GELD-Magazin, Mai 2020
0123456789012 Telekom Austria: Starker Anstieg des Datenverkehrs Lenzing: Dividende wird wegen Coronakrise gestrichen ANDRITZ Neuer Auftrag in Brasilien DIE ZAHL DES MONATS 1.800.000 AKTIEN . Kurzmeldungen „Die Corona-Krise beein- flusst die gesamte Textil- und Bekleidungsindustrie sehr negativ und hat den Preis- und Mengendruck deutlich erhöht.“ Stefan Doboczky, CEO, Lenzing Gewinnplus. Die teilstaatliche börsennotierte Telekom Austria hat im ersten Quartal dank eines gut laufenden Osteuropageschäfts bei steigenden Umsätzen einen höheren Gewinn erzielt. Die Erlöse stiegen im Vergleich zum Vorjahres- quartal um 3,4 Prozent auf 1,13 Milliarden Euro, das Nettoergebnis erhöhte sich um 3,9 Prozent auf 89,3 Millonen Euro. In Bulgarien, Weißrussland und Serbien verzeichnete die Telekom Austria-Gruppe steigende Umsätze und in Österreich stabile Erlöse. Die Coronakrise führte in den A1-Netzen bisher zu einem starken Anstieg im Daten- und Sprachverkehr. „Auf das Ergebnis des ersten Quartals hat Covid-19 nur wenig Einfluss“, so der Chef der Telekom Austria, Thomas Arnold- ner, „allerdings sind die weiteren Auswirkungen aufgrund der ungewissen Dauer der Krise noch nicht absehbar und auch vielfältig.“ Es sei durchaus noch mit ne- gativen Auswirkungen auf das Privat- bzw. Businesskundengeschäft zu rechnen, erklärte Arnoldner, und gab keinen Ausblick für das Gesamtjahr. Quartalsgewinn eingebrochen. Die für Lenzing wichtigen Preise für Viskose sind bis Ende März auf ein Allzeittief gesunken. Die vergleichsweise positive Entwicklung des Spezialfasergeschäftes und die et- was höhere Nachfrage nach Fasern für den Medizin- und Hygienebedarf konnten den Umsatzrückgang nur teilweise kompensieren. Unterm Strich gingen die Erlöse im ersten Quartal um 16,7 Prozent auf 466,3 Millionen Euro zurück, der Gewinn brach um 58,6 Prozent auf 17,7 Millionen Euro ein. Als Folge davon steicht der oberösterreichische Faserhersteller die Dividende. Der Vorstand habe seinen ursprüng- lichen Beschlussvorschlag von 1,00 Euro pro Aktie neu bewertet, und wird dem Aufsichtsrat und der Hauptversammlung aufgrund der Covid-19-Krise vorschlagen, keine Dividende für das Geschäftsjahr 2019 auszuschütten. Trotz des derzeit äußerst schwierigen Marktumfeldes treibt Lenzing weiterhin die Umsetzung der Schlüsselprojekte in Brasilien und Thailand voran. In Österreich stieg Lenzing mit Pal- mers in die Produktion von Schutzmasken ein. Die Hauptversammlung ist nun für den 18. Juni 2020 geplant (vorgesehen war der 17. März) und wird we- gen der Maßnahmen zur Eindämmung des Virus in Österreich in virtueller Form stattfinden. Einen Aus- blick wagt Lenzing weiterhin nicht. Die Auswir- kungen der Covid-Pandemie können nach wie vor nicht zuverlässig eingeschätzt werden. Sie hängen von der Dauer der Krise sowie von den weiteren Fol- gen für die Weltwirtschaft und die Textilmärkte ab. Staukraftwerk Sobradinho. Der steirische Anla- genbauer Andritz hat einen Auftrag in Höhe von über 40 Millionen Euro in Brasilien erhalten. Mit der Companhia Hidreletrica do Sao Francisco (CHESF) wurde ein Vertrag zur vollständigen Mo- dernisierung und Digitalisierung des Wasserkraft- werks Sobradinho am Fluss Sao Francisco in Bahia unterzeichnet. Das Projekt wird voraussichtlich im Jahr 2025 abgeschlossen sein. Der Lieferumfang von Andritz umfasst unter anderem die neue elek- tromechanische Ausrüstung inklusive Mittel- und Niederspannungsverteilern, Automatisierungs- und Steuerungssysteme für das Krafthaus, den Über- lauf- und Kanaleinlass, ein Zustandsüberwachungs system und HIPASE-Technologie für die Synchroni- sierung. Optional könnten auch die sechs Kaplan- Turbinen saniert werden. Marinomed. Die Forschungsförde- rungsgesellschaft (FFG) übernimmt bis zu 45 Prozent des geplanten Pro- jektvolumens von vier Millionen Euro – also 1,8 Millionen Euro –, das Mari- nomed zur Entwicklung einer Thera- pie gegen das Coronavirus SARS- CoV-2 vorgesehen hat. In neuen Studi- en will Marinomed nun nachweisen, dass Carragelose, die bereits jetzt als Inhalationslösung zur akuten Behand- lung von viralen Lungenentzündun gen eingesetzt wird, auch das neu auf- getretene SARS-CoV-2 Virus physika- lisch bindet und in der Folge die Ver- mehrung dieses neuen Virus reduzie- ren kann. Die ersten Labordaten wer- den in wenigen Wochen erwartet. Partner sind das AKH Wien und die Medizinische Universität Wien. Credits: beigestellt, Andritz 40 . GELD-MAGAZIN – Mai 2020
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