GELD-Magazin, November 2019

auf gute Substanz Wert legen. Als Beispiel: Ein US-ETF setzt genau auf sogenannte „Burggra- ben-Aktien“ mit kaum kopierbaren Geschäfts- modellen und starker Preismacht, nämlich der VanEck Morningstar Wide Moat (siehe Fonds­ tabelle auf der linken Seite). Dieser legt aus- schließlich in den USA an. Trotz der höheren Be- wertungen sollten Anleger nicht auf US-Aktien- fonds verzichten, denn die USA verfügen über besonders viele hochprofitable Unternehmen mit zum Teil übermächtiger Marktposition. Zur weiteren Diversifikation sollten Anleger auch globale Aktienfonds in ihr Portfolio aufnehmen. Diese investieren neben den USA in weitere aus- sichtsreiche Regionen und Branchen – etwa die Emerging Markets oder Technologiebereiche, die von der Digitalisierung profitieren, z.B. Robotik oder Künstliche Intelligenz. Globale Aktienfonds mit speziellem Dividendenansatz sollten eben- falls in einem divdersifizierten Portfolio nicht fehlen, da sie sich meist stabil entwickeln. LUKRATIVE DIVIDENDENFONDS Ein sehr gutes Beispiel ist Deutschlands größter Aktienfonds, der DWS Top Dividende. Fondsmanager Thomas Schüßler investiert ebenso weltweit in Aktien. Er kauft Unterneh- men, die solide wirtschaften und hohe Dividen- den zahlen (zwischen vier und 4,5 Prozent). Das Resultat ist eine kumulierte Zehn-Jahres-Per- formance von 156 Prozent. Als defensiven glo- balen Aktien-ETF kann man auch den Xtrackers MSCI World Minimum Vola ETF beimischen. Auch auf Europa sollte man trotz der schwachen Konjunktur nicht verzichten. Denn es mehren sich die Anzeichen, dass das Schlimmste ver- mieden werden kann und keine Rezession ein- treten sollte. Emerging Markets könnten im neuen Jahr positiv überraschen, entsprechende Fonds sollten aber nur als Beimischung und nicht als Kernposition dienen. MULTI ASSET ALS AIRBAG Anleger sind allerdings gut beraten, nicht nur auf Aktien zu setzen, selbst wenn das Risiko durch die Diversifikation innerhalb eines Fonds herabgesetzt wird. Durch die Aufnahme neuer Assetklassen wie Anleihen, Rohstoffe, Immobi- lien sowie alternativen Investments, z.B. Fonds mit taktischer Allokation zusätzlich zum Kern- portfolio oder etwa Wandelanleihen, die auch bei Seitwärtstrends an den Finanzmärkten schöne Renditen erzielen können, sinkt das Risikopro- fil, während das Renditepotenzial steigt. Markus Diebel, Fondsmanager des DWS Stiftungsfonds, schrecken negative Renditen keineswegs. „Das Niedrigzinsumfeld kommt der Strategie des DWS Stiftungsfonds als defensivem Mischfonds grundsätzlich entgegen. Viele Seg- mente von Staatsanleihen über Unternehmens- anleihen wiesen in diesem Jahr eine positive Wertentwicklung aus. Im Aktiensegment (maxi- mal 30 Prozent, derzeit 26 Prozent) investieren wir in Unternehmen mit niedrigerer Schwan- kungsanfälligkeit. Dazu kommt eine höhere Bei- mischung von Anleihen außerhalb des Euro- raums und damit auch ein höherer Währungs- anteil im Fonds. Die Staatsanleihequote November 2019 – GELD-MAGAZIN | 37 VIEL VERSPRECHENDE ANSÄTZE BEI MULTI ASSET-FONDS » » Die Diversifizierung in folgende Assetklassen ist bei Multi Asset-Fonds besonders in Niedrigzins- phasen erfolgreich: » » 1. Der Hochzinssektor ist vor allem ein Diversifi- zierer innerhalb der Risikoaktiva, wenn sich das Wachstum verlangsamt, aber nicht zusammen- bricht. » » 2. Qualität bei Aktien: Anleger sollten sich bei Aktieninvestments auf qualitativ hochwertige Unternehmen mit soliden Bilanzen und stabilen Cashflows konzentrieren. » » 3. Der Immobiliensektor ist weniger anfällig für anhaltende Handelsspannungen, globale Immobilien sind ein Beispiel dafür. REITs (Real Estate Investment Trusts) bieten besonders in- teressante Renditen. Sie müssen nämlich rund 90 Prozent ihres Jahresgewinns an die Anleger ausschütten – und die sind dann noch steuerfrei. Hier werden mitunter die besten Aktienfonds der Welt verwaltet. www.fondita.com Multi Asset-Fonds für Krisenzeiten | MÄRKTE & FONDS

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