GELD-Magazin, März 2020

GOLD . Jubelstimmung Solange Panik und Unsicherheiten rund um das Corona-Virus anhalten, wird auch der Aufwärtstrend bei Gold bestehen bleiben. An- gesichts der Kursexplosion sollten kurzfristige Gewinnmitnahmen aber nicht überraschen. AGRARROHSTOFFE . Gute Ernte Die USA und China kommen sich im Han- delskonflikt näher. Das ist prinzipiell gut für Agrarrohstoffe, wirkliche Kurssprünge lassen aber auf sich warten, Ernteprognosen sind hier von größerem Interesse. China vs. USA. Die meisten Agrarrohstoffe profitieren von den ersten Entspannungen im „Trade War“ und somit vom Phase-1-­ Handelsabkommen zwischen den Vereinig­ ten Staaten und dem Reich der Mitte. Die Short-Positionierung bei den meisten Agrarrohstoffen, allen voran Sojabohnen, Mais, Weizen, Baumwolle, Zucker und Ka- kao, wurden daraufhin zurückgenommen, was den Optimismus gegenüber diesem Rohstoffsektor unterstreicht. Das US-Land­ wirtschaftsministerium (USDA) über- raschte allerdings mit seinem Monatsbe- richt vom Jänner, als es die Schätzungen in Bezug auf die Mais- und Sojabohnenernte für die Saison 2019/20 nach oben revi- dierte. Außerdem soll die amerikanische Maisanbaufläche heuer um gut vier Millio- nen auf 94 Millionen Morgen ausgeweitet werden, die US-Sojabohnenanbaufläche um fast neun Millionen auf 85 Millionen Mor- gen. Und erhöhtes Angebot ist natürlich schlecht für die Marktpreise. Werfen wir dazu einen Blick auf die Mais-Futures: Sie dümpeln seit Ende letzten Jahres vor sich hin, wobei zuletzt ein Ausbruch nach unten aus charttechnischer Sicht etwas wahr- scheinlicher geworden ist. Alles in allem ein Chartbild, das einen nicht zu Jubel­ ausbrüchen animiert. Daran hat auch die Annäherung zwischen China und den USA nichts Wesentliches geändert. (hk) Spiegelverkehrtes Bild. Völlig entgegenge- setzt zum Erdöl, ist der Goldpreis mit dem Auftreten des Corona-Virus nach oben aus- gebrochen. Dabei befand sich das begehrte Eedelmetall bereits zuvor seit geraumer Zeit in einem Aufwärtstrend, genau gesagt seit September 2018. Die Angst vor der Epide- mie und ihren Auswirkungen auf Realwirt- schaft und die Finanzmärkte haben Gold durch die Decke schießen lassen, charttech- nische Widerstände wie bei 1650 Dollar wurden wie nichts genommen. Jetzt herrscht Jubelstimmung, aber kann das so weitergehen? Das hängt natürlich unmittel- bar von der weiteren Entwicklung des Virus ab, und die lässt sich noch nicht abschätzen. Da die Unsicherheit also anhält, ist die Stim- mung für Gold als Krisenwährung Nummer eins ungebrochen gut. Abgesehen von den aktuellen Ereignissen rund um Corona spre- chen auch noch andere Faktoren für das Edelmetall, wie zum Beispiel Commodity Capital mit Blick auf die Vereinigten Staaten meint: „Wahljahre in den USA sind histo- risch gesehen positive Jahre für Aktien im Allgemeinen und Edelmetalle im Spezi- ellen. Wir sehen 2020 sehr optimistisch ent- gegen und erwarten eine positive Entwick- lung bei Metallen.“ Die Experten sprechen weiters von „Schnäppchenpreisen“ und deutlichem Outperformancepotenzial bei Minenaktien. (hk) Mais in USD/Bushel 2015 2016 2017 2018 2019 3,80 3,60 3,40 3,20 4,00 4,20 4,40 4,60 in USD/Unze 2015 2016 2017 2018 2019 1.400 1.300 1.200 1.100 1.500 1.600 1.700 März 2020 – GELD-MAGAZIN . 39

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