GELD-Magazin, Mai 2020

AKTIEN . Valneva Corona-Impfstoff aus Wien Erfolgsmeldungen auf allen Linien: Valneva steigt in die Entwicklung eines Covid-19-Impfstoffes ein und holte sich Pfizer als Partner für den Borreliose- Impfstoff an Bord – zwei Milliardengeschäfte winken. ISABELL A DE KRASNY che Biotechfirma Sinovac in Peking hat mit den ersten überprüfbaren Daten der präkli- nischen Phase die Aufmerksamkeit von Viro- logen weltweit erregt. Nagetieren und Affen wurde ein inaktiviertes SARS-CoV-2-Virus injiziert, wodurch eine starke Immunant- wort ausgelöst wurde, zudem gab es auch keine Nebenwirkungen. „Das sind sehr er- folgsversprechende Daten“, ist sich auch der deutsche Virologe Christian Drosten sicher. Die ersten Lorbeeren heimsen damit die Chi- nesen gemeinsam mit der amerikanischen Firma Dynavax ein, die den notwendigen Impfstoffverstärker (Adjuvans) zur Verfü- gung stellt. Valneva setzt nun mit demselben Verfahren und demselben Partner (Dyno- vax) auf ein erprobtes Pferd und reduziert damit nicht nur das Risiko, Schiffbruch mit der Entwicklung zu erleiden, sondern kann auch sehr schnell am Markt sein. Valneva hat aber noch ein anderes As im Är- mel. Die von Valneva patentierte Plattform EB 66 ermöglicht es, sehr effizient, schnell und in großen Mengen Viren zu züchten. Bisher wurde dieses Verfahren stiefmütter- lich behandelt, weil die Züchtung von her- kömmlichen Grippeviren auf Vero-Zellen vollkommen ausreichend war. Das ändert sich gerade schlagartig durch die gigan- tische Nachfrage nach dem Covid-19-Impf- stoff. Etablierte Impfstoffe Dass der kleine Impfstoffspezialist sein Ge- schäft versteht, hat er bereits eindrucksvoll bewiesen: Zwei Impfstoffe – gegen japa- nische Enzephalitis und gegen Cholera – sind schon erfolgreich zugelassen und im Einsatz. Sie liefern Jahresumsätze von über 100 Millionen Euro und unterstützen mit hohen Deckungsbeiträgen, Impfstoffe gegen D ie Corona-Pandemie hat uns fest im Griff und unser Denken, Wirt- schaften und unsere sozialen Kon- takte massiv verändert. Eine Weltwirt- schaftskrise scheint unausweichlich. Der einzige Plan der Regierungen ist es, die en- ormen Belastungen so lange durchzuhalten, bis es eine wirksame Impfung gibt. Milliarden-Budgets Um die Entwicklung eines Impfstoffes zu beschleunigen, werden der Biotech-Indus- trie unglaublich hohe Fördergelder zur Ver- fügung gestellt. Und es gibt bereits erste Er- folgsmeldungen. Aus Deutschland und den USA wurde bekannt, dass ein auf mRNA ba- sierter Impfstoff schon weit in der Entwick- lung fortgeschritten sei und bereits an Pati- enten erprobt werde. Das ist aber ein sehr riskantes Vorhaben. So plausibel auch die Verwendung von mRNA-Impfstoffen ist, so neu und unerforscht ist dieses Verfahren. Bisher gibt es weltweit keinen einzigen zu- gelassenen Impfstoff dieser Art. Vor allem Spätfolgen auf das menschliche Immunsy- stem sind noch nicht ausreichend erforscht. Herkömmliche Methode Der Impfstoffhersteller Valneva – ehemals Intercell – geht den sicheren Weg. Alle am Markt seit Jahrzehnten zugelassenen Impf- stoffe funktionieren auf einer gut dokumen- tierten und bewährten Methode: Viren zu züchten, zu inaktivieren und mit einem Ad- juvans zu versehen. Der damit Geimpfte rea- giert mit der Bildung von Antikörpern – ohne ernsthaft krank zu werden – und ist danach immun. Dass diese Art von Impf- stoffen auch bei Corona-Viren sehr wir- kungsvoll sind, hat eine beeindruckende Studie aus China dokumentiert. Die staatli- 48 . GELD-MAGAZIN – Mai 2020 in EUR Die guten Nachrichten haben begonnen, sich im Kurs einzupreisen. Nach einer Konsolidie- rung ist der nächste Schub zu erwarten. Das Kursziel liegt derzeit bei knapp sechs Euro. ISIN: FR0004056851 (Wien und Euronext) 2015 2016 2017 2018 2019 1,80 3,50 3,00 2,50 2,00 4,00 AKTIENKURS DER VALNEVA Credit: Valneva, beigestellt

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