GELD-Magazin, Mai 2020

GOLD . Geht da noch mehr? Die Zahl der Privatanleger, die physisches Gold kaufen wollen, hat erheblich zugenom- men. Im Chartbild ist das noch nicht gänzlich zum Ausdruck gekommen, die Gesamtsituati- on spricht weiterhin für das Edelmetall. AGRARROHSTOFFE . Keine starke Story Mais ist ein sehr wichtiger Eiweißlieferant und auch bei der Produktion von Bio-Sprit sehr beliebt. Derzeit lässt die Nachfrage aber zu wünschen übrig, und das bei einer voraus- sichtlich sehr guten Ernte. Rekordernte erwartet. Die USA sind nicht nur für große Industrie- und Hightech-Un- ternehmen bekannt; abseits des Silicon Val- ley sind die Vereinigten Staaten auch ein wichtiger Boden für Agrarrohstoffe (Soft Commodities). So auch für Mais und Soja- bohnen, hier hat die Aussaat begonnen und einen sehr ansehnlichen Start hingelegt. Am 24. April waren bereits 27 Prozent der Mais- und 8 Prozent der Sojabohnenfelder be- stellt. Der jeweilige Fünfjahresdurchschnitt lag zu diesem Zeitpunkt lediglich bei 20 bzw. 4 Prozent. Es wird also kräftig ange- baut, wobei vor allem Mais unter der Erwar- tung einer sehr umfangreichen Ernte steht, berichtet die Plattform shareribs.com. Ana- lysten gehen davon aus, dass die US-Farmer heuer mehr als 90 Millionen Acres der Hül- senfrucht bestellen werden, was in einer Re- kordernte resultieren könnte. Nachdem sich die Nachfrage, etwa seitens der Ethanolpro- duzenten (für Bio-Sprit), verhalten zeigt, sind das keine guten Nachrichten für den Preis von „Kukuruz“, der ohnedies schon angeschlagen ist. Bereits beim ersten stär- keren medialen Auftreten von Corona wa- ren die Mais-Futures (wie auch andere Soft Commodities) gefallen. Auf breiter Front sieht es somit eher düster aus. Auch eine Analyse von INTL FCStone besagt, dass ge- genwärtig kein wichtiger Agrarrohstoff eine „starke Story“ aufweist. (hk) Kasse gemacht. Im Zuge der beispiellosen Pandemie begann der Goldpreis Mitte März seinen Sprint nach oben. Im April ist er aber gleich zweimal an der Marke von rund 1730 Dollar je Feinunze zurückgeprallt. Chart- technisch ergibt sich dadurch aktuell nicht das beste Bild, wobei sich angesichts der hi- storisch einmaligen Corona-Krise unter Gold-Investoren vielleicht doch auch Ent- täuschung einstellt: Wenn der Preis nicht jetzt explodiert, wann dann? Es wäre mög- lich, dass ein größerer Run erst dann an- setzt, wenn sich die allgemeine Panik weiter legt. Zuvor wurde Kasse gemacht, eben auch beim Gold. „Im weltweiten Börsen- crash stürzte Gold zwar ab, weil sich Anle- ger von liquiden Assets trennten und der Verfall des Ölpreises dazu führte, dass viele Zentralbanken ihre Goldkäufe einstellten – aber gleichzeitig konnte das Angebot an physischem Gold kaum mit der Nachfrage mithalten“, analysiert Ritu Vohora, Invest- ment Director im Aktienteam bei M&G, die Situation. Das Edelmetall profitiert weiters von den massiven Konjunkturpaketen der Regierungen und Zentralbanken, die „alles tun, was nötig ist“. Da es nicht wie andere Währungen einfach gedruckt werden kann, behält Gold seinen Wert und ist damit wie- der als Inflationsschutz interessant gewor- den. Jedenfalls solange Zinsen niedrig oder sogar negativ ausfallen. (hk) in USD/bsh 2015 2016 2017 2018 2019 4,60 4,40 4,20 4,00 3,80 3,60 3,40 3,20 in USD/oz 2015 2016 2017 2018 2019 1.700 1.600 1.500 1.400 1.300 1.200 1.100 Mai 2020 – GELD-MAGAZIN . 39

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