GELD-Magazin, Februar 2020

J eder weiß, was derzeit auf festver­ zinslichen Sparbüchern für eine Rendite zu erwarten ist: Nämlich null. Abzüglich von Spesen, und vor allem die Inflation miteingerechnet, kommt die­ ses „Geldparken“ in Wirklichkeit einer konti­ nuierlichen Kapitalverbrennung gleich. Was könnte man ansonsten mit dem mühsam Er­ sparten anfangen, wenn einem die Aktien­ märkte doch etwas zu risky erscheinen? Solide Sache Es ist naheliegend, dass an stabile Werte ge­ dacht wird, die man auch „angreifen“ kann, sprich: Immobilien. Nun darf man Invest­ ments in Grund und Boden natürlich nicht mit einem Sparbuch vergleichen, die Mate­ rie ist viel komplexer, ein solider Finanzplan muss erstellt werden und auch das nötige Kleingeld sollte vorhanden sein. Sind diese Grundvoraussetzungen erfüllt, kann an den Erwerb einer Vorsorgewohnung (auch Anla­ gewohnung genannt) gedacht werden. Da­ bei handelt es sich um eine Eigentumswoh­ nung, deren Zweck in der Vermietung an Dritte liegt, um durch Mietüberschüsse und Steigerung des Objektwerts das eingesetzte Kapital zu vermehren. So weit, so gut, auf diese Idee sind aber mittlerweile sehr viele Anleger gekommen, was letztlich zu deut­ lichen Preissteigerungen beim Ankauf ge­ führt hat. Was zur einfachen Frage führt: Zahlt sich eine Anlagewohnung überhaupt noch aus oder zahlt man drauf? Starke Nachfrage Betrachtet man den wichtigsten Markt Österreichs, also Wien, sind Vorsorgewoh­ nungen alles andere als out. In dem sehr ausführlichen Marktbericht von EHL heißt es dazu: „Mit 346 verkauften Einheiten zwi­ schen Jänner und Juni und einem Marktvo­ lumen von 73,8 Millionen Euro hat sich der Markt für Vorsorgewohnungen im ersten IMMOBILIEN . Anlagewohnungen Betongold vom Feinsten Krisensicher und solide, so präsentieren sich Vorsorgewohnungen besonders im Niedrigzinsumfeld attraktiv. Beim Kauf müssen aber viele Aspekte beachtet werden, damit die Investmentidee auch wirklich aufgeht. HARALD KOLERUS Credits: LIV, trivium, EHL Anlagewohnungen an der Alten Donau der Firma LIV: Nur noch wenige Objekte zu haben. Halbjahr 2019 weiterhin stabil entwickelt. Die Nachfrage ist weiterhin sehr gut und nachdem im Gesamtjahr 2018 insgesamt 677 Einheiten verkauft wurden, ist davon auszugehen, dass dieser Wert auch heuer wieder erreicht werden kann.“ Von einem Einbruch kann also keine Rede sein, auch eine Immobilienblase sieht anders aus, weil anhaltende Nachfrage auf ein begrenztes Angebot trifft. Das Marktvolumen wird der­ zeit vor allem dadurch limitiert, dass Ent­ wickler wieder deutlich öfter als in den ver­ gangenen Jahren Objekte gesamthaft an Großinvestoren verkaufen, die diese dann langfristig zur Vermietung im Eigenbestand halten. Gleichzeitig ist auch der Bedarf an Eigentumswohnungen für die Eigennutzung kontinuierlich stark, was das Angebot für Vorsorgewohnungskäufer weiter ein­ schränkt. Wo investieren? Auch in den heimischen Landeshaupt­ städten und im „Speckgürtel“ Wiens lassen Direkt an der U4: Vorsorgewohnungsprojekt von trivium in der Wurmbstraße (Meidling). 74 . GELD-MAGAZIN – Februar 2020

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