GELD-Magazin, Dezember 2019 / Jänner 2020

WIRTSCHAFT | Kurzmeldungen CREDITS: beigestellt,Nadja Nemetz HARVARD UND YALE TREFFEN WIEN. Mit der Eröffnung des neuen Wiener Campus bietet die Central European University (CEU) einen US- akkreditierten Executive MBA-Studienlehrgang an, der auf Internationalität setzt. Die Lehrenden kommen aus über 20 verschiedenen Natio- nen und haben an weltweit führenden Unis wie Harvard, Yale und Princeton promoviert. In dem interaktiv gestalteten und an das jeweilige pro- fessionelle Umfeld zugeschnittenen Programm werden Manager mit mindestens acht Jahren Be- rufs- und drei Jahren Führungserfahrung in zehn geblockten Modulen von je vier bis neun Tagen in 28 Monaten auf die Herausforderungen der Wirtschaftswelt der Zukunft vorbereitet. Für den ersten Lehrgangsstart in Wien ab April 2020 gibt es eine spezielles Vienna Welcome Offer. Mehr Informationen findet man unter emba.ceu.edu . Die CEU wurde vom Milliardär und Philanthropen George Soros gegründet. NEUE UNI: Wirtschaftslehrgang ABSCHWUNG KÖNNTE NACHLASSEN. Die Belastungen durch das schwächelnde in- ternationale Umfeld setzten den heimischen Industriebetrieben auch im Schlussquartal 2019 weiterhin stark zu. „Der UniCredit Bank Austria EinkaufsManagerIndex erreicht im November 46 Punkte und liegt damit bereits seit April unter der Wachstumsschwelle von 50 Zählern“, analy- siert UniCredit Bank Austria-Chefökonom Stefan Bruckbauer. Allerdings zeigt sich nun den zwei- ten Monat in Folge eine leichte Verbesserung des Indikators, die auf ein Nachlassen des Ab- schwungs der heimischen Industriekonjunktur gegen Jahresende 2019 hinweist. Die Jobsi- tuation präsentiert sich ähnlich: Bereits den fünften Monat in Folge haben die befragten In- dustriebetriebe im November die Beschäftigung im Vergleich zum Vormonat abgebaut, wenn auch erstmals mit nachlassendem Tempo. Und immerhin: Im Vergleich zum Vorjahr steigt die Be- schäftigung in Österreichs Industrie unter dem Strich vorerst noch an. Europaweit sieht das Bild zwar ebenfalls nicht rosig aus, dennoch sind ge- wisse Lichtblicke zu erkennen: Der vorläufige Einkaufsmanagerindex für die Eurozone hat im November etwas an Boden gewonnen und ist auf 46,6 Punkte gestiegen, gestützt auf ein hö- heres Industriewachstum in Frankreich, das sich in einem Anstieg des französischen Einkaufsma- nagerindex widerspiegelt. ÖSTERREICHISCHE INDUSTRIE: Leicht positive Signale Quelle: IHS Markit,UniCredit Research UNICREDIT BANK AUSTRIA EINKAUFSMANAGERINDEX saisonbereinigt unbereinigt SKEPSIS DOMINIERT. Die Gläubigerschutz­ organisation Creditreform hat im Herbst 2019 an die 1500 KMU nach der aktuellen Wirtschafts­ lage und den Ausblicken für die kommenden sechs Monate befragt. So wurde das aktuelle Creditreform-Klimabarometer erstellt. Es zeigt, KMU: Wirtschaftslage bereitet Kopfzerbrechen wie andere Indikatoren auch (siehe Bericht oben), dass die Konjunktur in Österreich in den letzten Monaten weiter an Fahrt verloren hat. Mit einem Ergebnis von 17,9 Punkten liegt das „Barometer“ 7,6 Zähler unter dem Vorjahres- wert. Entgegen dem allgemeinen Trend konnte das Baugewerbe in den letzten Monaten zulegen: Hier erhöhte sich der Index um 3,4 Zähler und er- reichte mit 33,5 Punkten das mit Abstand beste Ergebnis im Branchenvergleich. Den deutlichsten Abschwung verzeichnete das Verarbeitende Ge- werbe mit einem Minus von 17,9 Zählern. Auch für die nächsten Monate erwarten die befragten mittelständischen Unternehmen keine Umkehr der derzeitigen Entwicklung. 397.000 JOBS hängen in Österreich di- rekt oder indirekt an der Automobilwirtschaft. Bis zu 24.000 davon stehen auf dem Spiel, wenn sich die Betriebe nicht rechtzeitig anpassen, was einen Wertschöpfungsverlust von zwei Milliarden Euro zur Folge hätte. Das ist ein Ergebnis einer Studie des Wirtschaftsforschungsinstituts Econo- mica, Industriellenvereinigung und des Infra- strukturministeriums. Die kleinen Autozulieferer mit beschränktem Produktportfolio werden am stärksten getroffen. In dem Expertenpapier wer- den vier Szenarien des Übergangs von fossilen Antrieben zu Autos mit Hybrid-, Elektro- und Was- serstoffantrieben durchgerechnet. Im moderaten Szenario fahren 2030 weltweit noch immer 37 Prozent der Automobile mit Verbrennungsmo- toren, 28 Prozent hybrid, 26 Prozent batterieelek- trisch, sieben Prozent mit Gas und immerhin zwei Prozent mit Wasserstoff. Im Szenario mit dem schnellsten Wandel fahren nur noch neun Pro- zent der Autos mit Benzin und Diesel. Der Wandel bringe aber auch Chancen, da es ganz neue Mo- bilitätsanbieter geben wird, was auch kleineren Unternehmen Chancen öffnet. ZAHLENSPIEL 16 | GELD-MAGAZIN – JÄNNER 2020

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