GELD-Magazin, Dezember 2019 / Jänner 2020

PLATIN | Rekordverdächtig GOLD  | Gute Vorzeichen VERSCHNAUFPAUSE | Nach dem Höhen- flug im September hat sich Gold bei rund 1450 Dollar je Feinunze eingependelt. Die Ausgangs- situation bleibt viel versprechend. GOLDPREIS PLATINPREIS WEITER HOCH. Der Goldpreis hat seit seinem Höhenflug im September (über 1550 Dol- lar) wieder etwas an Glanz verloren und pendelt sich seit November bei 1450 Dollar pro Feinunze ein. Das ist als durchaus stabiler Wert zu bezeichnen, vor allem, wenn man be- denkt, dass das Edelmetall von sehr weit unten kommt: Im August 2018 waren es lediglich an die 1180 Dollar. Wird das hohe Niveau gehalten oder sogar ausgebaut werden können? Die Vorzeichen dafür stehen nicht schlecht: Die politischen Krisengewitter halten weiter an und die Konjunkturprognosen lassen eine globale Abkühlung erwarten (wenn auch keine Re- zession, wie die meisten Wirtschaftsforscher betonen). In einem Kommentar von Joe Foster, Portfoliomanager bei VanEck, heißt es folgerichtig: „Unserer Ansicht nach bleibt der Preis von Gold hoch, da es angesichts der Gefahr von systemischen Verwerfungen an den Fi- nanzmärkten als sicherer Hafen fungiert.“ In diesem Zusammenhang warnt der Ex- perte vom Platzen einer Vermögensblase, die über alle Assetklassen hinweg zusam- mengenommen ein „historisches Ausmaß“ erreicht hätte. So schlimm muss es na- türlich nicht kommen. Aber schon alleine die nicht abreißende Diskussion über sol- che Worst Case-Szenarien liefert eine gute Unterstützung für das Edelmetall, das als Krisenwährung wenig Alternativen hat. (hk) ETFS VERLEIHEN SCHUB. Der World Platinum Investment Council (WPIC) hat jüngst ei- nen Blick auf die Entwicklung des Edelmetalls 2019 geworfen und gleichzeitig eine Prognose für 2020 erstellt. Das Fazit fällt positiv aus. Die rekordverdächtige Nachfrage ist dabei das Highlight: Die Investitionsnachfrage blieb nach dem ersten Halbjahr 2019 auch im dritten und vierten Quartal ausgesprochen hoch, wobei es sich bei der Zunahme von ETF-Bestän- den um die stärkste Steigerung seit der Einführung physisch besicherter ETFs im Jahr 2007 handelt. Insgesamt legte der Bedarf aufgrund der ETFs-Entwicklung um zwölf Prozent zu, was den erwarteten Rückgang im Automobil- (-5%), Schmuck- (-6%) und Industriesegment (-1%) sowie das um zwei Prozent höhere Angebot im Jahr 2019 mehr als kompensierte. Dazu sagt Paul Wilson, Geschäftsführer des WPIC: „Die starke ETF-Positionierung vonseiten großer, institutioneller Investoren, die ihre Strategie und Position normalerweise alle zwei bis drei Jahre überarbeiten, zeigt deut- lich, dass Platin in ihren Augen eine wertvolle Anlagemöglichkeit ist, da die Nachfrage möglicherweise stark zunimmt und das An- gebot beschränkt ist.“ Der Platinpreis selbst zeigt sich hingegen nicht völlig überzeugend, zwar ist der langfristige Aufwärtstrend noch immer intakt, es kommt aber immer wieder zu Rückschlägen. (hk) Aktuelle Trends | ROHSTOFFE GEMISCHTES BILD | Der Kurs für Platin be- findet sich seit Juni 2019 im Aufwind, allerdings weist der Chart durchaus starke Schwankungen auf. Starke Nerven gefragt. JÄNNER 2020 – GELD-MAGAZIN | 73

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