GELD-Magazin, November 2019
EINSCHALTUNG — CREDIT: beigestellt 34 | GELD-MAGAZIN – November 2019 EXPERTSTALK | Michael Millauer, Aquarion Aquarion ist nicht jedem unserer Leser ein Begriff, können Sie das Unternehmen kurz vorstellen? MICHAEL MILLAUER: Aquarion ist ein international ausgerichteter Wasser-Tech- nologiekonzern, stellt in diesem Bereich Anlagen sowie Maschinen her und betreibt auch eigene Forschung. Unser Kernthema heißt „Wasser-Reuse“, also Wasseraufberei- tung und Wiederverwendung.Unsere Kunden kommen aus verschiedensten Industrie- zweigen wie der Energiebranche, Food and Beverage, der Halbleiterindustrie und vielem mehr. Unser Umsatz beträgt im heurigen Jahr rund 60 Millionen Euro, wobei sich die Auftragseingänge sehr gut entwickeln. Alle unsere Technologien befinden sich auf dem modernsten Stand der Dinge, dahinter steht extrem viel technisches Know-how. Die Konzentration auf den wichtigen Bereich Wasser macht Aquarion eindeutig zu einem nachhaltigen Titel, denn unsere Arbeit führt unter anderem zu einem reduzierten Wasser- verbrauch durch Wasserwiederverwendung und Recycling. Dabei bewegen wir uns in einem sehr positiven Umfeld, denn die Was- serwirtschaft ist ein stark wachsender Markt, der immer weiter an Bedeutung gewinnt. Wie kann man sich die Wasseraufarbei- tung konkret vorstellen? Der gesamte Konzern hat über 30.000 An- lagen installiert, wie gesagt decken wir ein breites Feld ab, so betreiben wir opportu- nistisch auch Meerwasserentsalzung und Trinkwasseraufbereitung. Besonders wichtig ist die Aufbereitung von Abwasser, dass da- nach wiederum als Wasser im industriellen Prozess oder zur Bewässerung eingesetzt werden kann. Die Wasserwiederverwendung ist für Industrieunternehmen das größte Thema. Ein gutes Beispiel unserer Arbeit bietet die von uns entwickelte und paten- tiert neue Technologie Aquacritox. Ohne zu sehr auf Details eingehen zu wollen, kann mit dieser Lösung hochkonterminiertes, also sehr stark verschmutztes Abwasser behan- delt werden. Aquacritox reinigt verbrauchte, ätzende und toxische Abfälle aus Öl und Gas sowie Petrochemikalien und Schlamm, der weltweite Start dieser neuen Technolo- gie erfolgte heuer. Die Behandlung von stark belastetem Abwasser hat dabei ein sehr ho- hes Potenzial: Der Umsatz im ersten Jahr von rund 60 Millionen Euro durch Aquacri- tox soll in den nächsten vier Jahren auf 140 Millionen Euro gesteigert werden. Angepeilt wird, eine Gewinnmarge von über zehn Pro- zent damit zu erzielen. Aquarion hat vor Kurzem eine neue Anleihe lanciert, können Sie etwas mehr zu der Emission sagen? Der Bond wurde von unserer österreichi- schen Tochter, der Aquarion Products GmbH, begeben, die 100-prozentige Rückzahlung garantiert die Konzernmutter in der Schweiz. Bei dieser Anleihe handelt es sich um eine Daueremission, das bedeutet, für die Zeich- nungsfrist gibt es kein Enddatum. Sie wurde im September aufgelegt und notiert an der Wiener Börse. Das Volumen beträgt dabei zehn Millionen Euro, die Verzinsung, die 7,5 Prozent per anno ausmacht, wird jährlich ausbezahlt. Die Mindestzeichnungssumme von 100.000 Euro macht die Anleihe vor Das „blaue Gold“ ist aus unserem täglichen Leben, aber auch aus industriellen Prozessen nicht wegzuden- ken. Die Aquarion AG ist auf Wasseraufarbeitung spezialisiert, CEO Michael Millauer erklärt, warum eine neue Anleihe seines Unternehmens vor allem für nachhaltig denkende Investoren interessant ist. Harald Kolerus Wasserwirtschaft: Profitieren vom nachhaltigen Trend allem für vermögende Privatpersonen inte- ressant. Die Laufzeit beträgt drei Jahre und endet somit am 1.10.2022. Was hat Sie nun zur Begebung der neuen Anleihe veranlasst? Vorausschicken möchte ich, dass Aquarion bereits in der Vergangenheit zwei Anleihen lanciert hatte. Wir haben also auch auf diesem Gebiet praktische Erfahrung gesam- melt und natürlich auch Kapital und Zinsen vollständig ausbezahlt. Zu der Emission der neuen Anleihe haben wir uns entschlossen, weil sich, wie erwähnt, die Auftragseingänge erfreulicherweise sehr gut entwickelt haben. Wir werden in Folge stark wachsen und die Erlöse aus der Anleihe als „working capital“ verwenden, also zu Projektfinanzierungen, aber auch für Investitionen in die Marktein- führung der Aquacritox-Technologie. www.aquarion-group.com Michael Millauer, Gründer und CEO der Aquarion AG
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