GELD-Magazin, Mai 2020
AKTIEN . Anlagetipps A ngesichts der Höhe der verkünde ten Rettungspläne und fiskali schen Förderprogramme könnte einem schwindlig werden. Bereits Ende März erhielt die FED vom US-Finanzmini sterium 450 Milliarden Dollar, die sie in die Lage versetzt, über verschiedene Program me Kredite in Höhe von 4.500 Milliarden Dollar zu vergeben. Ein prominenter Name ist beispielsweise Ford, dessen ausstehendes Anleihevolumen von 37 Milliarden Dollar zu einem knappen Drittel erworben werden könnte. Denn der US-Bundesstaat will ein bis zwei Billionen Dollar für Stützungspro gramme ausgeben. Auch in Europa werden ähnliche Volumina etwa zur Rettung von Fluglinien bewegt. Da befürchten schon ei nige Zinsexperten einen mittelfristigen An sturm einer Inflationswelle. Diese Befürch tungen bestehen jedoch zu Unrecht, meint Esty Dwek, Head of Global Strategy, Natixis Investment Managers. Es sei richtig, dass die Bilanzen der Zentralbanken rapide an steigen – die der FED werde die Marke von zehn Billionen US-Dollar überschreiten –, doch die Umlaufgeschwindigkeit der Geld menge M2 sinke sogar. Quantitatives Easing treibt zwar die Überschussreserven der Ban Notenbank rettet Autoriesen Zwar gibt es an der medizinischen Front zunehmend positive Signale. Doch was dieWirtschaft anbelangt, werden wir erst mit einiger Verzögerung sehen, wie schwer die Einschnitte durch den Shut Down wiegen. WOLFGANG REGNER ken, ist aber keine Garantie dafür, dass das Geld auch in die Realwirtschaft fließt. Das gilt auch für die fiskalischen Stimuli. Hier handelt es sich nicht um zusätzliches Geld, sondern um den Ersatz von Lohn- und Um satzausfällen u.ä. In einem Umfeld von 15 Prozent Arbeitslosigkeit in den USA sei es sehr unwahrscheinlich, dass die Verbrau cher mehr Geld ausgeben würden. Auch de mografische Faktoren sprechen gegen ein massives Anziehen der Inflation: Die über alternde Gesellschaft gibt weniger Geld aus, das gilt auch bereits für Länder wie China oder Korea und natürlich für Europa. ISIN US0028241000 Kurs (07.05.2020) 85,40 € KGV 2019 54,4 Marktkap. 150,5 Mrd.€ KGV 2020 e 25,2 Umsatz 2019 29,6 Mrd.€ KGV 2021 e 22,6 Buchwert/Aktie 2020 e 23,00 € Div. 2019 1,43 % ABBOTT LABS . Krisenfestes Geschäftsmodell, Topp-Tipp International Die Aktie von Abbott Labs bestätigte mit ei nem neuen Rekordhoch den langfristigen Auf wärtstrend. Daher sollte man nun auf einen Rückfall auf 85 bis 90 Euro warten: Kauf bei 88 Euro und Stopp-Loss-Limit bei 68 Euro. Abbott Laboratories ist in den Bereichen Diagnostik (Labortechnologie), Medizin technik, Ernährung und etablierten Mar kenmedikamenten tätig. Das erste Jahres viertel sei klar besser verlaufen als gedacht, urteilte Analyst Robbie Marcus von JPMor gan nach der Telefonkonferenz zu den Zah len. Er sieht den Pharmahersteller weiterhin als einen jener Konzerne, die besser positio niert sind, um sich sowohl gegen die Covid- 19-Krise als auch gegen eine mögliche Re zession zu stemmen. Im ersten Quartal stieg der Umsatz um 4,3 Prozent auf 7,7 Milliar den Dollar. Sehr gut lief es dabei in der Dia betesbehandlung, im Pharmabereich und in der molekularen Diagnostik. Zudem lan cierte Abbott drei neue Covid-19-Tests. Ei ner davon bringt positive Resultate bereits nach fünf Minuten. Hinzu kommt noch ein neuartiger Antikörpertest, der anzeigt, ob die Testperson bereits mit dem Virus infi ziert war (und wieder genesen ist). Dazu kommt FreeStyle Libre, das weltweit füh rende Glukose-Monitoring-System mit einem Wachstum von 62,5 Prozent. Und schließlich HeartMate 3, das ist eine Herz pumpe für Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz, die auf eine Transplantati on warten. Angesichts der Widerstandsfä higkeit von Abbotts Geschäftsmodell auch in Zeiten der Corona-Krise ist die Abbott- Labs-Aktie eine klare Kaufempfehlung. Credits: pixabay, Lanxess AG EUR 2015 2016 2017 2018 2019 50 60 40 30 80 70 90 44 . GELD-MAGAZIN – Mai 2020
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