GELD-Magazin, April 2020
Aktives Management zahlt sich aus Die Coronakrise hat zwar heftige Kursverwerfungen verursacht, erö net aber gerade jetzt wieder viele Chancen, günstig zu guten Titeln zu kommen. Für uns Stock Picker ist das eine gute Ausgangssituation. Der DJE – Zins & Dividende wurde im Dezember 2010 aufgelegt und ist heute mit einem Fondsvolu- men von rund 1,7 Milliarden Euro eines unserer Flagships. Der Blitzcrash Ende Februar war für uns eine ernsthafte Bewährungsprobe. Wir begannen aber bereits im Jänner, die Aktienquote von ur- sprünglich etwa 50 Prozent zu reduzieren - und in Ti- tel aus den Sektoren Automobil, Reise/Freizeit, In- dustrie, Banken sowie Öl/Gas und in eher antizy- klische Branchen wie Versorger, Gesundheitswesen, Telekommunikation und Nahrungsmittel umzu- schichten. Im Tief lag unsere Aktienquote bei rund 20 Prozent. Damit konnten wir die Verluste im Fonds spürbar abfedern. Seit Jahresbeginn betrachtet, liegt der DJE – Zins & Dividende Ende März bei minus 5,2 Prozent. Das ist sehr moderat - verglichen mit den Verlusten an den Märkten. Verhalten positiver Marktausblick Aktuell kann das Ende der Krise nicht bestimmt wer- den. Dazu sind die jeweiligen Phasen der Corona- Epidemie in den einzelnen Ländern zu unterschied- lich. Wir sehen zwar eine Stabilisierung in Europa, aber noch ein starke Zunahme in UK und in den USA. Es besteht die Gefahr, dass die wirtschaftli- chen Auswirkungen des Corona-Crashs denen der Finanzkrise von 2008 ähneln. Vor allem denken wir, dass das Hochlaufen der Wirtschaft nach der Aufhe- bung der Ausgangsbeschränkungen relativ langsam vor sich gehen wird. Wir sehen aber auch positive Signale, warum wir inzwischen die Absicherungen wieder verkauft und das Aktienrisiko auf eine aktu- elle Aktienquote von rund 31 Prozent angehoben haben – und angemessen weiter erhöhen. Chancen überwiegen aber wieder Aktuell sehen wir bei Anleihen – z.T. aufgrund der überverkauften Märkte – wieder gute Gelegenheiten. Die von uns gehaltenen High Yields haben sich z.B. schon wieder deutlich erholt. Den Staatsanleihenan- teil reduzierten wir auf rund 15 Prozent. Dafür inve- stieren wir über alle Laufzeiten in überverkaufte Bonds und in internationale Blue Chip-Bonds. Hier sind wir sehr aktiv, um jetzt die Perlen zu kaufen. Im Aktienbereich behalten wir den Fokus auf defen- sive, nichtzyklische Branchen und haben aktuell Ge- sundheitswesen, Konsum usw. übergewichtet. Dabei ist es wichtig, besonders auf die Dividendensicher- heit zu achten. Zuletzt wurden diese ja von einigen Unternehmen gekürzt oder gar gestrichen – aus die- sem Grund meiden wir derzeit Banken, die Reise- branche sowie Öl/Gas. Ausnahmsweise kaufen wir zusätzlich sehr selektiv zyklische Werte, weil es hier auch das eine oder andere spannende Unternehmen gibt. Generell erhöhen wir den Aktienanteil weiter, sobald sich an den Märkten eine Bodenbildung ab- zeichnet. In Summe sollte man zwar noch etwas vor- sichtig bleiben – wahrscheinlich haben wir aber das Tief beim DAX bei etwa 8200 Punkten gesehen. Dort liegen die Bewertungen jedenfalls bereits unter den Buchwerten der Unternehmen. www.dje.de GASTBEITRAG . Thorsten Schrieber, Vorstand der DJE Kapital AG Jan Ehrhardt, Fondsmanager des DJE – Zins & Dividende FOTO: beigestellt Zum Unternehmen Die DJE Kapital AG ist seit 45 Jahren als unabhängige Vermögensverwaltung am Kapitalmarkt aktiv und verwaltet mit rund 145 Mitarbeitern über 13,1 Milliarden Euro in den Bereichen individuelle Vermögensverwaltung, insti- tutionelles Asset Management sowie Publikumsfonds. Zudem bietet die DJE Kapital AG seit 2017 mit Solidvest eine einzeltitelbasierte Online-Vermögens- verwaltung an – als digitale Lösung im Rahmen aktiv gemanagter Depots. DJE – Zins & Dividende Über einen längeren Zeitraum gesehen, wirkt sich der Börsencrash auf den DJE Zins & Dividende nicht wirk- lich dramatisch aus. (ISIN LU0553164731) 2015 2014 2013 2012 2011 2016 2017 2018 2019 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 10% 0% -10% 90% DJE Zins & Dividende XP (EUR) Lipper Mischfonds EUR Global April 2020 – GELD-MAGAZIN . 35
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