GELD-Magazin, März 2020
0123456789012 Mainstream: Coinbase wirdVisa-Partner Wahlkampf: Neue Regeln für Kryptowährungen ZENTRALBANK-BLOCKCHAIN Schweden auf dem Weg zur E-Krona DIE ZAHL DES MONATS 4.500.000.000 BLOCKCHAIN . Kurzmeldungen „Trotz all der Versprechen von Blockchain, Bitcoin und ICOs gibt es eine Menge Hype, Betrug und kriminelle Aktivitäten.“ Michael Bloomberg, US- Präsidentschaftskandidat und Eigentümer von Bloomberg L.P. Kreditfähig. Das US-Unternehmen Coinbase wurde die erste reine Krypto firma, die von Visa als „Principal Member“ aufgenommen wurde. „Principal Members“ sind Finanzinstitutionen, die von Visa autorisiert sind, eine Payment- Card an Privat- und Geschäftskunden auszugeben und ermöglicht es Coinbase, theoretisch Karten auch im Auftrag anderer Kryptounternehmen bzw. Ex- changes zu vertreiben. Schon vor der direkten Partnerschaft arbeitete Coinbase bereits mit Paysafe zusammen, um die Coinbase-Card, die mittlerweile in 29 Ländern erhältlich ist, anbieten zu können. Die Coinbase-Card ist eine Visa De- bit-Karte, die an die Kryptowährungskonten der Coinbase-Kunden gebunden ist und es ihnen ermöglicht, Kryptowährungen überall, wo Visa akzeptiert wird, wie jede andere Währung zur Zahlung zu verwenden. Michael Bloomberg. Mitte Februar veröffentlichte das Kampagnenbüro des demokratischen US-Präsi- dentschaftskandidaten Michael Bloomberg einen Fi- nanzreform-Plan, der mehr Maßnahmen zum Schutz der Konsumenten und ein stärkeres Finanzsystem verspricht. So wird beispielsweise vorgeschlagen, dass Finanzinstitute ihre Risikoexposition selbst überwachen, alle finanziellen Transaktionen in einer zentralen Datenbank gespeichert oder das sogenann- te „Consumer Financial Protection Bureau“ gestärkt werden soll. Zusätzlich zum traditionellen Finanzbe- reich empfiehlt der Plan jedoch auch die Schaffung einer „regulatory sandbox“ für Start-ups und klare regulatorische Rahmenbedingungen für Kryptowäh- rungen. So heißt es, dass Kryptowährungen sich zwar heute in eine Assetklasse mit hunderten Milli- arden Dollar an Wert entwickelten, die regulato- rische Kontrolle aber fragmentiert und unterentwi- ckelt geblieben ist. Bloombergs Plan empfiehlt etwa eine Klarstellung, welche Behörde für die Überwa- chung des Kryptosektors verantwortlich sein soll und fordert die Schaffung eines Gesetzesrahmens, der es erlaubt, klar festzustellen, wann es sich bei Token um Wertpapiere handelt. Zusätzlich empfiehlt er einen Schutz der Konsumenten vor kryptobezogenem Be- trug, die endgültige Klärung der Besteuerungsfrage und die klare Definition der Anforderungen an die im Kryptobereich agierenden Finanzinstitute. Digital. In einer Ankündigung gab Schwedens Zentralbank Sveriges Rijksbank bekannt, dass man schon bald mit dem Test von Europas erster blockchainbasierter Zentralbank-Digitalwährung starten werde. Vorerst soll der Pilot zumindest je- doch nur auf sehr limitierter Basis getestet wer- den und keine Banken oder Endverbraucher in- volvieren. Alles wird nur innerhalb des geschlos- senen Zentralbank-Netzwerks simuliert und soll der Rijksbank Aufschluss über „Central Bank Digital Currencies – CBDCs“ geben und zum bes- seren Verständnis der Blockchaintechnologie bei- tragen. Auf der R3 Corda Blockchain von Accen- ture gebaut, soll die Simulation erst einmal bis Februar 2021 laufen und unter Umständen für weitere sechs Jahre verlängert werden. Verlust. Die globalen Verluste durch kryptowährungsbezogene Verbrechen haben sich laut einem aktuellen Be- richt der Blockchain-Forensik Firma CipherTrace im Jahr 2019 auf 4,52 Milliarden Dollar verdoppelt. Trotz dieses Anstiegs fiel die Summe der Verluste durch Diebstahl und Hacks um 66 Prozent auf 371 Millionen Dol- lar. Der Großteil der Verbrechen (4,1 Mrd. Dollar) ging auf das Konto von Betrug und Veruntreuung. Die Zahlen für Betrug wären noch höher, hätte CipherTrace die zwei bekannten Be- trugsfälle „Onecoin“ und „BitClub“, bei denen jedoch keine tatsächliche Ausgabe von Tokens stattfand, zu er- fassen. Der Bericht weist auch auf die wachsende Verbindung von traditio- nellen Banken mit Krypto-Handels- plattformen hin, die Banken unwis- sentlich Geldwäsche und Betrügereien aussetzen könnten. Immerhin zählen acht von zehn US-Geschäftsbanken gesetzwidrige Krypto-MSBs (money service businesses) zu ihren Kunden. Credit: luzitanija/Stock.adobe.com 50 . GELD-MAGAZIN – März 2020
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