GELD-Magazin, März 2020

0123456789012 Arbeitswelt: Lust und Frust GESUNDHEIT Neues Institut gestartet WIRTSCHAFT . Kurzmeldungen Wachsende Kluft. Die Arbeit teilt sich immer mehr zwischen den Zufriedenen und den besonders Frust­ rierten auf. So die Auswertung des Arbeitsklimain­ dex der AK der vergangenen 20 Jahre. Die obersten zehn Prozent, also die Zufriedensten, bleiben über diesen Zeitraum hinweg in den Arbeitsklimaindex- Werten konstant, für die untersten zehn Prozent wird die Jobsituation immer schwieriger. Immerhin rund 400.000 aller in Österreich Beschäftigten sind somit mit ihrer Arbeit sehr unzufrieden. Am meisten frustriert zeigen sich Textilarbeiter, Reinigungskräf­ te und Beschäftigte in der Gastronomie. Bei den Textilarbeitern gehören 33 Prozent der Befragten ins unterste Zehntel, bei Reinigungskräften und in der Gastronomie sind es jeweils 19 Prozent. Sehr oft ha­ pert es, wenig überraschend, am Gehalt. Konjunkturausblick: Positive Signale Good News. Zu Beginn des Jahres 2020 hat sich die Konjunkturstimmung in Österreich erfreulicherweise aufgehellt. Der UniCredit Bank Austria Konjunktur-­ indikator stieg im Jänner auf 1,7 Punkte, damit erreicht er den höchsten Wert seit acht Monaten und signalisiert zumindest eine Unterbrechung des seit zwei Jahren andauernden Abwärtstrends der heimischen Wirtschaft. Erstmals seit Monaten sind somit klar positive Signale für die österreichische Konjunktur vor­ handen. Während sich die heimische Industrie zwar noch in einer milden Re­ zession befindet, haben sich die Rahmenbedingungen für die heimische Export­ wirtschaft zu Jahresbeginn 2020 verbessert. Zudem stieg erneut die gute Stim­ mung in den binnenwirtschaftlichen Bereichen. Die Bauwirtschaft und der Dienstleistungssektor profitierten vom erneut gestiegenen Optimismus der Kon­ sumenten. Die Verunsicherung in der Weltwirtschaft hat dank des Handelsab­ kommens zwischen den USA und China abgenommen. Allerdings erfolgte der aktuelle Stimmungstest noch vor Ausbruch des Corona-Virus, die chinesische Wirtschaft wird zumindest im ersten Quartal ebenso wie beim Ausbruch von SARS im Jahr 2003 negative ökonomische Konsequenzen spüren, was auch die Weltwirtschaft belasten dürfte. Konjunkturindikator gibt Hoffnung Quelle: Statistik Austria, Wifo, UniCredit Research Objektiv. Seit Kurzem hat das österreichische Gesundheitswesen eine neue Quelle für fakten- basierte Politikberatung: Das Austrian Institute for Health Technology Assessment (AIHTA) hat mit 1. März seine operative Tätigkeit aufgenom­ men. In dem Institut erarbeiten 14 wissenschaft­ liche Mitarbeiter/innen objektive Daten für ge­ sellschaftliche und politische Entscheidungen im Gesundheitsbereich. Neben dem Dachverband tragen alle Gesundheitsfonds der Bundesländer sowie das Gesundheitsministerium die Arbeit des AIHTA und sind dort als Gesellschafter enga­ giert. Ziel des von Dr. Claudia Wild geleiteten Teams ist es, wissenschaftliche Entscheidungsun­ terstützungen im Gesundheitswesen zu liefern – und auch einmal unbequeme Wahrheiten auf den (Verhandlungs-)Tisch zu legen. DIE ZAHL DES MONATS 1.300.000.000 Vorbeigeschummelt. Durch Gewinn­ verschiebungen innerhalb von Kon­ zernen sind dem österreichischen Fis­ kus 2018 Steuern in Höhe von rund 1,3 Milliarden Euro entgangen, so eine Studie der niederländischen Uni­ versität Groningen im Auftrag des Mo­ mentum-Instituts. Der größte Verlust resultiert der Analyse zufolge aus Pro­ fitverschiebungen in die Schweiz (286 Mio. Euro), gefolgt von Irland (182 Mio.), Luxemburg (170 Mio.) und den Niederlanden (151 Mio.). Mit den ge­ nannten 1,3 Miliarden Euro könnte man laut Momentum allen Langzeitar­ beitslosen „gesellschaftlich sinnvolle“, staatlich finanzierte Arbeitsplätze ver­ schaffen – oder die Summe entspricht dem kompletten Budget für das Kinder­ betreuungsgeld 2019. Credit: pixabay 14 . GELD-MAGAZIN – März 2020

RkJQdWJsaXNoZXIy MzgxOTU=