GELD-Magazin, Februar 2020

AKTIEN . Österreich DIE GÜNSTIGSTEN UNTERNEHMEN UNTERNEHM./ GEWINNREND. ‘20e DIV. ‘19e Warimpex 17,8% 4,91% Raiffeisen Bank Int. 17,0% 5,07% Porr 15,1% 2,54% UBM Development 13,9% 5,02% Polytec 12,9% 3,58% BAWAG 12,9% 6,20% OMV 11,5% 4,11% Erste Bank 10,8% 4,47% Strabag 10,4% 4,23% Vienna Insurance 10,3% 4,19% S IMMO 9,7% 3,36% Rosenbauer 9,7% 3,14% Quelle: marketscreener.com, Stichzeitpunkt: 23.Jänner 2020 N achdem der Wiener Börseindex ATX im vergangenen Jahr um gut 16 Prozent zugelegt hatte, liegt er seit Jahresbeginn leicht im Minus – und das trotz Entspannung im US-Handelsstreit und zuletzt etwas besseren Wirtschaftszahlen aus Deutschland, unserem wichtigsten Han- delspartner. Das liegt daran, dass die Schwergewichte an der Wiener Börse im Fi- nanzsektor angesiedelt sind, der unter den niedrigen Zinsen und den aufkeimenden Fintechs leidet. Etwas in die Quere ist den Börsen zuletzt der Coronavirus gekommen, der in China zu Massenquarantänen und Ab- sagen von Feierlichkeiten zum Neujahrsfest führte. Auch in Europa und den USA sind erste Fälle aufgetreten. Es keimt nun die Be- fürchtung auf, dass die Epidemie auf die Wirtschaftsentwicklung Chinas und sogar auch auf die globale durchschlagen könnte. Banken extrem günstig Dass Anleger derzeit einen großen Bogen um Bankaktien machen, zeigt sich in deren Bewertung. Alle drei großen Institute wei- sen Kurs-Gewinn-Verhältnisse (KGV) von deutlich unter zehn auf. Die nach dieser Kennzahl günstigste ist die Raiffeisen Bank International (RBI) mit einem 2020er KGV von 5,9 – im Umkehrschluss eine Gewinn- rendite von knapp 17 Prozent! Dass damit auch eine satte Dividende drinnen ist, ist selbstverständlich. Für 2019 wird die RBI etwa 1,07 Euro je Aktie ausbezahlen, was auf das Kursniveau von 21,10 Euro gerech- net einer Rendite von 5,07 Prozent ent- spricht. Die Erste Bank notiert bei einem KGV von 9,3 und weist eine Dividendenren- dite von 4,47 Prozent auf, die Bawag ein KGV von 7,8 und eine Dividendenrendite von 6,20 Prozent. Ein paar Bankaktien im Depot können damit nicht schaden. Ähnlich verhält es sich mit den Versicherungen Vienna Insurance Group und Uniqa, deren Dividendenrenditen bei 4,19 bzw. 6,24 Pro- zent liegen. Immobilien-Unternehmen boomen Bei den Immobilien-Unternehmen ist zu be- merken, dass sie stark an ihrem Portfolio- aufbau arbeiten und stärker in Entwick- lungsprojekte investieren. Dazu holen sie Holpriger Aufschwung Krisenthemen gibt es einige.Vor allem Handels- und Nahostkonflikte. Jetzt kommt der Coronavirus hinzu.Trotz allem entwickeln sich zahlreiche Aktiengesellschaften gut und werden wieder üppige Dividenden zahlen. MARIO FRANZIN Unsicherheit bremst. Der ATX konsolidiert seit Anfang November 2019 und zeigte zu- letzt weiter Schwäche. Der in China grassie- rende Corona-Virus könnte die Börsen über Wochen beschäftigen und zu Kaufzurück- haltungen führen. Daher könnte es trotz des zuletzt aufgehellten wirtschaftlichen Um- feldes zu einer weiteren Korrektur kommen – u.U. zu einer kurzfristigen Panikreaktion. ATX-INDEX . Schwacher Start ins neue Jahr sich frisches Geld via Kapitalerhöhungen (S Immo, siehe auch Analyse auf Seite 66) und vor allem auch mittels Emission von Anleihen – zuletzt platzierte CA Immo eine Anleihe im Nominale von 500 Millionen Euro. Sowohl CA Immo wie auch S Immo kauften zudem umfangreich Baugründe in Berlin und Umgebung. Bewertungstechnisch ist die Aktie der S Immo die günstigere von beiden, da sie sowohl mit einer Gewinnren- dite von knapp zehn als auch mit einer Divi- dendenrendite von 3,36 Prozent aufwarten kann als die CA Immo (Gewinnrendite von 7,0 bzw. Dividendenrendite von 2,39 Pro- zent). Kursmäßig etwas ins Hintertreffen ist die Immofinanz geraten, die jedoch mit ei- ner Dividendenrendite von voraussichtlich 3,62 Prozent noch die beiden vorher ge- nannten Immo-Werte schlägt – zumal die Dividende voraussichtlich wieder als Einla- gen-Rückgewähr KESt-frei sein dürfte. UBM Development holte sich zuletzt frisches Geld aus Forward-Verkäufen (rund 120 Millionen Euro) und über eine Anleihe im November (ebenfalls 120 Millionen Euro). Die starke Entwicklungs-Pipeline lässt die Zukunft ro- sig erscheinen – bereits jetzt liegt die Gewinn- rendite bei knapp 14 Prozent und die Divi- 2018 2019 2.800 3.000 3.200 3.400 3.600 Punkte 62 . GELD-MAGAZIN – Februar 2020

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