GELD-Magazin, Oktober 2019
G aming und Sport sind laut Bit- pandas aktuellen Erhebungen neben Tech und Wirtschaft die Hauptinteressen der archetypischen Cryptocurrency-Holder. Erstere Leiden- schaft teilten auch Eric Demuth, Paul Klanschek und Christian Trummer, als sie 2013 das erste Mal aufeinander tra- fen. Die E-Sports Szene war damals eine der ersten Nutzergruppen von digitalen Assets, die zu diesem Zeitpunkt allge- mein noch wenig Aufmerksamkeit genos- sen. Handel und Austausch fand unter dem Radar der Öffentlichkeit im Internet statt und der Wechsel von Euro oder Dol- lar zu Bitcoin passierte allenfalls auf per- sönlicher Ebene. Eine unangetastete Marktlücke, die das Trio für sich zu nut- zen verstand. VON FIAT ZU KRYPTO – UND ZURÜCK Mit Klanscheks jahrelanger Erfah- rung im Finanzbereich, Demuths Gespür für Innovationen und Trummers heraus- ragendem technischen Know-how dauer te es von der Idee, eine „Art Webshop für Bitcoin“ zu entwickeln, gerade einmal ein Jahr, bis das Unternehmen Bitpanda 2014 gegründet wurde. Die Plattform war nutzerfreundlich, der Brokerservice kos tengünstig und vor allem die eigentliche Innovation, der Tausch von Fiat zu Bit- coin und zurück, verlässlich – ein Novum im wilden Westen der Kryptowährungen. Um Banken für sich zu gewinnen, wur- den alle erdenklichen „know your custo- mer“- und „anti money laundering“-Auf- lagen strikt eingehalten. Anonymisierter Handel, wie damals noch üblich, kam für die drei Gründer nicht in Frage. TRANSPARENT UND INNOVATIV Heute, fünf Jahre später, ist das 160 Mann starke Unternehmen eine der füh- renden Kryptohandelsplattformen Euro pas und managt einen Transaktions umsatz von über einer Milliarde Euro mit mehr als einer Million Kunden. Nicht nur Bitpandas regulatorische Sorgfalt – seit April zählt dazu auch eine PSD2- Zahlungsdienstleisterlizenz –, son- dern auch der scheinbar unaufhaltsa me Innovationstrieb lassen das Wiener Fintech mit der harten Konkurrenz aus Asien und den USA Schritt halten. Vom gemeinsam mit der TU Wien 2018 entwi- ckelten Multi-Blockchain Token „PAN“, über die neue Bitpanda Global Exchange und den gleichzeitig glaunchten Utility- Token „BEST“, bis zur 2020 startenden IEO (Initial Exchange Offering)-Plattform „Launchpad“, scheinendieBitpanda-Ent- wickler im neuen 3000 Quadratmeter- Büro am Austria-Campus nicht zur Ruhe zu kommen – und Jahr für Jahr mehr neue Eisen aus dem Feuer zu holen. NICHT NUR DIGITALES GOLD Neben dem altbekannten Brokerser- vice und dem neuen Orderbookhandel für Bitcoin und Co. ergänzt Bitpanda Me- tals das digitale Portfolio seiner Kunden um traditionelle Werte. Das Prinzip da- hinter ist einfach – der Handel mit Gold, Silber, Platin und Palladium erfolgt to- kenisiert über die Blockchain, die Edel- metalle selbst liegen dabei physisch im Hochsicherheitstresor in der Schweiz. Wie bei Bitcoin lassen sich damit auch geringe Bruchteile erwerben und nahe- zu ohne Fixkosten halten, ohne auf Zer- tifikate oder Ähnliches zurückgreifen zu müssen. Anstelle einer Liebhabermünze mit horrendem Spread kauft man ganz einfach ein Gramm Gold für eine Gebühr von 0,5 Prozent und lagert es für 0,0125 Prozent pro Woche bei einem Partnerun- ternehmen in der Schweiz. Unabhängig von Bitpanda garantiert die Blockchain den physischen Anteil an den gelager- ten Reserven, selbst wenn das Unterneh- men einmal nicht mehr existieren sollte. Zusätzlicher Clou: der Kauf und Verkauf der Edelmetalle erfolgt nicht nur über Fiat-Währungen, sondern auch direkt in Kryptowährungen. TOKEN-ECONOMY Die Tokensierung von Edelmetallen ist dabei nur der Anfang, die nach An- sicht Bitpandas sehr bald auf sämtliche Assetklassen übergreifen wird. Von Im- mobilien bis Aktien würden so Invest- ments für eine Kundenschicht interes sant, die bei gegenwärtigen Stücke- lungen nicht in der Lage wäre, ein eige- nes Portfolio aufzubauen. Ein 50 Euro- Anteil an Amazon ließe sich dann ein- fach erwerben – wie heute z.B. 0,007 Bitcoin. Eine Entwicklung, die Bitpanda aktiv vorantreibt und daher bereits heute in enger Zusammenarbeit mit der FMA, Banken, Fondsgesellschaften und ande- ren Marktakteuren steht. WIRTSCHAFT & UNTERNEHMEN | Eric Demuth, Bitpanda Als Eric Demuth, Paul Klanschek und Christian Trummer auf die Idee kamen, eine Art „Online-Shop für Bit- coin“ zu entwickeln, ahnten die drei E-Gamer noch nicht, dass daraus fünf Jahre später einer der größten Marktplätze für Kryptowährungen in Europa werden sollte. Investments brauchte Bitpanda auf dem Erfolgskurs höchstens, um mit der rasant wachsenden Nachfrage Schritt halten zu können. Moritz Schuh Potenzial zum Einhorn „ Heute hat zumindest jeder schon einmal etwas von Bitcoin gehört. “ 24 | GELD-MAGAZIN – Oktober 2019
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