GELD-Magazin, Mai 2020

Aktien und mehr Ein klassiches Unternehmen der Bran- che ist der bedeutende Hersteller von Windkraft-Turbinen Vestas Wind Sys- tems (ISIN: DK0010268606) - eine der größten dänischen Aktiengesellschaf- ten. Zu den wichtigsten Anbietern von Windkraftanlagen zählt die chinesische Goldwind (ISIN: CNE100000PP1). TPI Composites (ISIN: US87266J1043) ist wiederum ein führender Produzent von Rotorblättern. Es gibt aber auch die Möglichkeit, breiter zu streuen: etwa mit dem Zertifikat auf den „Solac- tive Alternative Energien Sektor Wind Kursindex“ (ISIN: DE000A1CRKA5) oder mit dem „First Trust Global Wind Energy ETF“ (ISIN: US33736G1067). entspricht. „Allein diese Zahlen sollten Grund genug sein, die erneuerbaren Ener- gien so rasch wie möglich auszubauen.“ Aber gibt es nicht auch Widerstände, zum Beispiel Anrainerbeschwerden wegen domi- nierender Windräder? Jaksch-Fliegen- schnee meint dazu: „In Umfragen wird der Ausbau der Windkraft in ganz Österreich mit Werten von 70 bis 80 Prozent sehr hoch befürwortet. Mittlerweile liegt es nur mehr an der Politik, ob der nötige Ausbau endlich in Angriff genommen werden kann. Die Hoffnung ist aber groß, dass die aktuelle Regierung mit der Umsetzung der Energie- wende nun tatsächlich beginnt.“ Asien an vorderster Front Wobei diese Hoffnungen natürlich nicht nur für Österreich gelten, wie in so vielen Be- reichen spielt auch im Wind-Sektor die Mu- sik heute in Asien. Lange Jahre waren Euro- pa und die USA federführend in dieser Branche, der Rang wird ihnen jetzt aber zu- nehmend von asiatischen Konkurrenten ab- gelaufen (siehe Grafik links). Vor allem Chi- na hat sich in die vorderste Reihe gedrängt, und sollte erheblich am weltweiten Wind- kraftausbau teilhaben. Nächstes Jahr wird sich dieser voraussichtlich nochmals deut- lich auf 76 GW erhöhen. Der Grund dafür ist im kommenden Ende der Fördersysteme in China aber auch in den USA zu suchen. Diese treiben - ob der großen Unsicherheit der zukünftigen Rahmenbedingungen - die Fertigstellung der Windparks enorm an. Anlagemöglichkeiten Was uns zu Risken bei Investments in die Windindustrie führt. Sie ist nämlich noch immer mit der Politik bzw. entsprechenden Förderungsinitiativen verbunden. Das schafft Unsicherheiten ob der weiteren Um- weltausrichtung - wobei, wie erwähnt, der Trend zu Nachhaltigkeit gute Karten in die Hand spielt. Private Investoren stehen aber vor der Schwierigkeit, dass die Anzahl an börsennotierten Windkraftaktien mit ent- sprechender Liquidität eher bescheiden aus- fällt. Deshalb sucht man einen aktiv gema- nagten, offenen Publikumsfonds, der einzig und alleine auf diesen Bereich fokusiert ist, vergeblich. Man könnte die Not aber zur Tu- gend machen und in einen breiter gestreu- ten Neue Energien- oder Klimawandelfonds investieren. Zum Beispiel beim Erste WWF Stock Environment (ISIN: AT0000705678) beträgt der Anteil an reinen Windkraftun- ternehmen rund sieben Prozent, Solarener- gie-Aktien kommen auf knapp 20 Prozent. Wer wiederum das Heft selbst in die Hand nehmen will, kann im Bericht links einen Blick auf spannende Einzeltitel werfen. Ausblick: Offshore zieht an (Leistung in Gigawatt) Die Windkraft wächst weiter, aber nicht wie „ein Strich nach oben“. So soll etwa das Jahr 2021 schwächer ausfallen als 2020. Kontinuierlicher schreitet der Bereich Offshore voran (Ausbau am Meer) - logisch, denn hier fallen mögliche Anrainerbeschwerden wortwörtlich ins Wasser. Quelle: GWEC Market Intelligence 54,2 2019 2020e 2021e 2022e 2023e 2024e 69,9 62,6 59,8 53,5 58,4 6,1 6,2 9,0 7,9 12,7 15,0 60,4 76,1 71,6 67,7 66,2 73,4 Offshore Onshore Neu installierte Kapazität nach Regionen 2019 wurden vor allem in Asien neue Windkraftanlagen gebaut. Schade, dass gerade die klimatisch sehr geeigneten Regionen Afrika und Naher Osten weit abgeschlagen hinterherhinken. Quelle: GWEC Market Intelligence, March 2020 Asien/Pazifik 50,7% Europa 25,5% Nordamerika 16,1% Lateinamerika 6,1% Afrika/Naher Osten 1,6% 100% = 60,4 GW Mai 2020 – GELD-MAGAZIN . 35

RkJQdWJsaXNoZXIy MzgxOTU=