GELD-Magazin, März 2020

Positive Daten. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in der Eurozone stieg zuletzt von 47,9 auf 49,1 Punkte und liegt nur mehr knapp unter der wichtigen Marke von 50. Im Dienstleistungssektor konnte ein Anstieg von 52,5 auf 52,8 vermeldet werden. Der zu- sammengefasste Einkaufsmanagerindex legte von 51,3 auf 51,6 Punkte zu. Mit diesem Ergeb- nis war nicht zu rechnen, zumal in Deutschland das Konjunkturbarometer für das verarbeitende Gewerbe sogar deutlich auf 47,8 Punkte zule- gen konnte. Trotz unterbrochener Lieferketten zeigte sich die deutsche Industrie optimisti- scher als im Vormonat. Das ist in Anbetracht der schwierigen Situation in Asien erstaunlich. Offenbar scheinen bislang die negativen Auswirkungen des Virus vor allem in Asien spürbar zu sein, die europäische Wirtschaft ist bislang relativ immun. Noch unter dem negativen Eindruck der Epidemie fielen allerdings die Konjunkturerwartungen des Zentrums für euro- päische Wirtschaftsforschung (ZEW) im Februar deutlich von -9,5 auf -15,7 Zähler. Es ist durchaus möglich, dass die deutsche Wirtschaft in den ersten drei Quartalen des Jahres ge- genüber dem Vorquartal leicht schrumpfen wird. Die Erholung verschiebt sich somit auf das zweite Halbjahr. Dafür könnte die Inflation in die Gänge kommen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Unternehmen den Lohndruck an die Verbraucher weitergeben. (wr) Anleihekurse im Höhenflug. In den USA ist die Rendite der dreißigjährigen Staatsanlei- hen auf ein neues Rekordtief von 1,91 Prozent gefallen. Auch die Yields der zehnjährigen Papiere gaben auf 1,47 Prozent nach und jene der zweijährigen Schuldtitel auf 1,35 Pro- zent. Immerhin ist damit die Inversion der Zinskurve verschwunden. Aber offenbar werden US-Staatsanleihen als sicherer Hafen gegen die Corona-Virusepidemie gesehen und ent- sprechend gekauft. Denn das Virus hat sich überraschend stark auf Nachbarstaaten wie Südkorea und Japan ausgebreitet. Lieferketten für die Halbleiter- und Automobilindustrie könnten vor allem in Asien unterbrochen werden. Die Ansteckungsgefahr für die USA wächst somit. Zu sehen ist dies bei Frühindikatoren wie dem IHS Markit Einkaufsmanager- index für die verarbeitende Industrie. Dieser fiel unter die wichtige Marke von 50 Punkten auf 49,6, ein Sechsjahrestief. Die US-Industrie- produktion ist im Jänner um 0,3 Prozent gefal- len. Warmes Wetter reduzierte die Energiepro- duktion und auch die Probleme bei Boeing be- lasteten die Flugzeugproduktion. Zwar könnte der US-Immobilienmarkt von den rekordtiefen Zinsen profitieren, doch die Verkäufe „ge- brauchter“ Häuser fielen um 1,3 Prozent, die Baubeginne um 3,6 Prozent, während die An- zahl der Baugenehmigungen um 9,2 Prozent auf ein Dreizehnjahreshoch anstiegen. (wr) AKTIEN . Börsen international EUROPA . Coronavirus breitet sich aus USA . Zinsen fallen auf Rekordtief Neues Jahreshoch Der Euro Stoxx 50 konnte zuletzt die Marke von 3700 Punkten knacken und zwar kein Allzeithoch, aber immerhin ein neues Jah- reshoch erreichen. Der harte Widerstand bei 3800 Punkten konnte allerdings noch nicht signifikant übertroffen werden. Zuletzt gab es einen Absturz unter 3500 Punkte. All-Time-High Der S&P 500 knackte die 3300 Punkte-Mar- ke und kletterte auf ein Allzeithoch von fast 3400 Punkten. Danach setzte jedoch eine Korrektur ein, die den Index wieder in Rich- tung der 3300 Punkte zurückdrückte. Das Stopp-Loss-Limit sollte auf 3190 Punkte nachgezogen werden. EURO STOXX 50 S&P 500 Credit: peterschreiber/stock.adobe.com Indexpunkte 2015 2016 2017 2018 2019 3.000 2.800 2.600 2.200 2.000 1.800 2.400 3.200 3.400 Indexpunkte 2015 2016 2017 2018 2019 3.400 3.200 3.000 2.800 2.600 3.600 3.800 42 . GELD-MAGAZIN – März 2020

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