GELD-Magazin, Oktober 2020
Brexit: Johnsons Treuebruch Bestürzt. Boris Johnson ist oft für eine (unangenehme) Über- raschung gut. Sein Plan, Teile des im Januar von Großbritan- nien und der EU unterzeichneten Rückzugsabkommens fak- tisch auszusetzen, ruft aber in „Rest-Europa“ besondere Be- stürzung aus. Der irische Premier Martin bekräftigte, dass die Agitation Johnsons „einen Versuch der britischen Regierung signalisiert, ihre in einem internationalen Abkommen einge- gangene Verpflichtung im Wesentlichen zu brechen, und das ist sehr schwerwiegend“. Die EU-Rechtsabteilung kam wiede- rum zu dem Schluss, dass „die britische Regierung mit der Vorlage des Gesetzentwurfs und der Verfolgung der darin zum Ausdruck gebrachten Politik gegen die Treuepflicht aus dem Rückzugsabkommen verstößt“. Da ist es keine Überraschung, dass die jüngste Verhandlungsrunde zwischen der EU und Großbritannien mit dem üblichen gegenseitigen Vorwurf der mangelnden Kompromissbereitschaft endete. Die Wahrschein- lichkeit, bis zum Jahresende zu einem Handelsabkommen zu gelangen, ist weiter im Sinkflug. BRENNPUNKT . Kurzmeldungen Jetzt anmelden: ARS Akademie, 1010 Wien
[email protected] | +43 (1) 713 80 24-0 JETZT DURCHSTARTEN MIT DER ARS AKADEMIE Gesamtprogramm unter ars.at 21653 25.11.20, Wien Krypto-Assets & Blockchain-Technologie RA/StB MMag. Dr. Schmidt, TEP 10013 23.02.–10.03.21, Wien Akademie Betrieblicher Datenschutzbeauftragter Prof. (FH) Univ.-Doz. DI Dr. Schaumüller-Bichl u. a. WISSEN MACHT ERFOLG MATCH MATCH DES MONATS Untergriffig. Mit Spannung wurde das erste direkte TV-Duell zwi- schen Präsident Trump und Herausforderer Biden erwartet. Wie nicht weiter verwunderlich, fiel das Match chaotisch, untergriffig und teil- weise beleidigend aus. Als Sieger der Debatte ist laut Umfragen Biden hervorgegangen, aber welchen Einfluss hat das eigentlich auf die Wahl selbst? Im Allgemeinen hat die Forschung gezeigt, dass die De- batten offenbar keinen signifikanten Einfluss auf die Loyalitätsverän- derung der Wähler haben. Vereinfacht gesagt: Wer etwa Trump wählt, lässt sich auch im letzten Moment nicht davon abhalten. „An- dererseits hat in den vergangenen fast drei Jahrzehnten – mit Aus- nahme von 2016 – immer der Kandidat, der die Debatten angeführt hat, die Wahl gewonnen“, so ein Kommentar von DailyFX (IG Group). Sollte Biden das Rennen machen, wird wohl wieder mehr Ruhe, auch für Investoren, einkehren. Seine Herangehensweise an die internatio- nale und innere Politik entspricht eher dem Status quo vor 2016. VS TRUMP BIDEN Swisscanto: Wasser marsch! Saubere Geschäfte. Aufgrund des dritten viel zu trockenen Sommers in Folge rückt das Thema Wasser fast zwangsläufig in den Anleger-Fokus, meinen die Investmentspezialisten von Swisscanto. Die Senkung des Wasserverbrauchs, Aufbereitung von verschmutztem Wasser oder eine optimale Verteilung sind nur drei Beispiele des facettenreichen Sektors. Auch innerhalb der Bekämpfung der Erderwärmung kommt dieser Thematik ein bedeutender Stellenwert zu. Denn in Ländern, die beson- ders von zunehmender Trockenheit in Folge der Klimaerwär- mung betroffen sind, wird es immer wichtiger werden, die dortige Wasserinfrastruktur zu verbessern beziehungsweise anpassen zu können. Und diese Probleme sind nicht weit weg, sondern betreffen heute schon die Mittelmeer-Region. Was weiter für diversifizierte Wasser-Investments spricht: Quali- täts-Unternehmen aus der Branche können ihre Kapitalkosten decken und bieten laut Swisscanto mit Blick auf die Zukunft gute Ertragsaussichten.
RkJQdWJsaXNoZXIy MzgxOTU=