GELD-Magazin, Dezember 2019 / Jänner 2020

6 MILLIONEN Österreicher fühlen sich regel- mäßig gestresst, das geht aus einer Umfra- ge unter 3000 Teilnehmern der Generali hervor. Die Versicherung will mit der Kampagne „So geht’s mir“ zu einem gesünderen Lebensstil und letztendlich zu mehr gesunden Lebensjahren bei- tragen. Denn hier liegt Österreich laut Eurostat mit nur 57 gesunden Lebensjahren deutlich un- ter dem EU-Durchschnitt von 64 Jahren und weit abgeschlagen hinter Spitzenreiter Schweden mit 74 Jahren. Hier noch einige weitere interessante Fakten, die im Zuge der Kampagne erhoben wur- den: 47 Prozent der Österreicher verschieben sportliche Betätigung gerne auf „später“ – oder nie. 3,4 Millionen Österreicher sind nicht ausrei- chend geimpft und 2,5 Millionen „können nicht auf Alkohol verzichten“. Ebenfalls bedenklich: Je- der zweite weiß nicht, ob seine Muttermale ge- fährlich sind oder nicht. Deshalb sollte man öfter zum Arzt oder zur Gesundenuntersuchung gehen. Allerdings wird das nicht gerade attraktiv ge- macht: Die Wartedauer in den Ordinationen be- trägt durchschnittlich mehr als eine Stunde. ZAHLENSPIEL VORSICHT GEBOTEN. Eine Unfallversicherung ist zweifellos eine sinn- volle Sache und sollte als Baustein der Basis- vorsorge dienen. Was ein versicherter Unfall ist, scheint aber nicht im- mer ganz klar, wie jetzt das Spezialmagazin AssCompact berichtet hat. Mittelbare Gesund- heitsschäden, die aus einem Unglücksfall resultieren, sind laut OGH kei- ne Unfälle mehr, für die Deckung besteht. Dazu ein Beispiel: Stürzt die versicherte Person beim Bergsteigen in ein Kletterseil und beschädigt dabei ihre Hose, sodass im Zuge der weiteren Bergtour Feuchtigkeit eintritt und die versicherte Person dadurch Erfrierungen erleidet, dann liegt kein versicherter Unfall vor. Deckung würde man allerdings dann erhalten, wenn dezidiert „Erfrie- rungen“ eingeschlossen werden. Dann muss der UNFALLVERSICHERUNG: Oft nicht deckend Versicherer nämlich un- abhängig davon leisten, ob zuvor ein „versicherter Unfall“ vorliegt oder nicht. Es gilt also immer, das Kleingedruckte genau zu lesen! Leider kann man die Liste der Deckungs- lücken beinahe beliebig fortsetzen.Beispielsweise sind nach den Musterbe- dingungen des Versiche- rungsverbandes Unfälle infolge eines Herzinfarktes gedeckt. Es gibt aber Assekuranzen, die solche Unfälle ausschließen. Verunfallt die versicherte Person auf der Auto- bahn aufgrund eines Herzinfarktes, gibt es dann keine Leistung, was immense finanzielle Schäden zur Folge haben kann. Entwarnung gibt es hinge- gen für Hobbysportler. Denn, so urteilte der OGH, dass der Aufschlag beim Tennisspiel eine erhöhte Kraftanstrengung darstellt und eine Sehnenver- letzung, die daraus resultiert, gedeckt ist. FUSIONIERT. Vieles neu macht der Jänner: Mit 1.1.2020 wird die Sozialversicherungsan- stalt der gewerblichen Wirtschaft (SVA) mit der Sozialversicherungsanstalt der Bauern (SVB) zur Sozialversicherungsanstalt der Selbststän- digen (SVS) zusammengeführt. Die Fusion hat vor allem zum Ziel, Schritt für Schritt eine Leis­ tungsharmonisierung für alle Versicherten zu erreichen, gleichzeitig durch Heben von Syner- gien vermehrte Kosteneffizienz für die Zukunft abzusichern. Welche Konsequenzen daraus für die Versicherungsnehmer entstehen, hat die Wirtschaftsprüfung & Steuerberatung LBG Ös- terreich zusammengefasst. Vorweg: Bisherige SVA- und SVB-Kunden werden automatisch zu SVS-Versicherten. Kunden müssen aktiv keine Schritte setzen, die bestehenden Versiche- rungsverhältnisse laufen automatisch weiter. Online-Services – wie die SVS-Online-Kundenzo- ne, die SVS-App oder der SVS-Chatbot – sollen für alle SVS-Kunden ausgebaut werden. Damit haben alle SVS-Kunden die Möglichkeit, ihren 2020: Neues in der Sozialversicherung Sozialversicherungsträger rund um die Uhr und ortsunabhängig zu erreichen und eine Vielzahl an Anliegen rasch und direkt online zu erledigen. Di- gitale Gesundheits-Services sollen ebenfalls für alle SVS-Kunden ausgebaut werden. Erfreulich ist jedenfalls, dass es in der Krankenversicherung im September 2019 im Nationalrat einen Gesetzes- beschluss zur Senkung des Beitragssatzes gab: Für alle Selbstständigen wird ab 2020 die Quo- te um 0,85 Prozentpunkte auf 6,8 Prozent der Beitragsgrundlage abgesenkt. Die Beitragssätze in der Pensions- und Unfallversicherung bleiben hingegen mit Start der SVS unverändert aufrecht. Es gibt mit 1. Jänner auch keine Veränderung bei den Selbstbehalten/Behandlungsbeiträgen.Aus- nahmen bleiben wie bisher geregelt.Weiters heißt es, dass die SVS als Gesundheitsversicherung einen starken Fokus auf Prävention legen will und bereits mit Jahreswechsel ein Plus an Präven­ tionsangeboten anbietet (SVA-Angebote stehen nun SVB-Kunden und SVB-Angebote auch SVA- Kunden zur Verfügung). CREDITS: beigestellt,Archiv (Ian Ehm),pixabay VERSICHERUNG | Kurzmeldungen START-UP-SUCHE. Die Vienna Insurance Group (VIG) und die Wiener Städtische Ver- sicherung sind neuer „Founding Partner“ der Innovations-Plattform Plug and Play aus der Hightech-Schmiede des Silicon Valley. Das Un- ternehmen wurde im Februar 2006 gegrün- det und hat sich darauf spezialisiert, Start-ups mit Investoren und namhaften Unternehmen zu- sammenzubringen. „Der besondere Vorteil zu anderen Plattformen liegt für uns darin, dass wir genau unsere Anforderungen für digitale und innovative Lösungen festlegen, Plug and Play se- lektiert und präsentiert uns gezielt Start-ups, die dafür bereits Lösungen anbieten bzw. in diese Richtung hinarbeiten“, erklärt Elisabeth Stadler, Generaldirektorin der VIG. VIG: Treffpunkt Silicon Valley Elisabeth Stadler, Generaldirektorin der VIG 78 | GELD-MAGAZIN – JÄNNER 2020

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