GELD-Magazin, November 2019

Multi Asset-Strategien – Der Inhalt macht den Unterschied M ulti Asset-Strategien nutzen die Ertragspotenziale von vielen verschiedenen Anlageklassen. Um hierbei erfolgreich sein zu können, benötigt der Fondsmanager nicht nur ein umfassendes Wissen über die Trends in den einzelnen Anlageklassen, wie Ak- tien, Edelmetalle, festverzinsliche Wert- papiere, Rohstoffe und Währungen, son- dern muss auch zusätzlich die optima- le Zusammensetzung des Portfolios be- stimmen. Da dies in der Regel nicht von einer einzelnen Person geleistet werden kann, erscheinen Dachfonds eine ge- eignete Alternative zu einfachen Invest- mentfonds zu sein, da der Portfolioma- nager eines Dachfonds auf die besten Fondsmanager in den einzelnen Anlage- klassen zurückgreifen kann. Auch wenn dies logisch und einfach klingt, kann die erfolgreiche Umsetzung einer Multi Asset-Strategie in einem Dachfonds durch- aus schwierig und komplex sein. Denn auch wenn der Dachfondsmanager Zugriff auf die besten Manager hat, muss er die Vermö- gensaufteilung seines Fonds zum richtigen Zeitpunkt verändern, um eine überdurch- schnittliche Wertentwicklung erzielen zu kön- nen. Hinzu kommt das Risiko, dass die von ihm gewählten Fonds sich nach dem Kauf nicht so entwickeln wie gewünscht. Somit muss auch ein Dachfondsmanager bei der Portfoliokonstruktion eine hohe Kompetenz aufweisen. Erschwerend kommt hinzu, dass sich viele Manager von Multi Asset-Portfolios aufgrund von Risikovorgaben an gewisse Quoten hin- sichtlich der einzelnen Anlagekategorien hal- ten müssen.Was sich aus Sicht der Risikoein- stufung eines Fonds positiv anhört, bedeutet aber im Umkehrschluss, dass der Dachfonds- manager zum Teil in Anlagen investiert sein muss, die zu dem jeweiligen Zeitpunkt nur be- dingt vorteilhaft für die Anleger sind. PRODUKTVIELFALT ERSCHWERT DIE PRODUKTAUSWAHL Wie diese Beschreibung der Anlagestra- tegien im Bereich der Multi Asset-Portfolios vermuten lässt, gibt es ein sehr breites Ange- bot von Multi Asset-Dachfonds. Da sich diese Produkte in der Regel neben den genutzten Anlageklassen auch noch in der Umsetzung ihrer Strategie unterscheiden, sind viele An- leger und deren Berater bei der Fondsaus- wahl verunsichert. Dies führt oftmals dazu, dass die In- vestoren auf ein etabliertes Produkt setzen, ohne dabei zu prüfen, ob dieses zu ihrem Risikopro- fil passt oder nicht. Um aus dem großen Angebot die Produkte heraus- zufiltern, die Erfolg versprechend er- scheinen, können Anleger Hilfsmittel wie Fondsratings Fürden InhaltderKolumne istalleinderVerfasserverantwortlich.Der Inhaltgibt ausschließlichdieMeinungdesAutorswieder,nichtdievonRefinitiv. | LIPPER RESEARCH | NOVEMBER 2019 – GELD-MAGAZIN | 101 KOLUMNE Detlef Glow, Head of Lipper Research EMEA oder -Awards nutzen, da diese zeigen, wel- che Multi Asset-Fonds in der jeweiligen Be- trachtungsperiode am erfolgreichsten waren. RATINGS UND AWARDS KÖNNEN BEI DER PRODUKTAUSWAHL HELFEN Während Fondsratings, wie zum Beispiel die Lipper Leaders, zeigen, welche Gruppe von Fonds in dem jeweiligen Segment am erfolgreichsten war, werden bei Awards, wie zum Beispiel dem österreichischen Dach- fonds Award, jeweils die nach den vorgege- benen Kriterien besten Fonds ausgezeichnet. Der große Nachteil von Awards und Ratings ist, dass sich diese Bewertungen immer auf die in der Vergangenheit erzielte Leistung des Fondsmanagements beziehen und somit nur bedingt Rückschlüsse auf die mögliche zu- künftige Wertentwicklung eines Fonds erlau- ben. Auf der anderen Seite ist die Vergan- genheit das Einzige, was feststeht und somit Rückschlüsse auf mögliche zukünftige Ergeb- nisse erlaubt. www.lipperleaders.com EIN TYPISCHES MULTI ASSET-PORTFOLIO Die Aufteilung des Fondsvolumens auf mehrere unterschiedliche Assetklassen verringert die Abhängigkeit von einzelnen Märkten und reduziert die Volatilität im Gesamtportfolio.

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