GELD-Magazin, Oktober 2019

positionieren, dass Verluste minimiert werden.“ ETFs bieten also Zugang zu einer Vielzahl von Engagements und er­ möglichen es den Anlegern, mit einigen wenigen Fonds ein diversifiziertes, multi­ aktives Portfolio aufzubauen, das ihnen hilft, fürs Alter vorzusorgen. von einer defensiven Kapitalanlage bis zu langfristigem Kapitalwachstum, an­ streben. Auch in Megatrends kann über kostengünstige ETFs investiert werden. Beispiele hierzu finden Sie in der Tabel­ le unten zum Anlagethema Technologie/ Healthcare. Grundsätzlich sollte das Ka­ pital im Portfolio zum Vermögensaufbau auf rund zehn ETFs verteilt werden. Als Beispiel für einen aussichtsrei­ chen Portfolioaufbau kann man sich z.B. die Zusammensetzung der BlackRock Managed Index Portfolios ansehen. Das Growth-Portfolio mit einem Aktienanteil von 80 Prozent, das nur für Anleger mit hoher Risikotoleranz oder sehr langfris­ tigem Anlagehorizont geeignet ist, enthält z.B. den iShares Edge S&P 500 Minimum Volatility ETF, den iShares Physical Gold ETF, den iShares MSCI World Value Fac­ tor oder den iShares Euro Government Bond 10-15. Konservativen Anlegern sollte die defensive Variante als Maßstab dienen. In diesem Portfolio befinden sich rund 75 Prozent Anleihefonds. AUCH SMART BETA-ETFs SIND GUT GEEIGNET Howie Li, Head of ETFs bei Legal & General Investment Management LGIM, hebt die Stärke der Smart Beta ETFs – auch bekannt als Faktor- oder Style-ETFs – hervor: „Damit können Anleger stark diversifiziert investieren, Portfolio­ risiken reduzieren und langfristig auf kosteneffiziente und transparente Wei­ se Outperformance erzielen. Minimum Volatility-Strategien zielen z.B. darauf ab, auf Aktien zu setzen, die traditionell weniger Kursschwankungen aufweisen. Damit kann der Anleger das Portfolio so taktische Vorgehensweise, werden gerne ETFs eingesetzt.“ Im Unterschied zu ak­ tiv gemanagten Investmentfonds bieten ETFs nicht per se die Aussicht darauf, höhere Renditen als der breite Markt zu liefern. Dieses Alpha-Potenzial eröffnet sich vielmehr in der Asset Allocation und im Rahmen des Risikomanagements des Gesamtportfolios. Über 80 Prozent der Performance gehen auf die Verteilung des Kapitals auf einzelne Assets zurück. PENSIONSVORSORGE MIT ETFs Eignen sich also ETFs für den lang­ fristigen Vermögensaufbau? Natürlich. ETFs eignen sich hervorragend als lang­ fristiges Investment, da sie oftmals über einen längeren Zeitraum einen Perfor­ mance- und Kostenvorteil im Vergleich zu anderen Produkten bieten können. Viele Banken bieten in Österreich bereits auch Sparpläne auf ETFs an und Kun­ den können somit einen „Cost Average“- Effekt (siehe Kasten) generieren. Es gibt auch die Möglichkeit, in einen Multi Asset Fonds mit ETFs zu investie­ ren – z.B. via BlackRock Managed Index Portfolios. Hier übernimmt die Fondsge­ sellschaft die strategische Allokation des Fonds und setzt kostengünstige und ef­ fiziente ETFs und Indexfonds in einem Dachfonds ein. Der Vorteil für den Kun­ den ist ein aktives Risikomanagement mit effizienten und kostengünstigen Pro­ dukten. Die können eine kosteneffiziente Lösung für Anleger bieten, die Wert auf ein aktiv gemanagtes und über unter­ schiedliche Anlageklassen breit gestreu­ tes Anlageportfolio legen. Je nach Risikoprofil können Kun­ den mit den Fonds verschiedene Ziele, „Vor allem in effi- zienten Märkten macht die Veranla- gung in Index-ETFs besonders Sinn.“ Bahram Sadighian, BlackRock / iShares „Mit Faktor (Smart Beta)-ETFs können Anleger das Port­ foliorisiko bei lang- fristig guter Per- formance deutlich reduzieren.“ Howie Li, LGIM SO GUT WIE DER MARKT » » Smart Beta-ETFs ETFs, deren Portfolio nicht nach der Markt- kapitalisierung einer Index-Benchmark aufgebaut wird. Der Vorteil: sie bieten einen Zugang zu Stilfaktoren, deren po- sitive Wirkung auf die Wertentwicklung vielfach nachgewiesen ist. Dazu gehö- ren z.B. bestimmte Unternehmensgrößen (Size), Unternehmensqualität (Quality), fundamentale Bewertung (Value), geringe Schwankungsbreite (Volatility) oder posi- tive Kursdynamik (Momentum). » » Core Satellite-Strategien ETFs ermöglichen den raschen und ge- zielten Aufbau von taktischen Positionen (Satellite), die in der strategischen Asset Allocation (Core) nicht enthalten sind. Da- mit kann man mit nur einer Transaktion von kurzfristigen Trends profitieren. » » Cost Average-Effekt ETFs eignen sich auch gut für monatliche Sparpläne. Fallen nun die Kurse, erhält der Anleger für den gleichen Sparbetrag auto- matisch mehr Fondsanteile ins Depot ge- bucht, steigen sie, werden es weniger. Die- ser Effekt kommt allerdings nur langfristig zum Tragen, weshalb eine Zeitspanne von mindestens sieben bis zehn Jahren bei der Investition eingeplant werden sollte. Vermögensaufbau mit ETFs | MÄRKTE & FONDS Oktober 2019 – GELD-MAGAZIN | 47

RkJQdWJsaXNoZXIy MzgxOTU=