GELD-Magazin, April 2020
Uniqa: „Stopp Corona“-App VERSICHERUNG . Kurzmeldungen Informationskette. Die neue „Stopp Corona“-App soll ei- nen Beitrag leisten, um die Infektionsketten in der hei- mischen Bevölkerung mög- lichst rasch zu unterbrechen. User der vom Österreichi- schen Roten Kreuz entwi- ckelten App zeichnen ihre Begegnungen mittels „digi- talen Handshakes“ auf. Meldet sich eine der Per- sonen als krank, werden alle in den letzten zwei Ta- gen als kontaktiert gespeicherten Personen umge- hend informiert. Darüber hinaus enthält die App aktuelle Informationen zum Coronavirus. Eine wei- tere Funktion, ein einfacher Fragebogen zu Symp tomen, dient zum Selbsttest. Die Uniqa Privatstif- tung – mit 49 Prozent größter Aktionär der Uniqa Insurance Group – finanziert die Entwicklung der „Stopp Corona“-App mit zwei Millionen Euro. An- dreas Brandstetter, CEO der Stiftung, hebt dabei hervor, dass zu keinem Zeitpunkt Daten von der App an Uniqa übertragen werden. Credits: beigestellt; Archiv Versicherungsbranche: Digital versorgt Neuer Arbeitsalltag. Die Maßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Epidemie stellen die Wirtschaft vor große Herausforderungen. Für die österreichische Versiche- rungsbranche lautet die Prämisse, verstärkt auf Online- Prozesse zu setzen. Gerhard Schuster, CEO von Together CCA, einem Anbieter für digitale Geschäftsabwicklung in der Versicherungsindustrie, bekräftigt: „Gerade jetzt, da die für eine funktionierende Wirtschaft essenzielle Agilität der Geschäftsprozesse durch die Krisensituation erschwert wird, ist es besonders wichtig, der Branche sichere und flexible digitale Lösungen zur Verfügung stellen zu können.“ Das gesamte Vertrags-, Schaden- und Dokumentenmanagement sowie das Kontakt-, Provisi- ons- und Prozessmanagement kann laut Schuster weiter- hin von überall durchgeführt werden und ermöglicht Maklern damit, ihren Arbeitsalltag auch problemlos von zu Hause aus zu bewältigen. Aber natürlich findet die digitale Transformation schon lange statt, vor den Coro- na-Zeiten gaben laut einer weltweiten Capgemini-Studie rund 30 Prozent der Führungskräfte aus der Versiche- rungsbranche an, über die dafür erforderlichen digitalen Fähigkeiten zu verfügen. Ein Anteil der wohl noch weiter ausbaufähig ist. Seuchen-BU: Fragliche Deckung Einzelfälle genau prüfen. Zahlreiche Hotelbetrei- ber mussten aufgrund der behördlichen Anord- nungen ihre Betriebe zusperren, und erlitten da- durch einen wirtschaftlichen Totalausfall. Somit stellt sich die Frage des Deckungsschutzes aus soge- nannten Seuchen-BU-Versicherungen gegen Be- triebsschließungen bzw. -Unterbrechungen. Eine durchaus knifflige Angelegenheit: So ist fraglich, ob die Versicherungsbedingungen auf bestimmte Seu- chen abzielen, oder ob das Virus „SARS-CoV-2“ un- ter dem jeweiligen „Seuchen-Katalog“ zu subsumie- ren ist. „Soweit ersichtlich, sind die Versicherungs- unternehmen bei der Abgabe von Deckungsbestäti- gungen derzeit sehr zurückhaltend, erste Pauschal- Ablehnungen liegen vor“, fasst Rechtsanwalt Roland Weinrauch die schwierige Situation im Fachmagazin AssCompact zusammen. Er ist aber gleichzeitig der Meinung, dass nach Prüfung einer Vielzahl von Be- dingungen, in den ihm bisher vorliegenden Fällen Deckungszusagen erfolgen sollten. Ablehnungen müssten daher nicht einfach hingenommen, sondern im Einzelfall genau geprüft werden. Gerhard Schuster, CEO, Together CCA Allianz: Psychologische Beratung Online „auf der Couch“. Angst ist in diesen Tagen all- gegenwärtig: Nicht nur vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus, hinzukommen der psychische Druck der Isolation, Furcht vor finanziellen Einbußen und nicht zuletzt Beziehungskrisen, wenn einem daheim die De- cke auf den Kopf fällt. Um die mentale Gesundheit in Zusammenhang mit dem „Corona-Stress“ zu fördern, startet die Allianz Versicherung in Österreich nun eine Zusammenarbeit mit Instahelp, einer Plattform für psy- chologische Online-Beratung. Das sichere Umfeld der eigenen vier Wände muss man also nicht verlassen, stattdessen stehen www.instahelp.me oder die Insta- help-App zur Verfügung. Nachdem dort je nach Bera- tungsthema eine Psychologin oder ein Psychologe aus- gewählt wurde, kann man im nächsten Schritt direkt miteinander in Kontakt treten: entweder via Chat ano- nym und ohne Terminvereinbarung oder in einem per- sönlichen Gespräch via Video- oder Audiotelefonie. Christoph Marek, Vorstand Versicherungstechnik bei der Allianz Gruppe: „Wir unterstützen unsere Kunden und übernehmen in einem ersten Schritt einen Großteil der Kosten für das erste Beratungsgespräch.“ Christoph Marek, Vorstand Versicherungstechnik, Allianz Gruppe Andreas Brandstetter, CEO, UNIQA Privatstiftung 76 . GELD-MAGAZIN – April 2020
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