GELD-Magazin, November 2019

EUROPA  | Eurozone hält überraschend ihren Wachstumskurs VOLATIL SEITWÄRTS  | Der Euro Stoxx 50 konnte zuletzt die Marke von 3500 Punkten knacken und bis fast auf 3600 Punkte ansteigen. Doch dann ging es wieder bergab, wobei die schwache Unterstützung bei 3500 Punkten dies- mal noch gehalten werden konnte. Stopp Loss bei 3280 Punkten setzen. Börsen International | AKTIEN November 2019 – GELD-MAGAZIN | 55 NUR LANGSAM AUFWÄRTS  | Nach- dem der HSCEI unter die 10.000er-Marke ge- fallen war, gelang ihm eine Gegenbewegung bis auf 10.700 Punkte. An der dort verlaufenden Abwärtstrendlinie drehte der Index erneut nach unten. Die Marke von 10.000 Punkten muss halten, um eine Baisse zu vermeiden. SÜSSES FÜR WACHSTUM, SAURES FÜR DIE INFLATION. Das Wachstum des BIP der Eurozone lag im dritten Quartal bei 0,2 Prozent und war damit etwas stärker als erwar- tet. Die gute Nachricht ist vor allem, dass das französischeBIPmit einemPlus von0,3Prozent Deutschland als Hauptstütze für die EU-Kon- junktur ablöste, dank guter Inlandsnachfrage. Auch das Wachstum in Spanien konnte mit einem soliden Zuwachs von 0,4 Prozent auf- warten. Problemkind ist nun der ehemalige Musterschüler Deutschland. Bedenklich ist zu- dem, dass die Inflation in der Eurozone auf 0,7 Prozent fiel – eine weitere Senkung des Einlagesatzes der Europäischen Zentralbank dürfte schon bald auf der Agenda stehen. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe der Euro­ zone blieb imOktober unverändert bei 45,7.Der Index für den Dienstleistungssektor legte leicht von 51,6 auf 51,8 zu. DieVerschiebung des Brexit undAnzeichen für ein erstes Teilabkommen zwischen den USA und China besserte die Stimmung der Unternehmen. Der Einkaufsmanagerindex der Pri- vatwirtschaft – Industrie und Dienstleister zusammen – legte imOktober um0,1 auf 50,2 Punkte zu. Gerettet ist die Eurozone damit noch nicht.Die Entwicklung der deutschenAuftragseingänge für das produzierende Gewerbe zeigt ein nach wie vor trostloses Bild, und nun beginnt auch noch der Index der Dienstleister abzubröckeln. Die Daten signalisieren ein Mini-Wachstum der Eurozone. (wr) CHINA  | Zollstreit zeigt Wirkung UNTERNEHMER MIT SCHLECHTER LAUNE. Die US-Strafzölle haben die Stimmung großer und staatlicher Indus- triekonzerne in China überraschend stark eintrüben lassen – der relevante Einkaufsma- nagerindex sank ein weiteres Mal, hielt sich jedoch über der wichtigen Scheidemarke von 50 Punkten. Der Einkaufsmanagerin- dex des chinesischen Wirtschaftsmagazins „Caixin“, der die Stimmung bei den kleine- ren und mittleren Unternehmen misst, stieg jedoch im Oktober. Der BIP-Zuwachs belief sich im 3. Quartal auf 6,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Im 2. Quartal waren es noch 6,2 Prozent. Volkswirte rechnen bald mit einem Fallen der Sechs-Prozent-Marke und Zuwächse mit einer Fünf vor dem Komma. China ist noch immer die Werkbank der Welt. Das Reich der Mitte ist zentraler Bestandteil globaler Lieferketten. Meist steht das Land dabei am Ende und übernimmt die Schlussfertigung. Das Investitionswachstum entwickelt sich weiterhin schwach. Die von der Regierung lancierten Steuersenkungen scheinen bei den privaten Haushalten anzukommen, doch Investitionen können davon vorerst nicht profitieren. So ist etwa der Autoabsatz im September zum Vor- jahresmonat erneut um 6,6 Prozent auf nur noch 1,8 Millionen Fahrzeuge eingebrochen. Erstmals seit 30 Jahren schrumpft der Automarkt in China. (wr) EURO STOXX 50 3.600 3.800 3.400 3.200 3.000 2.800 2.600 2016 2017 2018 2019 HANG SENG CHINA ENTERPRISES 10.000 12.000 14.000 8.000 2016 2017 2018 2019

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