GELD-Magazin, Dezember 2019 / Jänner 2020

E in Blick auf die Hongkonger Bör- se zeigt, dass die Performance hinter die weltweite Börsenent- wicklung zurückgefallen ist (siehe Grafik unten). Das hat mehrere Ursachen: So haben die USA ihre Position als Anlage- region Nummer eins in den vergangenen Jahren ausgebaut und ziehen Kapital von den Emerging Markets ab. Weiters beschert der Handelsstreit zumindest ei- nen kurzfristigen Dämpfer, denn (noch) sitzen auch hier die Vereinigten Staaten am längeren Ast. Und außerdem sind die Zeiten der BIP-Steigerungsraten im zwei- stelligen Bereich, wie wir sie früher in China gesehen hatten, vorbei. WACHSTUM UND JUGEND Abgeschlagen sind die Emerging Mar- kets somit aber noch lange nicht. Im Ge- genteil. Nick Price, Fondsmanager des FF Emerging Markets (Fidelity), erklärt die Vorzüge von China & Co.: „Die relative Attraktivität der Schwellenländer wird hauptsächlich durch hohe langfristige Wirtschaftswachstumsraten, günstige demografische Bedingungen, unreife Märkte, eine Fülle natürlicher Ressour- cen und allgemein geringe Verschuldung bestimmt.“ Knüpfen wir beim Stichwort Demografie an: In Industrieländern wie Japan, Deutschland und den USA liegt das Durchschnittsalter der Arbeitneh- mer in den hohen Dreißigern bis frü- hen Vierzigern, im Vergleich zu den ho- hen Zwanzigern bis frühen Dreißigern in Schwellenländern. Dies bedeutet, dass in den nächsten zehn bis fünfzehn Jah- ren die Mehrheit der Arbeitnehmer in In- dustrieländern zunehmend in den Ruhe- stand tritt und auf Ersparnisse zurück- greift. Price: „Mit einer jungen und wach- senden Bevölkerung sowie Belegschaft in den aufstrebenden Märkten steigen die Konsum- und Sparquoten. Schwel- lenländer sind zwar im Hinblick auf den globalen Verbrauch heute relativ klein, weisen jedoch eine sehr geringe Markt- durchdringung auf, sodass das Potenzial höher ist als in den Industrieländern.“ HOHES POTENZIAL Gary Greenberg, Head of Global Emerging Markets bei Hermes, argumen- tiert ähnlich: „Die Schwellenländer befin- den sich in einem frühen Entwicklungs- stadium als die Industrieländer und wei- sen daher ein höheres Wachstumspoten- zial auf. Sie sind in der Lage, Produkti- vitätssteigerungen durch Urbanisierung, Investitionen in Logistik und Globalisie- CREDITS: beigestellt, leungchopan & pzAxe/stock.adobe.com MÄRKTE & FONDS | Ausblick 2020 – Asien Die Wirtschaftsdynamik der Schwellenländer lässt die Konjunkturentwicklung der hochentwickelten Industrie- nationen noch immer weit hinter sich. Aber nicht nur das macht den Reiz der Emerging Markets aus, Staaten wie China oder Korea sind hochinnovativ und haben mächtige Unternehmen etabliert. Und jetzt wurde auch noch das Thema Nachhaltigkeit als Wachstumsmarkt entdeckt. Harald Kolerus Wachstum ist Trumpf Der Containerhafen Kwai Chung in Hongkong steht als ein Symbol für die Dynamik Asiens. 34 | GELD-MAGAZIN – JÄNNER 2020 DIE BESTEN AKTIENFONDS ASIEN EX JAPAN ISIN FONDSNAME VOLUMEN PERF. 1 J. 3 Jahre 5 Jahre TER LU0235996351 UBS (Lux) KSS-Asian Equities 254 Mio.€ 21,0% 40,1% 66,1% 2,12% LU0169518387 JPM Asia Growth 580 Mio.€ 17,0% 43,6% 64,2% 1,80% LU1480990222 LO Funds - Asia High Conviction 454 Mio.€ 14,5% 38,4% 63,0% 2,07% LU0106259558 Schroder ISF Asian Opportunities 5.713 Mio.€ 16,0% 37,8% 62,6% 1,86% LU0048597586 Fidelity Funds - Asia Focus Fund 2.019 Mio.€ 16,4% 36,5% 53,3% 1,93% Quelle: Morningstar Direct,alleAngaben auf Euro-Basis,Stichzeitpunkt: 04.Dezember 2019 Die Hongkong-Shanghai-Index hat gegenüber dem MSCI World Boden gutzumachen. AKTIEN CHINA VS. GLOBAL 20% 30% 0% 10% -20% -30% -40% -10% 40% 50% 60% 70% 2017 2016 2015 2018 2019 HSCEI TR EUR MSCI World TR EUR

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