioHealth handelt es sich auch nicht um einen herkömmlichen Fonds. Wir investie- ren ausschließlich in Werte aus dem Healthcare-Be- reich und auch hier mit einem Schwerpunkt auf Therapieentwickler. Wir beurteilen, wie aussichts- reich eine neue Substanz ist, und ob das Unterneh- men über ausreichend finanzielle Mittel und das Management über genügend Know-how verfügt, so dass das Medikament dann auch tatsächlich den Markt erreichen kann. Da helfen Ihnen klassische Fi- nanzkennzahlen nur wenig weiter. www.medicalstrategy.de Dr. Michael Fischer, Unternehmensgründer und geschäftsführender Gesellschafter von Medical Strategy sowie Fonds- manager des MEDICAL BioHeath EXPERTS TALK . Michael Fischer, Medical Strategy Zur Person Dr. Michael Fischer hat 1992 Medical Strategy gegründet und im Oktober 2000 den MEDICAL BioHealth initiiert. Zusammen mit dem Molekular-Bio- logen Mario Linimeier und dem gesamten Team analysiert er Aktien funda- mental und setzt vor allem auf Unternehmen mit überproportionalen Wachs- tumsaussichten aus dem Healthcare-Bereich. EINSCHALTUNG – FOTO: beigestellt 30 . GELD-MAGAZIN – November 2020
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