GELD-Magazin, Juli/August 2020
0123456 Auto-Zulieferer: Im Krisenmodus Der Motor stottert. Nach Jahren stabilen Wachstums erlebten die globalen Top-Zulieferer für die Automobilbranche 2019 ei nen Umsatzrückgang um drei Prozent, während die weltweit größten Autohersteller im gleichen Jahr ihre Umsätze um drei Prozent steigerten. Insgesamt setzten die globalen Zulieferer 2019 nur 893 Milliarden Euro um, im Vergleich zu 922 Milli arden Euro im Jahr zuvor, wie eine Studie von Strategy&, der Strategieberatung von PwC, zeigt. Abhängig vom weiteren Verlauf der COVID-Krise und ihren Auswirkungen auf den Au tomotive-Sektor werden für 2020 weitere Umsatzrückgänge für globale Zulieferer zwischen 13 Prozent (mildes Szenario) und 24 Prozent (worst case) prognostiziert. Aber eine gute Nachricht aus rot-weiß-roter Sicht sei nicht unerwähnt: Mit Benteler International zog wieder ein Unternehmen mit Sitz in Österreich in das Ranking der Top-10-Lieferanten in der DACH-Region ein. Benteler erreichte mit einem Umsatz von 5,8 Milliarden Euro (2019) Platz acht. Ansonsten sind deut sche Lieferanten (an der Spitze Robert Bosch) in der DACH- Region führend, dennoch sanken auch ihre Umsätze klar. Armutsgefährdung. Die vorgestellte Nachjustierung der Strategie der Fed signalisiert, dass keine voreilige Straf fung der Geldpolitik zu erwarten ist. Diese Ausrichtung könnte bedeuten, dass es vor dem Jahr 2023 oder sogar bis 2025 zu keinem Anstieg der Zinsen kommt. Die Hilfsmaßnahmen der US- Zentralbank sind auch unter Spitzenö konomen nicht unumstritten. Und sie führen, was oft nicht im Mittelpunkt steht, auch zu großen ge sellschaftlichen Verwerfungen, warnt Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay Asset Management: „Übermä ßiges Vertrauen in die Geldpolitik übersieht die Gefahr sozia ler Spannungen, da sich die Wohlstandskluft zwischen dem kleinen Prozentsatz der Vermögensbesitzer und dem Rest der Bevölkerung, der mit höherer Arbeitslosigkeit und schrump fenden Einkommen konfrontiert ist, vergrößert.“ Diese Be standsaufnahme erscheint aufgrund der immer wieder auf flammenden, blutigen Unruhen in den Vereinigten Staaten durchaus nicht aus der Luft gegriffen. BRENNPUNKT . Kurzmeldungen 22. –23. Oktober 2020 gewinn-messe.at GELDANLAGE MIT ZUKUNFT JAHRE Mark Dowding, Chief Investment Officer bei BlueBay Asset Management USA: Die Schere geht weiter auf Sinnvolles Tele-Working. Arbeiten Menschen auch über die Corona- Pandemie hinaus öfter von zu Hause, führt das zu beträchtlicher öko logischer Entlastung. Um 5,4 Millionen Tonnen pro Jahr kann der CO 2 -Ausstoß im Verkehr reduziert werden, wenn 40 Prozent der Ar beitnehmenden dauerhaft an zwei Tagen pro Woche von zu Hause ar beiten, so eine Studie der Berliner Denkfabrik IZT. Die Analyse kalku lierte ebenfalls, wie viel CO 2 sich durch vermiedene Pendelkilometer einsparen lässt, wenn der Anteil an Telearbeit künftig bei konserva tiven 25 Prozent oder bei fortschrittlichen 40 Prozent liegt, wobei auch die eingesparten Personenkilometer ausgewiesen werden. Blei ben 40 Prozent der Arbeitnehmer an zwei Tagen zu Hause, fallen pro Jahr gut 35 Milliarden Personenkilometer durch weniger Pendeln weg. Die Straßen würden gerade in den Stoßzeiten deutlich entlastet. Übrigens gehen bereits heute Unternehmen wie die Allianz, Siemens, Google oder Facebook davon aus, dass auch künftig große Teile ihrer Belegschaft zu Hause arbeiten werden. DIE ZAHL DES MONATS 5.400.000
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